Darum gehts
- VAR-Check bei YB-Torwart Keller, keine Rote Karte gegen Sion
- Schiedsrichter San erklärt komplexe Situation und Entscheidungsfindung
- YB gewinnt am Ende mit 5:1
Viel hätte nicht gefehlt, und David von Ballmoos (30) hätte seinen in der Winterpause verlorenen Platz im YB-Tor zumindest vorübergehend wieder zurückgehabt. Gegen Sion (5:1) macht sich der langjährige Stammgoalie schon nach 20 Minuten intensiv warm. Dafür verantwortlich ist der VAR, der eine mögliche Rote Karte gegen Marvin Keller (22) prüft.
Nachdem die neue Berner Nummer 1 Sion-Flügel Bouchlarhem knapp ausserhalb des Strafraums zu Fall gebracht hat, entscheidet Schiedsrichter Fedayi San zunächst auf Weiterspielen. Doch dann schaltet sich VAR Luca Cibelli ein, und San schaut sich die Szene noch einmal am Bildschirm an. Etwas überraschend bleibt der Aargauer aber bei seinem vorherigen Entscheid. Und YB-Goalie Keller kommt ohne Platzverweis davon.
Vergehen lässt sich nicht festlegen
«Es ist eine megakomplexe Situation, die eine genauere Analyse benötigt hat», erklärt San nach der Partie im Interview mit blue. «Ich muss ehrlich sagen, dass es für mich so schnell gegangen, dass ich auf dem Feld nicht beurteilen konnte, was genau passiert ist. Darum sind der VAR und ich sind Schluss gekommen, dass wir uns das noch einmal gemeinsam am Bildschirm anschauen.»
Zwar sieht es auf den TV-Bildern eher danach aus, als würde Keller mit seinem Fuss zuerst den Fuss von Bouchlarhem und erst danach den Ball berühren. Für San sind die Aufnahmen aber zu wenig klar. «Es lässt sich nicht eindeutig festlegen, wer das Vergehen begeht oder wer zuerst und wer gar nicht den Ball spielt», erklärt der Fifa-Schiedsrichter. Auch ein mögliches Handspiel lasse sich nicht zu 100 Prozent belegen.
VAR-Check verwirrt Keller
Gleichzeitig gibt San aber auch zu, dass er seine Meinung wohl auch nicht revidiert hätte, wenn er ursprünglich auf Notbremse entschieden hätte. «Es ist ein Graubereich. Ich bin froh, dass ich die Bilder noch einmal sehen konnte. Wenn wir schon die Technik haben, dann nutzen wir sie auch», so San.
Für Keller selbst ist die Situation eindeutig. «Auf dem Platz habe ich zuerst gar nicht verstanden, was genau gecheckt wird», sagt der YB-Goalie zu Blick. «Es war sicher eine knappe Situation. Aber von meinem Gefühl her habe ich ihn weder berührt noch ist mir der Ball an die Hand.» Und weil die TV-Bilder Schiedsrichter San nicht eindeutig von Gegenteil überzeugen können, wird am kommenden Samstag gegen Winterthur weiterhin Keller im YB-Tor stehen.
Und was sagt Blick-Experte und Ex-Ref Urs Meier (66)? Er stärkt San den Rücken. «Für mich ist das kein klarer Fehlentscheid, man hätte den Schiedsrichter nicht unbedingt rausholen müssen. Aber ich bin klar auf der Seite von Fedayi San. Hier kann man weiterlaufen, das ist absolut im Sinn des Fussballs.» Meier findet, man hätte auch Foul gegen Sion pfeifen können. «Der Sion-Spieler geht mit offener Sohle in diese Aktion. Das ist gefährliches Spiel.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |