Grün-Weiss träumt von Europa
Führt Pfarrerssohn Witzig den FCSG ins gelobte Land?

Einst wollte Christian Witzig (23) Pfarrer werden. Nun gehört er zu den spektakulärsten Spielern der Liga. Wird er im Kampf um die Europacup-Plätze zum entscheidenden Faktor?
Publiziert: 04.05.2024 um 16:28 Uhr
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Gegen SLO versenkt Witzig in der Nachspielzeit einen Penalty zum 1:0-Sieg.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan KreisReporter Fussball

Wer kennt es nicht? In der Schule steht ein Referat an, an der Hochzeit des besten Freundes muss eine Rede gehalten werden. Eine Powerpoint-Präsentation im Büro, eine Danksagung beim Apéro zum Dienstjubiläum. Und schon rutscht einem das Herz in die Hose.

St. Gallens Shootingstar Christian Witzig (23) kann ein Lied davon singen. Vor mehreren Leuten zu sprechen, war ihm schon als Kind ein Graus. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Früher, als 7-Jähriger, da wollte er Pfarrer werden, wie sein Vater Kurt. Weil er sich aber nicht vorstellen konnte, in der Kirche vor Leuten zu sprechen (und gar zu singen), hat er diesen Gedanken schnell wieder verworfen.

Zeidler: «Mein Herz geht auf»

Heute, knapp 16 Jahre später, bringt er 20’000 Zuschauer im Kybunpark zum Singen. Und von Nervosität ist keine Spur. «Das liegt daran, dass ich etwas tue, was ich gut kann, woran ich Spass habe», sagt Witzig. Seit neun Jahren trägt der hochveranlagte Mittelfeldspieler nun schon Grün-Weiss, sein Trainer Peter Zeidler platzt deswegen fast vor Stolz: «Mein Herz geht auf, wenn ein eigener Junger sich in der ersten Mannschaft durchsetzt. Nicht viele haben an ihn geglaubt, aber er ist sehr professionell und verfügt über eine brutale mentale Stärke. Zudem ist er beidfüssig und könnte einen Elfmeter sowohl mit rechts als auch mit links schiessen. Eine unheimliche Qualität.»

Und er hat Leaderqualitäten. Beim 1:0-Zittersieg gegen SLO, einem der wichtigsten Spiele der Saison, schnappt er sich in der Nachspielzeit den Ball. So manch ein St. Galler hätte in dieser nervenaufreibenden Situation wohl die Flatter bekommen, Witzig aber verwandelt den Foulelfmeter souverän. Und er hat mit seinen insgesamt neun Skorerpunkten massgeblichen Anteil daran, dass der FCSG um die Europacup-Plätze spielen darf. 

Dabei wäre um ein Haar alles anders gekommen. «Ganz am Anfang wollte er Goalie werden. Er hat sich als kleiner Bub selbst ein Zubi-Trikot gezeichnet», erinnert sich sein Vater Kurt. Mit vier tritt Christian dem FC Tägerwilen bei. Trainer Markus Wiesli aber stellt den Hochtalentierten aufs Feld, statt zwischen die Pfosten: «Christian hat schon bei den Bambinis seine Mitspieler gesehen. Obwohl er alle hätte ausdribbeln können, hat er den Ball gepasst. Das ist in diesem Alter aussergewöhnlich.» Via Münchwilen und Wil landet der Teamplayer beim FCSG.

Und er dort tut das, was er auch als Pfarrer getan hätte: Leute zum Singen bringen. Ob er Grün-Weiss auch noch ins gelobte Land, sprich in den Europacup, führen wird?

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Mannschaft
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FC Zürich
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FC Basel
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25
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC Lausanne-Sport
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FC St. Gallen
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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