Gelson Fernandes verlässt den FC Sion
«Ich konnte diese Herausforderung nicht ablehnen»

Der derzeitige Vizepräsident wird den Walliser Verein am 1. August verlassen, um einen wichtigen Posten bei der Fifa zu übernehmen. Gegenüber Blick erläutert Gelson Fernandes (35) die Gründe für seinen Abgang.
Publiziert: 05.04.2022 um 15:04 Uhr
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Gelson Fernandes wird den FC Sion verlassen.
Foto: keystone-sda.ch
Ugo Curty

Der FC Sion hat für den Dienstagnachmittag eilig eine Pressekonferenz mit Gelson Fernandes einberufen. Der Vizepräsident des Vereins wird «auf die heute Morgen veröffentlichten Gerüchte über seinen Abgang» eingehen. Die Medien der «TX Group» hatten am späten Vormittag enthüllt, dass der ehemalige Schweizer Nationalspieler im Sommer zur Fifa wechseln wird. Gegenüber Blick äusserte er sich zum ersten Mal zu diesem Thema.

Blick: Gelson Fernandes, werden Sie den FC Sion verlassen?
Gelson Fernandes: Ja, das wird am 1. August passieren und ich werde zur Fifa gehen. Ich wollte die Saison hier beenden und mich bestmöglich auf das nächste Jahr vorbereiten. Es lag mir am Herzen, die Personen einzusetzen, die unsere Arbeit fortsetzen können.

War es nicht mehr möglich, Ihre Arbeit fortzusetzen?
Ich bin nicht vom sinkenden Schiff geflohen. Es war keine einfache Entscheidung, die ich als Kinderfan des FC Sion und als engagierte Führungskraft getroffen habe. Ich weiss, dass ein Verein Stabilität braucht, um in der Zukunft etwas aufbauen zu können. Aber ich bin auch auf den Kapverden geboren. Als Sohn von Einwanderern und als ehemaliger internationaler Spieler konnte ich eine so spannende Herausforderung nicht ablehnen. Ich kann meinen Teil zum afrikanischen Fussball beitragen.

Was wird Ihre Rolle sein?
Ich werde als «Director Member Associations Africa» für den afrikanischen Kontinent tätig sein. Ich werde ein Team unter meiner Leitung haben und unsere Aufgabe wird es sein, eng mit den afrikanischen Verbänden zusammenzuarbeiten, um deren Entwicklung zu unterstützen.

Ihr Rücktritt steht nicht im Zusammenhang mit Christian Constantin? Es ist sicher nicht jeden Tag einfach, mit ihm zu arbeiten.
Nein, im Gegenteil. Es ist sehr einfach. Wir telefonieren viermal am Tag. Ich teile seine Leidenschaft, seine Ängste und seine Zweifel.

Trotzdem sollte mit Ihrer Ankunft und der von Massimo Cosentino eine neue Ära beginnen. Sie dauerte nur ein Jahr.
Massimo verliess uns aus persönlichen und familiären Gründen. Von meiner Seite aus stand eine Herausforderung im Weg. Ich bin dem FC Sion dankbar, dass er mich als Spieler und später als Leiter aufgebaut hat. Ich glaube, es ist auch eine Leistung für den Verein, dass ich meine Karriere bei der Fifa fortsetzen kann. Ich habe viele Kriterien für das Profil, das sie gesucht haben, erfüllt. Das hat sich ganz natürlich ergeben.

Wie hat Christian Constantin die Nachricht aufgenommen, als Sie ihm Ihren Rücktritt mitteilten?
Er hat mir gesagt, dass ich es machen soll, dass ich das Potenzial dazu habe. Durch ihn wurde mir bewusst, wie schwierig es ist, den Alltag in einem Verein zu meistern. Christian Constantin ist ein Mentor und wird es auch bleiben. Wir werden uns in sehr gutem Einvernehmen trennen. Und bis dahin müssen wir diese Saison noch zu Ende bringen und uns auf die nächste vorbereiten.


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