Bei Tobers' Volley kann Sion-Goalie Fayulu nur zuschauen
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GC – Sion 3:1:Bei Tobers' Volley kann Sion-Goalie Fayulu nur zuschauen

GC-Tobers lässt Letzi mit Traumtor jubeln
«Im Training haben sie mich ausgelacht»

GC landet im fünften Anlauf den ersten Saisonsieg. Und der geht voll in Ordnung. Allerdings muss der FC Sion über die Bücher. Diese Leistung war desaströs.
Publiziert: 25.08.2024 um 10:00 Uhr
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Kristers Tobers schiesst sein erstes Meisterschaftstor seit fünf Jahren – und was für eines.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Auf einen Blick

  • Tobers erzielt erstes Meisterschaftstor seit fünf Jahren
  • Im Training wurde er für seine Schüsse noch ausgelacht
  • GC verlässt Tabellenende
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Eigentlich wars vorprogrammiert: Eine Niederlage auch gegen den Aufsteiger – und GC ist Letzter. Der tief gefallene Rekordmeister. Lächerlich gemacht. Den Kritikern willenlos zum Frass vorgeworfen. Eigentlich.

Doch nach den 93 Minuten im miserabel gefüllten Letzigrund ist alles anders. GC siegt, und weil YB sein Fünftrundenspiel gegen Servette schon vor Wochen verloren hat, steht der Meister auf Platz zwölf. Tja, so schnell kanns eben gehen.

Möglich macht diesen Hoppers-Sieg ein ultrafrühes 1:0. Es ist Neuzuzug Young-Jun Lee (21), der nach 42 Sekunden trifft. Und es hat Slapstick-Charakter, dieses Tor. Denn Mabil schiesst den Ball Bouchlarhem ins Gesicht. Der Ball kullert zu Lee, der ihn durch Schmieds Beine in die nahe Ecke platziert.

Das gibt GC sichtlich Mumm. Nach nur sieben Minuten rettet Hefti nach einem Tobers-Kopfball auf der Linie. Abrashis Nachschuss blockt ein eigener Mitspieler. Zwei Grosschancen in einer Szene also. Und nach einer halben Stunde gibts die dritte, als Morandi völlig frei stehend an Fayulu scheitert. Drei Grosschancen, das ist deshalb bemerkenswert, weil laut der einen oder anderen Statistik GC es bislang in allen vier Meisterschaftsspielen auf diese Zahl gebracht hatte …

Innenverteidiger Tobers mit Traumtor

Und es geht in diesem Stil weiter. Doch wieder scheitert Morandi. Sion? Inexistent! Zwei Halbchancen durch Schmied und Bouchlarhem. Das wars. Der Aufsteiger-Elan schon verflogen? Fast scheint es so. Und das Cup-Geknorze gegen Promotion-League-Klub Delémont offenbar kein Zufall. Denn auch nach der Pause ist nur GC gefährlich. Maurin scheitert mit einem brillanten Seitfallzieher am ebenfalls brillanten Fayulu.

Doch dann, nach einer Stunde, zeigt Sion endlich die Frische und Leichtfüssigkeit, die das Team von Didier Tholot bislang als Liga-Neuling an den Tag gelegt hatte. Kabacalman öffnet für Lavanchy, dessen Hereingabe lässt Sorgic magistral abtropfen. Joker Bua hat leichtes Spiel. 1:1 also. Aber nicht lange. Denn GC schlägt zurück. Wieder ist viel Zufall dabei, denn ein GC-Rundschlag landet bei Morandi, der für Tobers auflegt. Und was macht der geneigte Innenverteidiger? Er zirkelt das Ding mit der einem Letten wohl angeborenen Ruhe mit dem Innenrist in die weite Ecke. Direkt. Ohne eine Miene zu verziehen.

Das letzte Meisterschaftstor hatte Tobers vor fünf Jahren in seiner lettischen Heimat gemacht. «Aber ich habe vor zwei Jahren in der Nationalmannschaft getroffen», sagt er bei SRF. «Aber es stimmt schon: Im Training haben sie mich ausgelacht, weil ich Pfosten, Goalie und was weiss ich was treffe. Nur nicht das Tor.» Das ist nun vorbei. «Wir haben lange auf diesen Sieg gewartet. Aber wir waren auch oft nahe dran», sagt Tobers. Was stimmt. So ganz aus dem Nichts kommen diese drei Punkte nicht.

GC will weitere Neuzugänge

Und nun soll weiter Vollgas gegeben werden, das betont auch Sportchef Stephan Schwarz: «Wir werden auf dem Transfermarkt weiter aktiv sein.» Aber zuerst gehe es darum, Klub, Administration und Juniorenabteilung zu stabilisieren. Und natürlich besser zu sein als in der letzten Saison. Auf die Versprechen der Vorgänger der Klubbesitzer aus Los Angeles angesprochen, bei denen teils das Wort Champions League fiel, sagt Schwarz: «Es wurden viele Versprechen gemacht. So was werden sie von mir nicht hören. Wir sind total realistisch.»

Und Sion? Numa Lavanchy beschönigt gar nichts: «Wir wollten ein gutes Spiel machen, aber das war ganz einfach eine schlechte Leistung. Vor allem in der ersten Halbzeit. Und man darf auch nicht nach einem Ausgleich so schnell wieder ein Tor kassieren. So ist der GC-Sieg absolut verdient.» Dem ist nichts hinzuzufügen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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