«David Degen hat nicht alles falsch gemacht»
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Einschätzung zum FC Basel:«David Degen hat nicht alles falsch gemacht»

Fünf Trainer in zwei Jahren
So kurz ist David Degens Zündschnur

Die Zeit von Timo Schultz in Basel ist abgelaufen. Ihn ereilt das gleiche Schicksal wie seine Vorgänger unter der Führung von FCB-Boss David Degen. Keiner hielt sich lange im Amt.
Publiziert: 29.09.2023 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2023 um 20:06 Uhr
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Muss in Basel schon wieder gehen: Trainer Timo Schultz.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan KreisReporter Fussball

Die Krise beim FC Basel hat erste Folgen. Trainer Timo Schultz (46) ist seinen Job los. Gerade mal elf Spiele waren ihm an der Seitenlinie des FCB vergönnt. Bloss vier Siege konnte der Ostfriese für sich verbuchen. Gegen Saint-Blaise und Bosporus im Cup, auswärts gegen Tobol Kostanay und zu Hause gegen Winterthur. 1,27 Punkte im Schnitt, die schlechteste Bilanz seit Karl Engel vor mehr als einem Vierteljahrhundert.

Klar, dass das nicht lange gut gehen konnte für die St.-Pauli-Legende. Denn ein Blick auf Schultz' Vorgänger zeigt, wie kurz die Zündschnur von FCB-Boss David Degen (40) ist.

Patrick Rahmen (54): Juli 2021 – Februar 2022

Es ist ein Samstagabend im Februar, kurz vor 23 Uhr, als David Degen die Katakombenwände im Joggeli zum Wackeln bringt. Hauptadressat der Wutrede: Patrick Rahmen. Der hatte soeben 3:0 gegen Lausanne gewonnen, trotzdem wird der Ur-Basler einen Tag darauf gefeuert. Aufgrund der «unbefriedigenden sportlichen Gesamtentwicklung», wie der FCB mitteilt. Verrückt: Rahmen, der 37 Spiele lang als Cheftrainer an der Seitenlinie stand, holte im Schnitt 2,11 Punkte. Von solchen Werten können sie im Joggeli derzeit bloss träumen. Kein Wunder, bezeichnete Degen Rahmens Entlassung im Nachhinein als Fehler.

Guillermo Abascal (34): Februar 2022 – Juni 2022

Der Taktiknerd holt in seinen 16 Spielen magere 1,38 Punkte. «Ohne Resultate verliert ein Trainer den Rückhalt», sagt Degen im April. Schon da ist klar, dass der Spanier kaum über die Saison hinaus im Amt bleiben wird. Hätte U21-Coach der Basler werden können, verabschiedet sich stattdessen nach Russland. Steht noch immer bei Spartak Moskau an der Seitenlinie.

Alex Frei (44): Juli 2022 – Februar 2023

Kommt als Aufstiegstrainer aus Winterthur. Steht für Identifikation, für Aufbruch. «Die Konstellation hatte etwas Märchenhaftes», so David Degen später rückblickend. Zu einem Happyend kommts nicht, nach 34 Spielen und 1,53 Punkten im Schnitt wird Frei entlassen. «Am Ende sind die Resultate das Wichtigste, aber sehr viel Gewicht haben auch die Fortschritte der einzelnen Spieler, die Art und Weise, wie wir Fussball spielen, und das Miteinander», begründete Degen die Entscheidung.

Heiko Vogel (47): Februar 2023 – Juni 2023

Dass Heiko Vogel ein guter Trainer ist, beweist er schon in seinem ersten Spiel. Coacht FCSG-Trainer Peter Zeidler aus, ist taktisch variabel. Holt in seinen 27 Spielen zwar ebenfalls nur 1,56 Punkte, führt die Mannschaft aber bis in den Halbfinal der Conference League. Wäre er Trainer geblieben, stünde der FCB derzeit wohl besser da.

Nun steht der Sportdirektor selber wieder an der Seitenlinie.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
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