Ein abgeklärter 2:0-Sieg beim FC Luzern, 13 Punkte Vorsprung auf Platz zwei, 1600 FCZ-Fans, die schon mal die Meisterparty proben. Und doch gerät Mirlind Kryeziu nach dem erfolgreichen Abend in der Swissporarena kurz ins Stocken. Es geht um die Meisterfrage, die man bei den Stadtzürchern trotz nunmehr noch besserer Ausgangslage weiterhin nicht gerne hört. «Champagner kaltstellen? Auf keinen Fall!», sagt der FCZ-Innenverteidiger.
In den verbleibenden zwölf Spielen würde viel passieren können, sagt Kryeziu und bläst damit ins selbe Horn wie sein Trainer André Breitenreiter: «Natürlich sind wir glücklich, dass wir den Abstand vergrössern konnten, aber wir tun gut daran, nicht nach links oder rechts zu schauen.» Ob er den Helvetiaplatz, wo der FCZ seine letzten Titelgewinne gefeiert hatte, bereits kenne, wird er gefragt. Breitenreiter schmunzelt zwar, weicht aber aus: «Es ist noch eine weite Reise da hin.»
Schliesst sich für Dzemaili der Kreis?
Einer, der genau weiss, wie es sich anfühlt sich auf dem Balkon des Volkshauses feiern zu lassen, ist Blerim Dzemaili. 2006 und 2007 stand er als aufstrebender Youngster bereits dort, bevor er loszog, um unter anderem mit Napoli und Galatasaray Erfolge zu feiern.
Seither hat der FCZ nur noch eine Meisterschaft geholt. Das war 2009 und damit unmittelbar vor der Basler und Berner Dominanz in der Super League. Doch jetzt könnten die Stadtzürcher wieder für Titelabwechslung sorgen. Und Dzemailis Kreis würde sich schliessen.
Der perfekte Zeitpunkt, um aufzuhören? «Das kann man definitiv so sehen», meinte er im November im grossen Blick-Interview dazu. Und jetzt? Im SRF-Pausengespräch in Luzern macht er den Fans noch einmal Hoffnung: «Ich habe immer gesagt: Ich spiele, solange ich Freude habe. Und ich habe Freude!» Wie viel, ist alleine an seinem Zuckerpässchen vor dem 1:0 abzulesen: «Diese Bälle in die Schnittstelle waren immer meine Stärke. Ich sage den Jungen im Team immer, dass sie nicht abschalten sollen. Dass der Ball schon komme.» Und wie der kam!
Ein emotionaler Kryeziu
Ob Dzemaili tatsächlich seinen Vertrag noch einmal verlängert, bleibt abzuwarten. Kryeziu hingegen hat es soeben getan. Bis 2025, was dem FCZ-Eigengewächs in Luzern ein riesiges Banner («Mirlind, im Herze en wahre FCZler») und lautstarke Skandierungen seines Namens bescherte. Darauf angesprochen, wirkt er deutlich redseliger als noch bei der Meisterfrage – und wird gar emotional: «Ein Riesengefühl. Seit dem siebten Lebensjahr ist der FCZ Bestandteil meines Lebens. Als ich die Kurve sah, lief es mir kalt den Rücken runter, ich hatte Gänsehaut. Es gibt keine besseren Fans!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |