Überraschend kommt es nicht, nun ist es Tatsache: Mit einem dreiminütigen Video, welches der FCZ auf seinen Kanälen publiziert, gibt FCZ-Ikone Blerim Dzemaili auf Ende Saison seinen Rücktritt bekannt. Nach 20 Jahren Profifussball. Nach reiflicher Überlegung sei er zum Schluss gekommen, seine Arbeit als Profifussballer zu beenden, meint der 37-Jährige in der Schlusssequenz. «Danke. Danke meiner Familie, danke allen Fans, vor allem der Südkurve. Danke allen Präsidenten, Sportchefs und Mitspielern. Ihr alle habt mich zu dem gemacht, was ich bin. Danke für alles! Grazie!». Währenddessen verschwindet er, sein Arbeitsgerät, die Fussballschuhe in der Hand, durch den Spielertunnel im Bauch des Letzigrunds.
Mit Dzemaili geht ein Grosser des Schweizer Fussballs. Drei Meistertitel und ein Cupsieg mit dem FCZ. Zwei Cuptitel mit Napoli. Türkischer Meister und Cup- und Supercup-Siege mit Galatasaray. 69-facher Natispieler mit drei WM-Teilnahmen und einer EM-Teilnahme. «Ich bin stolz darauf und werde der Schweiz dafür immer dankbar sein.»
Super-League-Debüt 2003 gegen den FC Basel
Am 16. Juli 2003 gibt er als 17-Jähriger unter Lucien Favre sein Profidebüt auswärts in Basel als Rechtsverteidiger vor über 30'000 Zuschauern. Gegen- und Mitspieler von damals wie Chipperfield, Rossi, Gimenez, Yakin oder Petrosyan, Simo oder Bastida sind längst zurückgetreten. «Ich erinnere mich an meinen ersten Klassiker noch, als sei es erst gestern gewesen», sagt Dzemaili.
Im Sommer 2007 ziehts Dzemaili fort. In fünf Ländern spielt er für neun Klubs. Vor allem Italien hats ihm angetan, wo er für Napoli, Parma, Bologna, Torino und Genoa spielt. «Italien hat einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben eingenommen. Vor allem die beiden Cupsiege mit Napoli und die Party in der Stadt bleiben unvergesslich.» Im Januar 2021 kehrt er zu seinem Stammverein FCZ zurück. Viele Erlebnisse, Erfolge, Erfahrungen und ein grosser Wunsch im Gepäck. «Ich war top motiviert und wollte mit meinem Herzensverein unbedingt nochmals einen Titel feiern.»
«Es macht mich riesig stolz!»
Eineinhalb Jahre später trifft ein, was kaum einer für möglich hielt. Dzemaili und «seine» Zürcher, die eine Saison zuvor noch gegen den Abstieg gekämpft haben, werden sensationell Schweizer Meister. Der Titel wird ausgerechnet mit einem Sieg gegen den grossen Rivalen FC Basel am 1. Mai eingetütet. «Wir konnten den Kübel nach 13 Jahren wieder nach Zürich holen. Es ist fast wie ein Märchen und ein Kreis, der sich geschlossen hat und macht mich riesig stolz!», sagt der Zürcher.
Am Sonntag spielt Dzemaili sein letztes und insgesamt 19. Derby. Seine bisherige Bilanz gegen GC ist mit fünf Siegen, fünf Niederlagen und 8 Unentschieden ausgeglichen. Wetten, dass der Routinier alles dafür tun wird, um mit einer positiven Derby-Bilanz in Rente gehen zu können?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |