An Krücken und mit leidender Miene schleppt sich Lukas Görtler nach dem 2:1-Sieg gegen den FCZ die lange Treppe vom Letzigrund-Rasen hinauf in die Katakomben. Was erst wie ein etwas melodramatischer Auftritt aussieht, entpuppt sich kurze Zeit später als veritabler Schock. Görtler wird den Ostschweizern in den kommenden Spielen fehlen. «Es geht ihm nicht gut. Er kann nicht laufen. Er wird wohl mehrere Wochen ausfallen», sagt Coach Enrico Maassen. Muskuläre Probleme im Oberschenkel zwingen Görtler zur Pause.
Der spielte zuletzt zusammen mit Mihailo Stevanovic im 4-2-3-1-System auf der Doppelsechs. Die möglichen Alternativen heissen Jordi Quintillà und Betim Fazliji. Erstgenannter hat unter Maassen aber einen schweren Stand. Seit seiner Nicht-Leistung beim Cup-Out gegen Bellinzona kaut der Spanier hartes Brot, zuletzt sass er drei Spiele lang 90 Minuten auf der Bank. Von einem «steifen Nacken», unter dem Quintillà gelitten habe, spricht Maassen vor dem Spiel gegen den FCZ. Für eine Kadernomination hats trotz Beschwerden gereicht, für Spielminuten nicht.
Wird Fazliji zum Glücks-Betim?
In der Hierarchie nach vorne gerutscht ist hingegen Betim Fazliji. Der wurde einst von Blick «Glücks-Betim» getauft, weil die Ostschweizer mit dem Rheintaler in der Startelf nie verloren haben, nun scheint der 25-Jährige erneut Göttin Fortuna zu bezirzen. Sowohl gegen Lugano (2:1) als auch gegen den FCZ (2:1) wird Fazliji eingewechselt, beide Spiele können die Espen trotz Rückstand noch drehen. Darauf angesprochen, ob er erneut zum Glücks-Betim werde, bricht Fazliji in Gelächter aus. «Ich hoffe es. Ich hätte nichts gegen eine solche Serie. Am Ende aber gehts nur um harte Arbeit. Die wird belohnt.»
Hatte man in der ersten halben Stunde gegen dominante Zürcher noch das Nachsehen, wendet sich in der zweiten Halbzeit das Blatt. «Uns hat am Anfang die Aggressivität gefehlt», sagt Fazilji. Nach Wiederanpfiff sei der Siegeswille dann aber erkennbar gewesen. Sinnbildlich dafür steht Jean-Pierre Nsame, der fünffache Schweizer Meister, der Winnertyp. «Ich bin froh, spielt er bei uns. Wir mussten genug lange gegen ihn spielen, nun können wir ihn geniessen», sagt Fazliji.
Schon am nächsten Sonntag auswärts gegen Yverdon.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 23 | 25 | 40 | |
2 | FC Luzern | 23 | 7 | 39 | |
3 | FC Lugano | 23 | 7 | 39 | |
4 | Servette FC | 23 | 3 | 36 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 23 | 10 | 35 | |
6 | FC St. Gallen | 23 | 7 | 35 | |
7 | BSC Young Boys | 23 | 6 | 34 | |
8 | FC Zürich | 23 | -2 | 33 | |
9 | FC Sion | 23 | -5 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 23 | -9 | 22 | |
11 | Yverdon Sport FC | 23 | -18 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 23 | -31 | 14 |