Erst den angeschlagenen Bradley Fink, dann Leon Avdullahu, Nicolas Vouilloz und Marwin Hitz. Seine Spieler nimmt Fabio Celestini nach dem 2:0-Heimsieg gegen den FC Lugano in die Arme. Aus Freude, denn schliesslich haben seine Basler die Patzer der Konkurrenz eiskalt ausgenutzt und sich in der Tabelle ein Vier-Punkte-Polster auf die Verfolger erarbeitet.
Doch mit seiner Geste will Celestini auch etwas demonstrieren, was ihm im Umfeld des Klubs in den letzten Tagen immer wieder abgesprochen worden ist: ein einwandfreies Verhältnis zu seiner Mannschaft. «Schade, was in den letzten Tagen geschrieben worden ist. Weil es einfach nicht der Realität entspricht», sagt Celestini ein paar Minuten später an der Pressekonferenz. «Wir haben in einer Woche dreimal gewonnen, sind Erster und haben jetzt vier Punkte Vorsprung – und ich werde trotzdem kritisiert. Das ist top. Weil es bedeutet, dass ich meinen Job noch besser machen kann», so der FCB-Trainer mit einer Portion Zynismus.
Gleiche Startelf – trotz englischer Woche
Die Partie gegen Lugano liefert Celestini aber auch die nötigen Argumente, um zur Retourkutsche auszuholen. Trotz englischer Woche setzt er im Joggeli zunächst auf die gleiche Startelf wie drei Tage zuvor gegen GC. «Ich hatte das Gefühl, dass ich nach zwei Siegen mit der gleichen Mannschaft spielen muss, auch wenn sie vielleicht etwas müde war», erklärt der Lausanner. Nach einer knappen Stunde greift Celestini dann zum Dreifach-Wechsel – und dieser sorgt für den ersten Basler Heimsieg gegen Lugano seit fast vier Jahren.
Nach einem genialen Zuspiel von Shaqiri kann Kade kurz nach seiner Einwechslung ein erstes Mal losziehen und auf Traoré querlegen. Lugano-Goalie Saipi lässt abprallen, Shaqiri staubt zum 1:0 ab. Im St. Jakob-Park brechen ein erstes Mal alle Dämme. Kurz vor Schluss ist es wieder Kade, der das Auge für Soticek hat. Der Kroate, den Celestini eben erst eingewechselt hat, trifft zur Entscheidung.
Spieler stehen zu Celestini
Eine Genugtuung für den FCB-Trainer, der sich in den vergangenen Wochen auch immer wieder Kritik für seine Auswechslungen gefallen lassen musste? Celestini: «Ich versuche immer, meinen Job zu machen. Nicht der Trainer ist verantwortlich für diesen Sieg, sondern die Mannschaft. Wir sind eine Gruppe. Das haben wir diese Woche gezeigt. Wir halten zusammen!»
Die Aussagen von Celestini unterstreichen auch seine Spieler: «Es ist Ruhe in der Mannschaft, sonst würden wir nicht dort oben stehen», sagt Shaqiri. «Wir haben einen guten Draht zu Fabio», findet auch Matchwinner Kade. Zum Abschluss der englischen Woche, die mit neun Punkten aus drei Spielen nicht besser hätte laufen können, demonstrieren in Basel Spieler und Trainer Geschlossenheit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 31 | 31 | 55 | |
2 | Servette FC | 31 | 8 | 51 | |
3 | BSC Young Boys | 31 | 11 | 50 | |
4 | FC Luzern | 31 | 6 | 48 | |
5 | FC Lugano | 31 | 3 | 48 | |
6 | FC Zürich | 31 | 1 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 31 | 7 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 31 | 2 | 43 | |
9 | FC Sion | 31 | -9 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 31 | -18 | 33 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 31 | -11 | 30 | |
12 | FC Winterthur | 31 | -31 | 24 |