Rund zwanzig Minuten sind gegen die Ungarn von Ujpest gespielt, als auf dem Bildschirm zwei der grössten Basler Sportlegenden erscheinen. Tennis-Maestro und FCB-Edelfan Roger Federer diskutiert in der Loge angeregt mit Marco Streller. Wohl auch darüber, was dessen neue Aufgaben beim FCB sein werden. Dass die Klub-Ikone (acht Meistertitel) zurückkehren wird, wird am Nachmittag bekannt. Dass er nicht ins Sportliche reinquatschen will, gleich zu Beginn der Mitteilung deutlich. «Marco Streller übernimmt beim FCB – ohne Berührungspunkte zum Sport – per sofort verschiedene Aufgaben im Bereich Business Development und als Klub-Ambassador.»
Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommen könnte, Streller wolle bei der Kaderzusammenstellung mitreden. Das hat der 40-Jährige knapp zwei Jahre lang getan. Mit mehr oder weniger mässigem Erfolg. Zwar legten die Basler unter Strellers Ägide die erfolgreichste Champions-League-Kampagne aller Zeiten hin, mussten gleichzeitig aber tatenlos mitansehen, wie sich die Machtverhältnisse im Schweizer Fussball Richtung Bern verschoben.
Wiedersehen mit Rahmen
Im Sommer 2019 kommts zu Knall, Streller schmeisst hin, weil er den damaligen Trainer Marcel Koller durch Patrick Rahmen ersetzen will, dieses Vorhaben aber am Veto von Bernhard Burgener scheitert. Ironie des Schicksals: Burgener ist Geschichte, Rahmen mittlerweile Cheftrainer. Und Streller wieder mit an Bord. Auch weil mit David Degen ein langjähriger Mitstreiter nun beim FCB das Sagen hat. Was genau die Aufgaben der Vereinslegende sein werden, ist noch nicht bis ins letzte Detail definiert, in der Mitteilung verweist der FCB auf die Weiterbildung des 40-Jährigen: «Vor seiner Rückkehr zum FCB hat Marco Streller an der Universität St. Gallen erfolgreich ein CAS in Sportmanagement abgeschlossen und das betriebswirtschaftliche KMU-Studium absolviert.»
Klar ist: Streller, der langjährige Fan-Liebling, ist in Basel eine Institution, steht für die erfolgreichste Ära der Klubgeschichte. An 244 Toren war der Stürmer beteiligt, ist Sinnbild der magische Joggeli-Nächte, von denen man noch in 50 Jahren sprechen wird. Und, fast noch wichtiger in der aktuellen Situation: der Mann kommt an, ist nicht auf den Mund gefallen, hat eine enorme Begeisterungsfähigkeit. Zusammen mit dem rotblauen Herzen eine fast unschlagbare Kombination, wenns darum geht, Sponsoren von einem Engagement beim FCB zu überzeugen und zusätzliche, dringend benötige Einnahmen zu generieren.
Per sofort stösst Streller zum FCB. Ob er im neuen Job erfolgreicher sind wird als in seiner Zeit als Sportdirektor?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |