Seit mehr als 100 Tagen sitzt Ex-Sportchef Marco Streller (42) wieder in der Sportkommission des FC Basel. Und er tut dort das, was man in Sportkommissionen halt so tut. Über Transfers reden zum Beispiel. Das Kader planen. In die Zukunft schauen. Entscheiden. Punkte abwägen, die für und die gegen eine Verpflichtung eines Spielers sprechen.
Im Falle von Albian Ajeti (26) gibts im Januar nicht allzu viele Argumente für einen Transfer. Seit Anfang Dezember wartet der Ur-Basler auf einen Einsatz, insgesamt bloss 55 Minuten hat der 26-Jährige in dieser Saison für den türkischen Süper-Ligisten Gaziantep absolviert. Dinge, die in der Sportkommission natürlich besprochen wurden. Nicht umsonst setzen die Basler in einer bemerkenswert offenen Medienmitteilung gleich von sich aus ein dickes Fragezeichen hinter den Fitnesszustand des Mittelstürmers.
Ajeti galt als Streller-Nachfolger
Trotzdem kommt der Transfer zustande. Laut Blick-Infos auch deshalb, weil sich Marco Streller für eine Verpflichtung seines einstigen Schützlings eingesetzt habe. Überraschend ist das nicht. Weil das Duo eine langjährige Erfolgsgeschichte verbindet.
Als Ajeti im Frühling 2014 mit 17 für den FCB debütiert, gilt er als möglicher Nachfolger von Streller im Sturmzentrum der Basler. Als die FCB-Legende ein Jahr später sein letztes Spiel im Joggeli absolviert und einen der emotionalsten Momente seiner Karriere erlebt, wird er kurz vor Schluss für Ajeti ausgewechselt.
Gemeinsam holen die beiden als Spieler zwei Meistertitel. Und auch nach dem Ende von Strellers Aktivkarriere kreuzen sich die Wege. Im Oktober 2017 holt der damalige Sportchef Ajeti vom FC St.Gallen zurück ans Rheinknie. Der bedankt sich fürs Vertrauen, wird gleich Torschützenkönig, ist in 96 Spielen für Basel an 64 Toren beteiligt. Und er bringt dem FCB im Sommer 2019 fast 12 Millionen Transfereinnahmen, als er zu West Ham United wechselt.
Mehr zum FCB
Streller: «Ein gemeinsamer Entscheid»
Seither ist dem Stürmer, der erst zu Celtic Glasgow wechselte und dann zu Sturm Graz ausgeliehen wurde, zwar nicht mehr viel gelungen. Das Potenzial aber wäre zweifellos vorhanden. Dessen dürfte sich auch Streller bewusst sein. Auch wenn er auf Blick-Anfrage nicht öffentlich über FCB-Spieler sprechen will.
Davon, dass er die treibende Kraft beim Ajeti-Transfer gewesen sei, will die FCB-Legende ebenfalls nichts wissen: «Wir entscheiden in der Sportkommission demokratisch, und gemeinsam werden die Entscheide auch nach aussen getragen. Weder David Degen noch ich boxen etwas durch. Es war eine gemeinsame Entscheidung, Albi zu verpflichten. Aus Überzeugung heraus.» Mit ihm selbst habe die Verpflichtung deshalb nichts zu tun gehabt, sagt Streller. Wer wie Einfluss genommen habe, bleibe aber intern, so der ehemalige Sportchef.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |