«Man soll niemals nie sagen»
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Ist Kloses Karriere vorbei?«Man soll niemals nie sagen»

Ex-Nati-Spieler hat eine bemerkenswerte Karriere hinter sich
Klose sagt Tschüss – und stopft Kritikern den Mund

Mit Timm Klose (34) beendet einer der meistunterschätzten Spieler der Schweiz seine Karriere. Was er plant – und wer sein bester Mitspieler war.
Publiziert: 10.04.2023 um 13:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2023 um 13:45 Uhr
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Der in Basel aufgewachsene Timm Klose ist wieder zu Hause.
Foto: STEFAN BOHRER
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Stefan KreisReporter Fussball

Der Eingang ist schwer zu finden. In einer kleinen, versteckten Seitengasse. «Club de Bâle» steht an der Wand, ganz dezent, exklusiv, sagenumwoben. Zum Mittagessen gibts Loup de Mer und Filet vom Angusrind.

Direkt am Rhein, an der mittleren Brücke gelegen, trifft sich das Who-is-Who der Stadt. Ex-FCB-Boss Bernhard Burgener beispielsweise, der Filmmogul und Unternehmer, der ein Vermögen im dreistelligen Millionenbereich besitzt, ist Mitglied. Sehen und gesehen werden? Das ist hier nicht das Motto. Darum ist der Club bloss Mitgliedern vorbehalten. «Das hat damit zu tun, dass man seinen Reichtum in Basel nicht nach aussen trägt», sagt Timm Klose.

Er selbst zeigt hingegen gern, was er hat. Als er beim VfL Wolfsburg spielte, fuhr er mit dem Bentley vor, noch heute ist er ein grosser Auto-Fan. Allüren aber hat er keine, Klose wirkt wie der nette Junge aus dem Quartier von nebenan. Der bald 35-Jährige steht auf der Terrasse des «Club de Bâle». Er blickt auf seine Stadt, auf die mittlere Brücke. «Von dort aus bin ich in den Rhein gesprungen, obwohls verboten war», erinnert sich der 17-fache Schweizer Nationalspieler mit einem Schmunzeln. Er spricht in breitem Baseldyytsch.

Klose will zurück zum FCB

Der Mann ist wieder dort, wo alles angefangen hat. Und er will bleiben. Am liebsten beim FCB, seinem Herzensverein. Vielleicht im Nachwuchs helfen. Mit der U21 trainieren, ab nächster Saison eventuell auch dort spielen. Vorbild sein für die jungen Spieler. «Ein solches hätte ich mir damals auch gewünscht, als ich selbst noch bei der Basler U21 spielte.»

Fast 15 Jahre ist das her. Der damalige Trainer der ersten Mannschaft, Thorsten Fink, war kein Fan des Innenverteidigers, der Weg in die erste Mannschaft schien versperrt. «Während meiner ganzen Karriere höre ich schon, dass ich zu langsam sei, zu unbeweglich. Und doch bin ich meinen Weg gegangen», sagt Klose.

Murat Yakin wurde zum Mentor, überzeugte Klose von einem Wechsel zum FC Thun, gemeinsam stieg das Duo in die Super League auf. Dieter Hecking, auch er ein grosser Förderer, holte den Abwehrturm erst nach Nürnberg und nahm ihn dann mit zum VfL Wolfsburg. Dort spielte Klose unter anderem mit Superstar Kevin de Bruyne zusammen. Der beste Mitspieler sei dieser gleichwohl nicht gewesen. Sondern der brasilianische Zauberfuss Diego. «Den fand ich super. Das war ein anderes Niveau.»

Publikumsliebling Klose

Mit Wolfsburg gewann Klose den DFB-Pokal und wurde Vizemeister. Dann klopfte die Premier League an. Norwich City. Mehrjahresvertrag. Innert Kürze wurde Klose in England das, was er auch schon in der Bundesliga war, der Publikumsliebling. «Vielleicht liegts daran, dass ich mich nie verstelle, ehrlich bin, offen», sagt Klose.

Insgesamt 128 Pflichtspiele absolvierte er für die Canaries. Als Corona die Welt im Schwitzkasten hatte, wollte er aber bloss noch eines: nach Hause. «Ich wollte zurück nach Basel und habe den Klub gebeten, mich auszuleihen.»

Sein Abstecher zum FCB aber fiel mitten in den Machtkampf zwischen Bernhard Burgener und David Degen. Erstgenannter wollte Klose einen Vertrag geben, Degen aber teilte Klose mit, dass man nicht mit ihm plane. Man wolle eine neue Philosophie ausprobieren. Klose unterschrieb bei Bristol, absolvierte dort 30 Pflichtspiele in der Championship, ehe er Anfang dieses Jahres seinen Vertrag auflöste – und die Aktivkarriere beendete.

Weiter gehts wohl im Nachwuchs des FC Basel. Dort, wo eine bemerkenswerte Karriere vor über 20 Jahren ihren Anfang nahm.

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