Ex-FCB-Star Esposito versteht Degend Ärger
«...dann wirds peinlich für den FC Basel»

FCB-Boss David Degen geht nach der Peinlich-Pleite in St. Gallen und vor dem historischen Halbfinal gegen Fiorentina auf seine Spieler los. Sein ehemaliger Teamkollege Toni Esposito kann ihn verstehen.
Publiziert: 16.05.2023 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2023 um 19:06 Uhr
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Grosse Ratlosigkeit bei den FCB-Akteuren nach der 1:6-Klatsche gegen St. Gallen.
Foto: Pius Koller

Fabian Frei schien die Abreibung in St. Gallen schnell weggesteckt zu haben. «Wenn wir in den Final kommen, ist das 1:6 egal», sagt der FCB-Captain direkt nach Spielschluss. FCB-Präsident David Degen hat das 1:6 die Laune aber komplett vermiest. Am liebsten hätte er nach 15 Minuten das Stadion verlassen, sagt er am Montagabend an der Mitgliederversammlung. «So etwas darf uns nicht passieren!»

«Es war von einigen Spielern zu wenig»
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Frei nach 1:6 Klatsche:«Es war von einigen Spielern zu wenig»

Seit Wochen würde er täglich allen eintrichtern, dass die Meisterschaft oberste Priorität haben müsse, erzählt Degen und ist sauer. «Ich denke auch, dass die Spieler meine Worte verstanden haben. Aber in St. Gallen haben einige sie wohl ignoriert. Wir hatten neun Wechsel im Vergleich zum Spiel drei Tage zuvor in Florenz. Und treten dann so auf. Mit der Einstellung der Spieler, die neu in die Startelf gerückt sind, habe ich ein Problem.»

Degen zielt dabei auch auf Stars wie Routinier Fabian Frei, Stürmer Andi Zeqiri oder Darian Males.

Muss der FCB seine Juwele abgeben?

«Dave ist ein explosiver Mensch, aber ich verstehe seinen Ärger», sagt dessen ehemaliger FCB-Mitspieler Antonio Esposito. «1:6 darf man wirklich nicht untergehen, da stimmte die Einstellung der Spieler überhaupt nicht. Es ist ja nicht so, dass die Basler ein zu kleines Kader hätten, da stand viel Qualität auf dem Platz.»

Degens Horrorszenario rückt näher. Qualifiziert sich der FCB in der kommenden Saison nicht für Europa, muss er im Sommer wohl seine Juwelen wie Amdouni und Diouf verkaufen. Denn trotz 40 Millionen Franken Zusatzeinnahmen (Transfers und Europacup) gab es im Geschäftsjahr 2022 einen Verlust von 1,2 Millionen Franken. Er wünsche sich, wie alle FCB-Fans, den Finaleinzug in der Conference League, sagt Degen deshalb zu den rund 1000 Mitgliedern im Saal. «Aber das Wichtigste sind drei Siege in den letzten drei Ligaspielen!» Falls der FC Basel nächste Saison nicht europäisch spielen würde, sei das nicht nur finanziell gefährlich, sagt Esposito, «sondern auch peinlich».

Basel steht vor Sensation

Esposito weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig dieser Spagat zwischen Europa und der Meisterschaft ist. «Wir spielten damals unter Woche in der Champions League gegen Liverpool an der Anfield Road und am Wochenende in Delémont. Das war physisch, aber vor allem mental nicht einfach.» Im Gegensatz zur aktuellen FCB-Ausgabe, die in der Conference League brilliert, in der Liga aber so schlecht wie noch nie seit Einführung der Super League abschneiden wird, ist Esposito, Hakan und Murat Yakin & Co. im Jahr 2002 der Spagat geglückt. «Das war eine grossartige Leistung von Christian Gross. Er hat uns immer hervorragend auf die Ligaspiele einstellen können.»

Das 1:6-Debakel in St. Gallen sei nicht wirklich ein Mutmacher fürs Rückspiel gegen Fiorentina, sagt der Italo-Schweizer Esposito. «Es wird ein sehr schwieriges Spiel. Die Fiorentina muss angreifen, und die Italiener haben eine starke Offensive. Aber ich traue den Baslern den Exploit zu. Jeder Spieler wird im Gegensatz zum Spiel am Sonntag bis in die Zehenspitzen motiviert sein und alles raushauen.»

Esposito, der am Donnerstagabend im St. Jakob-Park sein wird, tippt auf ein 1:1-Unentschieden. Dies würde die erste Finalteilnahme eines Schweizer Klubs in einem europäischen Wettbewerb bedeuten. «Dies wäre schlicht und einfach sensationell», sagt Esposito.

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