Ex-FCB-Meistermacher ist jetzt beim FC Lugano
Herr Heitz, wann wird Lugano Schweizer Meister?

Chicagos Sportdirektor Georg Heitz ist der neue starke Mann beim FC Lugano. Der ehemalige FCB-Meistermacher über sein Engagement, seine Ziele und ausländische Investoren.
Publiziert: 19.08.2021 um 19:04 Uhr
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Chicago-Sportchef Georg Heitz: Der frühere FCB-Meistermacher wird in Lugano zum starken Mann.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
Michael Wegmann

Georg Heitz, Sie waren die letzten zwei Wochen im Tessin. Haben Sie die Verhandlungen für Mansueto geführt?
Georg Heitz:
Ich habe die Abschlussverhandlungen geführt. Bernhard Heusler hat mit der Firma HWH das Feld bestellt.

Waren die Verhandlungen kompliziert?
Ja, das waren sie. Aber ich will nicht auf Details eingehen und nicht über die Vergangenheit reden. Viel lieber über die Zukunft.

Werden Sie nun «nebenamtlich» noch als Lugano-Sportchef amten? Oder ziehen Sie zurück in die Schweiz?
Nein. Ich werde weder Sportchef noch zurück in die Schweiz ziehen.

Was wird dann Ihre Aufgabe beim FC Lugano sein?
Ich bin Gesamtverantwortlicher für das Projekt FC Lugano. Es ist vorgesehen, dass ich vielleicht alle drei Monate in die Schweiz komme. Die sportlichen Entscheidungen werden künftig aber in Zusammenarbeit zwischen Chicago und Lugano gefällt. Da läuft vieles über Sebastian Pelzer, den technischen Direktor der Chicago Fire.

Wird der FC Lugano nun zum MLS-Farmteam?
Nein. Aber es kann schon sein, dass man sich hilft und mal Spieler innerhalb der Klubs wechseln.

Muss sich Trainer Abel Braga um seinen Job sorgen? Will die neue Führung auch einen neuen Trainer installieren?
Das ist nicht geplant. Wir haben keinen neuen Trainer in der Hinterhand, wenn Sie das meinen. Aber man muss schauen, ob es passt.

Ex-FCB-Präsident Heusler hat beim Deal mitgewirkt. Sie sind Gesamtverantwortlicher des Lugano-Projekts. Gibts in Lugano einen zweiten FC Basel?
Nein. Den FCB kann man nicht mit Lugano vergleichen. Zumindest nicht im Moment. Das sind zwei total verschiedene Hausnummern.

Trotzdem: Heitz heisst auch Meistertitel und Champions League. Wann wird Lugano Meister?
Diese Saison nicht.

Wollen Sie nicht lieber «wohl nicht» sagen?
Nein. Klar sind wir ambitioniert, aber erst müssen wir kleinere Brötchen backen.

Und wer wird Meister? Wieder YB? Oder der FCB?
Ich hoffe, dass es wieder mal spannend wird. Ich werde immer ein Anhänger des FCB sein, aber bei YB wird auch hervorragend gearbeitet.

GC gehört dem chinesischen Unternehmen Fosun. Lausanne dem englischen Chemiekonzern Ineos. Lugano nun dem amerikanischen Milliardär Mansueto. Ganz generell: Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Fakt ist: Es ist fast kein Klub profitabel. Da brauchts Leute, die bereit sind, Investitionen zu tätigen. Sie können diese Liste weiterführen: Die Canepas beim FCZ. Früher Gigi Oeri beim FCB. Die Rihs-Brüder bei YB...

... das sind Schweizer Lösungen.
Ja. Vielleicht sind einige emotional mehr mit den Klubs verbunden. Stimmt schon. Aber entscheidend ist doch, dass die Absichten der Investoren gute sind, und nicht, woher sie kommen.

Lugano wurde vor zwei Monaten ja schon mal verkauft. Ist dieses Mal das Geld eigentlich schon geflossen?
(Lacht) Wie gesagt: Keine Details. Aber machen Sie sich keine Sorgen.

Chicago Fire liegt nur auf Platz 10. Es droht, dass man erneut die Playoffs verpasst. Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Trainer Raphael Wicky?
Absolut zufrieden. Wir haben nun zweimal hintereinander gewonnen, es läuft gut. Aber klar geht es immer auch noch besser. Wir müssen und werden uns steigern.

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