Nach Abpfiff fliessen die Tränen. Bendeguz Bolla, der ungarische Nationalspieler in Diensten der Hoppers, muss, von einem Betreuer gestützt, in die Kabine begleitet werden. Tausend Gedanken dürften den 22-Jährigen in diesem Moment verfolgen. Einer bleibt haften: Warum bloss hat er den Ball in der 52. Minute per Kopf zur Mitte gebracht?
Dort steht mit Adam Szalai der Captain der ungarischen Nationalmannschaft und nimmt dankend an. GC verteilt im Abstiegskampf Geschenke! Und das nicht zu knapp. Auch bei den anderen drei Basler Treffern pennt die Hintermannschaft des Rekordmeisters, alle Tore fallen nach hohen Bällen, bei allen Treffern stimmt die Zuordnung nicht.
«Aus dem Spiel heraus hat uns Basel kaum weh getan», sagt GC-Trainer Giorgio Contini. «Bei den Standards gehts um Konzentration, um Bereitschaft, um den Willen.» Und darum, die individuellen Fehler abzustellen. Kurz vor dem 2:4 will ers noch einmal wissen, drei Joker stehen zur Einwechslung bereit, nach Szalais Tor verwirft er bloss noch beide Hände. Weil er weiss, dass an diesem Nachmittag mehr drin gelegen wäre. Dass man gegen einen FCB, der unter der Woche noch ein kräfteraubendes Spiel gegen Marseille zu absolvieren hatte, zumindest ebenbürtig war. Da Silva und Lenjani haben das 3:3 auf dem Fuss.
Contini ist zufrieden
«Es ist erfreulich, wie wir gespielt haben. Das Pressing hat funktioniert, wir wollten mutig sein. Gegen einen Gegner, der uns individuell überlegen ist», sagt Contini. Der Unterschied sei, dass der FCB zig erfahrene Spieler im Kader habe und mit Stocker einen 33-Jährigen einwechseln könne.
Während Contini mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden ist, ist bei FCB-Trainer Guillermo Abascal das Gegenteil der Fall. «Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung, wir haben dem Gegner zu viele Räume gelassen, zu viele Bälle verloren.» In Sachen Effizienz aber überzeugen die Bebbi. Vier Tore bei fünf Torschüssen. Adam Szalai macht aus zwei Chancen zwei Tore. Sorgt dafür, dass der Vorsprung der Basler auf YB fünf Punkte beträgt. Und Rotblau im Kampf um einen Platz in der Europa-League-Quali beste Chancen hat.
FCB hat finanzielle Probleme
Eine Europacupteilnahme wäre für die Basler überlebenswichtig. Vor dem Spiel sagt Dani Büchi, der Delegierte des Verwaltungsrates, gegenüber blue, dass der FCB mit einem Millionen-Verlust im zweistelligen Bereich rechnen müsse. Probleme, die das von Chinesen finanzierte GC nicht hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |