14 Tage lang sonnt sich der FC Lugano seit der letzten Super-League-Runde an der Tabellenspitze. Ein Glücksgefühl, von dem Rechtsverteidiger Numa Lavanchy (27) bei seinem letzten Arbeitgeber nur träumen konnte. Mit Rekordmeister GC stolpert der Marathon-Läufer von einer Pleite zur anderen. 0:2 gegen den FC Zürich, 2:3 gegen Luzern, 0:1 gegen Thun. Das sind seine letzten Auftritte vor der Winterpause mit Blau-Weiss.
Dann entscheiden GC-Sportchef Mathias Walther und Trainer Thorsten Fink: Lavanchy muss gehen! Mitten in der Saison. Weshalb? Es fallen, so Fink und Walther, zu viele Gegentreffer über die Seite von Lavanchy.
Mit Handkuss genommen
Luganos damaliger Trainer Fabio Celestini, ebenfalls Lausanner wie Lavanchy, nimmt den Dauerläufer mit Handkuss – und GC steigt ohne Lavanchy ab. Jetzt schwärmt auch Celestinis Nachfolger Maurizio Jacobacci vom Laufwunder mit der wehenden Mähne: «Numa wird immer besser.»
Und wie! Der Rechtsfuss steht für 6 Tessiner Punkte in den letzten 2 Spielen, ist damit massgeblich daran beteiligt, dass die Bianconeri erstmals seit 19 (!) Jahren wieder mal Tabellen-Leader sind.
Beim 1:0-Heimsieg gegen St. Gallen, dem vorletzten Spiel, schiesst Lavanchy mit dem Kopf das Siegtor. Und in der letzten Runde vor der Nati-Pause holt der Lausanner im Abschiedsspiel auf der Lausanner Pontaise einen Elfmeter heraus. Maric gelingt vom Punkt aus das einzige Tor der Partie.
«Ein sehr wichtiger Mann»
Jacobacci über seinen Punktegaranten: «Lavanchy ist für uns ein sehr wichtiger Mann. Defensiv macht er seine Sache sehr, sehr gut. Und in der Offensive bringt er eine gewisse Dynamik rein, macht auch das eine oder andere Tor. Er entwickelt sich weiter. Er trainiert und trainiert seine Flankenbälle immer wieder, er ist sehr willig. Und dazu ist Numa ein super Typ, der in der Mannschaft sehr angesehen ist.»
Am Sonntag spielt Lavanchy mit Lugano in Genf. Seit 14 Meisterschaftsspielen in Serie sind die Tessiner ohne Niederlage. Von einem solchen Höhenflug wagte Lavanchy bei GC nicht einmal zu träumen.
Übrigens: Lavanchys Torgefährlichkeit ist wohl seinem ungewöhnlichen Vornamen geschuldet: Namensvetter Numa Monnard (1918–2001) spielte in den Vorkriegsjahren beim FC Basel, war in der Saison 1937/38 mit 20 Treffern Torschützenkönig!
Mehr Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |