«Stocker-Rauswurf ist ein Signal an die FCB-Spieler»
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Das meint BLICK:«Stocker-Rauswurf ist ein Signal an die FCB-Spieler»

Er machte Stimmung gegen Sforza
Die Wahrheit über den Stocker-Rauswurf

Weil er sich mit Ciriaco Sforza (50) anlegt, schmeisst der FCB Valentin Stocker (31) raus. Es ist nicht das erste Mal, dass der Fan-Liebling gegen einen Trainer opponiert.
Publiziert: 01.03.2021 um 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2021 um 18:22 Uhr
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Valentin Stocker dürfte das Lachen vergangen sein.
Foto: TOTO MARTI
Stefan Kreis

Es ist Freitag, einen Tag vor dem Duell gegen St. Gallen, als Ciriaco Sforza seine Spieler informiert. «Valentin Stocker wird kein Teil der Mannschaft sein», sagt der FCB-Trainer. Stocker sei bis auf weiteres suspendiert. Auf dem Matchblatt wird der 31-Jährige dann als verletzt aufgeführt, am Montagmorgen aber platzt die Bombe. Auf Twitter kommen Gerüchte über einen Rausschmiss auf, der FCB bestätigt kurz vor Mittag, dass Stocker beurlaubt sei. «Der Trainer hat ihm ein paar Tage freigegeben, und es werden Gespräche geführt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, es ist ein interner Vorgang, den wir im Moment nicht weiter kommentieren», schreibt der FCB zwar. Dass das Tischtuch zwischen Sforza und seinem ehemaligen Captain zerschnitten ist? Trotzdem offensichtlich.

«Wenn ihr gewinnt, habt ihr frei»

Laut BLICK-Infos hat Stocker mannschaftsintern gegen den Trainer angeschoben, bei routinierteren, aber auch bei jüngeren Spielern Stimmung gemacht – und eine Entlassung von Sforza forcieren wollen. Hauptvorwürfe: Sforza könne nicht kommunizieren und sei taktisch nicht auf der Höhe. Anfang Februar beispielsweise, als der FCB gegen Sion zur Pause 2:0 führt, soll Sforza in die Kabine gegangen sein und nur einen Satz gesagt haben: «Wenn ihr gewinnt, habt ihr zwei Tage frei.» Und die Führungsspieler um Captain Valentin Stocker hätten nicht gewusst, ob sie lachen oder irritiert sein sollen. Das Spiel endet 2:2. Unter anderem auch deshalb, weil die Walliser in der Pause taktisch umstellen – und der FCB innert Minuten überrumpelt wird.

Stocker kritisiert Schiri und Trainer Ciriaco Sforza
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«Nicht auf der Höhe»:Stocker kritisiert Schiri und Trainer Sforza

Doch nicht nur intern, sondern auch öffentlich wurde Sforza von seinem ehemaligen Captain angegangen, Stocker sagte in der Halbzeitpause des Cup-Debakels gegen Winterthur (2:6): «Wir haben gegen vorne kein Konzept.» Ein Satz wie ein Giftpfeil Richtung Sforza. Der hatte sich noch im Sommer für Stocker starkgemacht, setzte sich dafür ein, dass der auslaufende Vertrag bis Juni 2023 verlängert wurde, sagte, dass Stocker sein «Captain» sei.

Ob Sforza und Stocker jemals wieder zusammenfinden? Zweifelhaft. Gegenüber SRF hat sich der Trainer bereits zur neuen Captainwahl geäussert. Kasami bekommt die Binde: «Pajtim hat das Amt gegen St.Gallen übernommen und er wird auch am Mittwoch gegen YB Captain sein.» Warum ausgerechnet Kasami? «Weil er eine Persönlichkeit ist. Und wertvoll für die Mannschaft.» Auf die Frage, warum nicht Fabian Frei den FCB auf den Platz führt, hat Sforza ebenfalls eine Antwort bereit: «Weil Fabian Ruhe haben und nicht in ein Karrussel hineingezogen werden soll. Ich will, dass er sich auf seine Leistung konzentrieren kann.»

Schon gegen Yakin opponiert

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Stocker sich mit einem Trainer anlegt. Bei Hertha Berlin hatte er mit Pal Dardai das Heu nicht auf derselben Bühne. Und als der zweifache Meistertrainer Murat Yakin im Sommer 2014 gehen muss, vermutet dieser den Innerschweizer als einer der Rädelsführer. Stocker damals: «Ich war mit Muri nicht immer gleicher Meinung. Aber letztlich hatten wir zusammen auch Erfolg, sind zweimal Meister geworden. Man muss Sportliches und Menschliches manchmal trennen.»

Mit Sforza hingegen hatte Stocker sportlich keinen Erfolg. Im Gegenteil. 19 Punkte Rückstand auf YB, dazu das Peinlich-Aus in der Europa League gegen ZSKA Sofia und der Schande von Basel gegen Winterthur. In beiden Spielen auf dem Platz: Valentin Stocker.

Burgener nimmt Spieler in die Pflicht

Vor allem beim 2:6 gegen den Challenge-Ligisten bleibt der Führungsspieler alles schuldig. FCB-Boss Burgener hatte einen Tag vor dessen Suspendierung gesagt, dass er die Spieler in die Pflicht nehmen werde: «Ich erwarte, dass jeder sein Bestes gibt! Dafür werden sie auch entsprechend bezahlt.»

Stockers Vertrag läuft noch bis Juni 2023, gut möglich, dass dieser vorzeitig aufgelöst wird. Wohin es den 31-Jährigen zieht? Womöglich in die US-amerikanische MLS. Stockers Berater hat hervorragende Beziehungen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Auch eine Rückkehr zum FCL ist möglich, bereits im Herbst buhlten die Innerschweizer um den langjährigen Junioren vom SC Kriens.

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