Nein, eine Wutrede vor versammelter Mannschaft wie im Herbst hat FCB-Boss David Degen vor dem Duell gegen GC nicht gehalten.
Und doch gabs vor dem letzten Spiel der Vorrunde eine überdeutliche Ansage an Coach Patrick Rahmen. «Die letzten Spiele waren nicht gut genug. Wir wurden damit den Ansprüchen des FC Basel nicht gerecht. Da sind wir uns einig. Wir haben in der Vorrunde viele Spiele mit individueller Klasse gewonnen und dabei habe ich die richtige Einstellung oft vermisst», sagte der FCB-Boss im SonntagsBlick-Interview und setzte mit dieser Aussage ein dickes Fragezeichen hinter die Zukunft des Trainers.
Vieles spricht für einen neuen Trainer
«Ich habe das Interview gelesen und es war nicht angenehm, aber ich werde das persönlich mit David besprechen», sagt Rahmen nach dem 2:2 gegen GC. Am Montag wollen die Bosse die Lage analysieren und mit Rahmen zusammensitzen. Einiges spricht dafür, dass der Vizemeister bald einen neuen Trainer präsentieren wird.
Weil auch gegen GC kein Befreiungsschlag gelingt. Und der FCB die Vorrunde nach dem 9. Unentschieden im 18. Spiel sieben Punkte hinter Zürich abschliesst.
«Neun Unentschieden sind definitiv zu viel», sagt Rahmen. Die Moral der Mannschaft sei aber intakt. «Wir ziehen alle am selben Strick, arbeiten innerhalb der Mannschaft gut zusammen.»
Gegen die Hoppers demonstrieren die Bebbi diese Aussage auf dem Platz, gleichen in Unterzahl noch aus, scheitern in der Schlusssekunde am Pfosten, hätten das Spiel gar noch gewinnen können. Oder ums mit Goalie Heinz Lindner zu sagen: «Der Spirit stimmt.»
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«Würde gerne weiter mit ihm arbeiten»
Und was sagt der Österreicher zu den Diskussionen um Patrick Rahmen? «Das kann ich nicht beeinflussen. Was ich sagen kann, ist, dass Patrick Rahmen ein guter Trainer ist und ein guter Mensch! Und dass ich gerne weiter mit ihm arbeiten würde. Er hat Ruhe und einen Plan in die Mannschaft gebracht.» Auch Captain Valentin Stocker stärkt seinem Trainer öffentlich den Rücken: «Ich arbeite sehr gerne mit ihm zusammen.»
Ob dies reicht, um Rahmen im Amt zu behalten, ist aber fraglich. Zu deutlich sind die Aussagen von Boss Degen. «Die Resultate in der Conference League sind gut, aber in der Meisterschaft reichts so nicht. Es ist schade, dass YB strauchelt und wir es nicht voll ausnutzen konnten. Unsere Mannschaft finde ich stärker besetzt als die der Berner.»
Nur: Die gewinnen am Sonntag in Lugano gleich mit 5:0 und rücken bis auf einen Zähler an den FCB heran. Ein weiteres Argument gegen Rahmen.
Der muss am Montag zum Gespräch mit Degen antraben, Angst um seinen Job hat er aber nicht. Im Gegenteil: «Ich gehe davon aus, dass ich auch in der Rückrunde Trainer bin.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |