Die Wahrheit über die Gerüchte
Trainer Rahmen beim FCB vor dem Aus

Einiges spricht dafür, dass Patrick Rahmen am Sonntag zum letzten Mal als FCB-Trainer auf der Bank sitzt. Am Montag treffen sich die Bosse zur Analyse.
Publiziert: 18.12.2021 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 23:47 Uhr
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Patrick Rahmen steht vor dem Aus bei Basel.
Foto: Sven Thomann
Andreas Böni

Patrick Rahmen (52) gibt am Freitag seine Pressekonferenz vor dem Spiel am Sonntag gegen GC. Rahmen sagt laut «BZ» zur Diskussion um ihn: «Natürlich habe ich das wahrgenommen. Das ist unangenehm, aber ich habe diesbezüglich nichts gehört. Es ist intern kein Thema, ich habe mit David Degen nicht darüber geredet. Der Rest ist Teil des Business.»

Dabei deutet einiges darauf hin, dass Rahmen am Sonntag zum letzten Mal als Basler Chef-Trainer auf der Bank sitzt. Obwohl Rahmen nach 32 Spielen einen Punkteschnitt von 2,09 Zählern pro Spiel hat – nur Urs Fischer (2,19) und Heiko Vogel (2,11) sind besser. Und in der Conference League wurde er Gruppen-Erster.

Spielerisch haperte es zuletzt

Aber eben, da war auch das peinliche Cup-Aus gegen Etoile Carouge (13. Platz in der Promotion League) und da sind die fünf Punkte Rückstand auf den Wintermeister FC Zürich. Offenbar ist man daher beim FC Basel zur Überlegung gelangt, dass man am Montag die sportliche Lage analysieren will.

Um dann den Trainer von seinen Aufgaben zu entbinden? Vieles spricht dafür. Die letzten vier Auftritte gegen Lausanne (1:1), Karabach (3:0), Servette (2:2) und YB (1:1) waren spielerisch einigermassen armselig.

Die Gerüchte um Schreuder und Letsch

Nun darf sich Rahmen gewiss auf die Fahne schreiben, Spieler wie Cabral, Millar oder Zhegrova weitergebracht zu haben. Aber die Handschrift, wie die Red-Bull-Klubs aufzutreten, konnte er dem Basler Spiel nicht vermitteln. Oft war man über die individuelle Klasse erfolgreich, über Einzelspieler. Und für den einen oder anderen Beobachter im Klub war seit langem klar, dass Rahmens auslaufender Vertrag im Sommer 2022 nicht verlängert wird. Vielleicht kommts nun früher zu einem Ende.

Jedenfalls überraschten die Gerüchte vom Donnerstag um Alfred Schreuder (49) nicht. Weil der Holländer eben genau jene Schule mitbringt, die Klub-Besitzer David Degen und seinen Mitstreitern vorschwebt.

Schreuder arbeitete als Co-Trainer für Ajax Amsterdam und Hoffenheim, wo er auch Chef-Trainer war. Er war Assistent von Erik ten Hag und Julian Nagelsmann, von zwei Trainern, die als höchst modern gelten. Zuletzt war er mit Ronald Koeman bei Barcelona. Er hat Chef-Trainererfahrung bei Twente Enschede und auch in Hoffenheim.

Schreuder sagte dann am Freitag via «kicker» (der von zwei Treffen berichtet) ab – trotzdem steht er sinnbildlich dafür, was Basel sucht. Ein anderer Name, der fällt, ist zum Beispiel der Deutsche Thomas Letsch (53), der Trainer von Vitesse Arnheim. Er stammt aus der Red-Bull-Schule.

Rahmen ist beliebt

Klar ist, dass eine Entlassung des Baslers Patrick Rahmen Wellen Schlagen würde. Der Trainer wird in der Region geschätzt. Er ist gut vernetzt, gilt als menschlich top und wird von der Agentur rund um Ex-Präsident Bernhard Heusler beraten. Eine Entscheidung gegen Rahmen hätte also gewisses Sprengpotenzial. Doch die neue Führung zeigte zuletzt klar, dass man sich nicht vor harten Entscheiden drückt.

Es werden spannende Tage am Rheinknie.

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