Einzeltraining statt Europa-Debüt
So sieht das Jashari-Programm in Luzern aus

Während der FCL in Schweden um die Conference League kämpft, trainiert Ardon Jashari in Luzern mit zwei längst ausgemusterten Profis.
Publiziert: 26.07.2023 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2023 um 22:15 Uhr
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Wohin führt der Weg von Ardon Jashari?
Foto: Pius Koller
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Schon das zweite Pflichtspiel hat für den FC Luzern eine gewaltige Bedeutung für den weiteren Verlauf der Saison. In Stockholm treffen die Zentralschweizer in der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation auf Djurgarden. Die Gruppenphase ist das Ziel.

Am Mittwochvormittag ist das Team von Mario Frick (48) mit einem Charterflug von Zürich in die schwedische Hauptstadt geflogen. Alle waren an Bord – ausser der jüngst abgesetzte Captain Ardon Jashari (20). «In Absprache mit dem Klub ist er nicht im Kader. Er trainiert in Luzern individuell», erklärt der FCL.

Unfreiwilliger Verzicht auf Jashari

Statt sein europäisches Debüt zu feiern, bleibt Jashari also auf der Luzerner Allmend und spult, begleitet von einem Staff-Mitglied, ein für ihn angefertigtes Trainingsprogramm ab – genauso wie die längst ausgemusterten Joaquin Ardaiz (24) und Samuele Campo (28). Im Unterschied zu den beiden verzichtet Trainer Frick allerdings nicht freiwillig auf seinen Sechser, der in den letzten Tagen mit dem Team trainiert hat. Doch um wieder im Aufgebot zu stehen, sei der Gesinnungszustand wichtiger als die Fitness, hat der Liechtensteiner erklärt.

«Wir warten auf sein Zeichen. Falls er auf uns zukommt und sagt: ‹Ich bin mental bereit und möchte alles raushauen›, dann würden wir sicher nicht auf ihn verzichten», sagte Frick vor zwei Tagen. Daran wird er in den kommenden Tagen festhalten. Ob das allerdings passieren wird, ist fraglich.

Meister der unausgesprochenen Botschaften

Denn Jasharis Lust auf den FCL scheint sich in Grenzen zu halten. Aus seinem Umfeld wird er als Meister der unausgesprochenen Botschaften beschrieben. Diese Qualitäten hat er jüngst gleich mehrmals unter Beweis gestellt – mehrere davon in den sozialen Medien.

Vor einiger Zeit gab Jashari auf seinem Instagram-Profil noch an, dass er ein Spieler des FC Luzern sei. An dieser Stelle steht nun lediglich ein emotionsloses «Footballer». Zudem lässt sein Profilbild auch nicht mehr darauf schliessen, dass er ein «Blau-Weisser» ist. Dann hat er vor wenigen Tagen eine Story ohne Kommentar gepostet, die ihn ziemlich unzufrieden in einem Poloshirt des Klubs zeigt. Und zu guter Letzt wurde er gemäss Blick-Informationen in einem Zürcher Restaurant gesichtet, als der FCL in Winterthur spielte.

Babbel unterstützt Klubführung

Zeichen, die darauf hindeuten, dass sich Jashari von Luzern schon länger abgewendet hat. Während er versucht, den Fokus nach dem verwehrten Wechsel aufs tägliche Training zu richten, dürften im Hintergrund seine Berater eifrig nach einer anderen Lösung suchen. Eine, die nicht Basel heisst und sowohl für den Spieler als auch für die FCL-Führung um Remo Meyer den logischen nächsten Karriereschritt darstellt.

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Derselben Meinung wie Meyer ist der ehemalige FCL-Trainer und heutige Blick-Experte Markus Babbel. «Basel ist vom Namen her zwar immer noch zwei Klassen grösser als Luzern. Sportlich gesehen aber nicht mehr. Daher hätte ein Move zu Basel keinen Sinn gemacht», meint der deutsche Europameister von 1996.

«Frick muss jetzt viel mit Jashari sprechen»

Für Babbel ist klar, was ein Trainer in einer solchen Situation zu tun hat. «Frick muss jetzt wahnsinnig viel mit Jashari sprechen.» Gleichzeitig müsse er ihm in Erinnerung rufen, dass er in Luzern nicht einer von vielen sei, sondern unumstrittener Stammspieler und er sich persönlich noch weiterentwickeln könne.

Damit sei die Arbeit aber noch nicht erledigt. «Frick muss Jashari versprechen, dass er sich bei der Klubführung für ihn einsetzen würde, sollte ein Angebot aus dem Ausland reinflattern.» Den Mitspielern von Jashari sei das Ganze dagegen egal, meint Babbel. «Grundsätzlich denkt ein Fussballer egoistisch. Er ist eine Ich-AG.»

Das dürfte auch Frick längst wissen. Aus diesem Grund richtet er seinen Fokus auf jene, die bei diesem Europacup-Abenteuer in Stockholm unbedingt dabei sein wollten. Und das ist gut so.

«Vielleicht wird er nie mehr für uns spielen»
2:20
FCL-Trainer Frick über Jashari:«Vielleicht wird er nie mehr für uns spielen»
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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