Sion-Trainer Paolo Tramezzani ist ziemlich angefressen. Trotz der verrückten Aufholjagd seines Teams vom 1:4 zum 4:4 innert neun Minuten in der Schlussphase des Spiels im Letzigrund gegen GC. Wegen der komplett verpennten Anfangsphase («Da standen wir noch nicht auf dem Platz»). Und wegen des Disputs mit Sportchef Barthélémy Constantin, den Tramezzani in die Schranken wies («Das war eine normale Fussball-Konversation mitten in den Emotionen»).
Seine Mundwinkel gehen erst nach oben, als sein Lieblingsthema zur Sprache kommt: Mario Balotelli (32)! Zweimal war Super-Mario in seinen ersten Spielen Joker. Dann begann er gegen Winterthur hinter der Spitze. Das ging in die Hosen. Jetzt ist er wieder Reservist, kommt aber in der Pause beim Stand von 1:3. Und hilft mit, das Spiel zu drehen.
Trainer und Mitspieler tadeln den Superstar
«Mario hat mir gefallen», sagt der Mister. «Er ist in den Strafraum eingedrungen. War dort vorne präsent. Er hat Räume geschaffen. Und man hat gesehen, dass es als Doppelspitze mit Filip Stojilkovic geht.» Tramezzani hat sein fragiles Sturmjuwel stets verteidigt. Auch in den ersten drei Spielen, in welchen man Balo kaum sah. Das war in Zürich anders. Mehr als einmal deutet er an, zu welchen Moves er eigentlich fähig ist. Einmal ist es mehr als eine Andeutung, als er Noah Loosli mit einem trockenen Antritt stehenlässt, sich den nötigen Raum verschafft, und zum 3:4 trifft. Begünstigt wird das Tor durch den Abfälscher von Bendeguz Bolla.
Auch seine Mitspieler sind mittlerweile froh, Balotelli im eigenen Team zu haben. Was ist denn der Anteil des Italieners an der Aufholjagd? «Ganz einfach: Er hat ein Tor gemacht. Das war sein Anteil», sagt Verteidiger Joël Schmied, auch einer der glücklichen Joker. «Er war diesmal sehr bemüht. Als er von Anfang spielte, konnte er nicht so viele Akzente setzen. Diesmal: wunderbar!» Schmied, wie er ist: geraderaus. Auch Zuffi lobt den Sion-Star: «Er hat Chancen kreiert, eine noch selber reingehauen.»
Contini noch nicht auf den Balo-Zug aufgestiegen
Einzig GC-Trainer Giorgio Contini mochte bei der Lobhudelei nicht so richtig mitmachen. Einen Balo-Effekt will er in seinem Ärger über die zwei verlorenen Punkte nicht ausgemacht haben: «Da gab es ganz viele andere Effekte. Aber sicher nicht diesen. Allerdings ist er sicher ein Spieler, der mehr Präsenz in den Strafraum bringt. Dann muss man ihn halt clever verteidigen. Das haben wir in der einen oder anderen Situation zu wenig gut gemacht.» Also doch noch ein bisschen indirektes Lob auch vom Winterthurer.
Eines ist gewiss: Nach dem ersten Balo-Tor aus dem Spiel heraus darf man durchaus mit Spannung dessen nächstem Auftritt entgegenfiebern. Das wird am nächsten Samstag im Tourbillon gegen Luzern sein. Balotelli scheint langsam im Wallis anzukommen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |