Für gewöhnlich decken sich die Fans des FC St. Gallen und der Berner Young Boys mit nicht spruchreifen Schmähgesängen ein. Am Samstagabend aber solidarisieren sich die beiden Lager für ein paar Minuten. Weil sie ein gemeinsames Feindbild haben: die Swiss Football League (SFL). Die führt ab der kommenden Saison mit dem Segen der Klubs Playoffs ein. Nur Luzern, Thun, YB und Zürich stimmten im Mai gegen die vom Ligakomitee ausgearbeitete Vorlage. St. Gallen war gegen die Aufstockung auf 12 Teams, stimmte aber danach für die Playoffs.
Zum Unmut der Fans. Bereits im Mai, als die Modusänderung beschlossen wurde, gabs massiven Protest von den Rängen, nun zeigt das ganze Wankdorf mit seinen über 26'000 Zuschauern den Plänen der SFL die Rote Karte. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, wurden doch auf allen Sitzen rote A4-Blätter verteilt. Untermalt wird die Forderung mit einem überdimensionalen Banner auf der Gegentribüne: «Den Playoffs die Rote Karte zeigen.»
YB auf Meisterkurs
Dass die Berner Young Boys den neuen Modus ablehnen, ist kein Geheimnis. Vor der Abstimmung sagte Sportchef Christoph Spycher: «Das würde der sportlichen Fairness komplett widersprechen.» Bei YB könne man sich mit solchen Gedanken «nicht anfreunden».
Wohl auch, weil die Berner in dieser Saison über die grössten finanziellen Mittel und das mit Abstand beste Kader verfügen. Und weil sie aus diesem Grund kein Interesse daran haben können, den Meister in Entscheidungsspielen auszumachen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |