Auf einen Blick
- Merkwürdige Stimmung im Letzigrund trotz Derby
- FCZ-Fans schweigen lange und zeigen Transparent
- 18'537 Zuschauer im Stadion, GC-Fans auf Duttweilerbrücke gestoppt
Merkwürdige Stimmung im Letzigrund. Trotz Derby. Trotz zwei Toren in der ersten Hälfte. Trotz 18'537 Zuschauern. Die GC-Kurve ist leer. Die Südkurve schweigt.
Was ist passiert? Vor dem Spiel kam es zu Vorfällen in der Stadt Zürich. GC-Fans wurden von der Polizei eingekesselt, sie mussten sich alle ausweisen. Die FCZ-Fans liefen zeitgleich durch die Zürcher Langstrasse Richtung Letzigrund, sie kamen rechtzeitig ins Stadion. Doch die Kurve bleibt still. Aus Solidarität mit den GC-Fans? Ungewiss. In Durchgang eins zeigen die FCZ-Fans ein Transparent: «Au Dummheit rechtfertigt Kollektivstrafe nöd», steht da drauf. Eine Message an die Behörden. Die Südkurve setzt sich immer wieder gegen Kollektivstrafen ein.
Die GC-Fans wurden auf der Duttweilerbrücke gestoppt, weil sie Böller gezündet haben, sagt die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von Blick. «Diese speziellen Feuerwerkskörper sind extrem laut und gefährden akut die Gesundheit von Drittpersonen», so Sprecher Marc Surber.
GC-Captain Amir Abrashi, der die Gründe der Polizei wohl nicht mitbekommen hat, versteht die Welt nicht mehr. Im SRF-Pauseninterview motzt er: «Ein grosser Skandal, dass unsere Zuschauer nicht da sind. Eine Frechheit, unsere Fans, die Woche für Woche hier sind, lassen sie nicht rein. Wir spielen hier eigentlich mit einem Mann weniger. Aber wir machen weiter!» Auch nach der Partie findet Abrashi klare Worte. Gegenüber Blick sagt er: «Die Fans nicht im Stadion, das ist der Tiefpunkt dieser Saison. Das hab ich noch nie erlebt. Überall im Ausland bringt man das hin, nur bei uns nicht. Ich hätte mal sehen wollen, wie die anderen reagiert hätten, wenn ihre Kurve leer geblieben wäre.» Bevor der Leader der Hoppers sichtlich angefressen davonstapft, ergänzt er noch: «Hoffentlich bringen sie es am Dienstag im Cupspiel hin …»
Kurz nach der Pause füllt sich auch der Fan-Sektor der Hoppers – zumindest ein bisschen. Trotzdem bleibt es im 287. Zürcher Derby bei einer ganz merkwürdigen Atmosphäre – analog zu einem Geisterspiel. Etwa so, wie man es zu Corona-Zeiten erlebte.
Irgendwie ist es dann auch sinnbildlich, dass das Derby unentschieden endet (1:1). Immerhin sorgen die FCZ-Fans doch noch für Stimmung, nach der Pause singen sie. Grund zum Jubeln haben beide Fan-Lager in der zweiten Halbzeit keinen mehr.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 16 | 22 | 29 | |
2 | FC Lugano | 16 | 6 | 28 | |
3 | Servette FC | 16 | 3 | 28 | |
4 | FC Zürich | 16 | 4 | 27 | |
5 | FC Luzern | 16 | 5 | 26 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 16 | 3 | 24 | |
7 | FC St. Gallen | 16 | 4 | 21 | |
8 | FC Sion | 16 | 1 | 20 | |
9 | BSC Young Boys | 16 | -3 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 16 | -11 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 16 | -23 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 11 |