«De Rossi war einer der wichtigsten Personen für mich»
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Ex-FCB-Verteidiger Calafiori:«De Rossi war einer der wichtigsten Personen für mich»

Ein Römer in Basel
Calafiori will mit dem FCB Europa erobern

Mit Riccardo Calafiori ist im Raum Basel wieder ein Römer zu Hause. Wie vor zweitausend Jahren, als Augusta Raurica als Koloniehauptort der Römer diente. Der Verteidiger will mit dem FCB nun den Titel holen.
Publiziert: 18.05.2023 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2023 um 13:48 Uhr
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Stolz präsentiert sich Riccardo Calafiori.
Foto: TOTO MARTI
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Zweitausend Jahre hat es von Römern in Basel keine Spur gegeben. Bis im letzten Sommer mit Riccardo Calafiori (20), der die gesamte Roma-Akademie durchlaufen hat, sich dem FC Basel angeschlossen hat. Als Verteidiger bildet er das Rückgrat und ist für die Disziplin und Ordnung seiner Vorderleute von entscheidender Bedeutung. So wie es eben ein Zenturio zu tun hat.

Der Raum Basel hat in der Geschichte der Römer eine grosse Bedeutung. Um 15 v. Chr. errichteten die damaligen Weltherrscher Augusta Raurica als Koloniehauptort. Heute steht da der grösste archäologische Park der Schweiz mit dem imposantesten römischen Theater nördlich der Alpen. «Wirklich sehr schön», sagt der moderne Basler Zenturio Calafiori beim Anblick des Theaters. Bis zu 10'000 Zuschauer hatten auf diesen Rängen Platz.

Ein Mentalitätsmonster

Die Basler Arena, die Calafiori besser kennt, ist etwas grösser. Der St.-Jakob-Park bietet für knapp viermal so viele Menschen Platz und steht zehn Kilometer Luftlinie westlich. Dort will Calafiori am Donnerstag den Einzug in den Conference-League-Final gegen seine Landsleute aus Florenz bewerkstelligen. «Jetzt, wo wir im Halbfinal sind, wollen wir auch in den Final kommen.»

Wenn sich Calafiori etwas in den Kopf setzt, dann will er das auch erreichen. Wie stark er mental ist, hat er schon früh bewiesen. Im Oktober 2018 reisst er sich mit erst 16 Jahren in einem Youth-League-Spiel im linken Knie alle Bänder, die Kapsel und den Meniskus. Das linke Knie war futsch. «Noch am selben Tag haben mir die Ärzte gesagt, dass nicht nur meine Karriere in Gefahr sei, sondern auch, ob ich überhaupt wieder gehen könne.»

Der lange Weg zurück

Das sei ein schlechter Scherz, dachte sich Calafiori. «Ich werde in der Serie A spielen», antwortete er den Ärzten voller Selbstbewusstsein. «Ich habe sofort daran gedacht, wie ich schnellstmöglich zurückkehren kann.» Nach einer OP in den USA und einer langen Reha setzte er seine Ankündigung am 1. August 2020 in die Tat um.

Beim 3:1-Sieg der Roma gegen Juventus feierte Calafiori sein Debüt. Er bereitete ein Tor vor und schoss eines selber, das allerdings aberkannt wurde. Mit dem ersten Karriere-Tor klappte es wenige Monate später. Im Dezember erzielte er in der Europa League gegen YB eine Hammerkiste. Die Schweiz war scheinbar in seinem Schicksal.

«Es ist wirklich so»

Dabei hat er die Super League vor seinem Wechsel gar nicht wirklich gekannt. «Es ist schwierig, die Spiele in Italien zu sehen zu bekommen.» Vom Leben hierzulande hatte er derweil nicht unbedingt das beste Bild. «Man hat mir gesagt, dass es im Winter sehr kalt ist. Jetzt kann ich sagen: Es ist wirklich so.» Mit den vielen Partien sei die kalte Jahreszeit wenigstens schnell vorbeigegangen.

Inzwischen fühlt sich Calafiori, der in Rheinfelden wohnt, rundum wohl. «Mir gefällt es hier sehr», sagt er. Neben dem Platz schätzt er vor allem die Ruhe. «Ich habe hier viel weniger Ablenkung. Aber wenn du professionell Fussball spielst, hilft es vielleicht auch ein Stück weit.» Zudem seien die Schweizer viel zurückhaltender als die Italiener. «Wenn dich jemand erkennt, denkt er dreimal darüber nach, ob er dich für ein Foto fragen soll.»

Beeindruckt von der Fankultur

«Es sind zwei Welten», sagt er zum Vergleich mit seiner Heimatstadt. Nicht aber, was die Fankultur betrifft. «Hier lebt man das ganze Jahr und insbesondere am Spieltag voll für den FCB.»

Mit seiner persönlichen Entwicklung auf dem Platz ist Calafiori zufrieden. Inzwischen spielt er nicht mehr nur als Linksverteidiger, sondern mehrheitlich als Innenverteidiger in einer Dreierkette. Für die verbleibenden Spiele hat der Basler Zenturio ein klares Ziel. «Ich will in den Final der Conference League und sie gewinnen.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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