Karriereende mit nur 27 Jahren: Das ist die bittere Realität des Shani Tarashaj. Als er mit 19 Jahren bei GC debütierte, sprach alles für eine glorreiche Laufbahn. Der Aufstieg war steil. 2016 wurde er zum Best Youngster der Super League gekürt.
Im selben Jahr fuhr er an die EM in Frankreich und wechselte für gut 4 Millionen Franken zu Everton. Vom «Swiss Wonderkind» war in der englischen Presse die Rede.
Sein Körper streikte
Doch prompt geriet die Entwicklung von Tarashaj ins Stocken. Bald einmal streikte sein Körper. «Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was ich alles durchmachen musste. Es war psychisch wie auch körperlich eine Leidenszeit», sagt Tarashaj. Ein Blick auf seine Verletzungshistorie spricht Bände: Meniskusriss, Knorpelschäden, muskuläre Probleme, Fussverletzungen und noch einiges mehr. Das volle Programm.
«Es geht so nicht weiter», sagte sich Tarashaj. Er zog im Oktober die Reissleine. Rücktritt. «Es war ein harter und sehr emotionaler Entscheid.» Die Resonanz darauf sei gewaltig gewesen. Viele Kollegen aus der Nati hätten sich gemeldet – darunter der einstige Zimmerkollege Elvedi, Xhaka, Shaqiri, Embolo sowie Seferovic.
Gut möglich, dass ein fitter Tarashaj mit genau diesen Spielern nach Katar an die WM gefahren wäre. «Klar wäre es ein Traum gewesen, mit ihnen dort zu spielen.» Was wäre wenn? Diese Fragen will er sich trotz allem nicht stellen. Vielmehr kann Tarashaj Ardon Jashari (20) sowie Fabian Rieder (20) nachfühlen, die an ihrem ersten grossen Turnier dabei waren. Zudem sind sie in etwa gleich alt, wie er es an der EM 2016 war. «Ich wünsche ihnen, dass sie für immer in der Nati bleiben.»
Rückkehr zu den Senioren?
Der Weg als Profi ist für Tarashaj, der vor wenigen Monaten Vater geworden ist, hingegen am Ende. «Ich werde dem Sport aber erhalten bleiben. Zunächst als Scout (für eine Spieleragentur, d. Red.) und Techniktrainer.» Wenn es seine Knieschmerzen irgendwann erlauben, kehre er bei den Senioren auf den Platz zurück. Bei welchem Klub? «Vielleicht beim FC Hausen am Albis, wo alles begann», sagt der bekennende GC-Fan schmunzelnd.
Einer, der sich das wünscht, ist Heinz Rütti. Der 74-Jährige, der in den Sechziger- bis Siebzigerjahren beim FCZ sowie in St. Gallen spielte, war Tarashajs erster Trainer im Zürcher Säuliamt. «Ich erinnere mich gut daran, als seine Eltern zu mir kamen. Sie fragten mich, ob ihr Sohn bei uns mitspielen könne. Wir nahmen ihn auf, und er bewies schnell, dass er stärker als der Rest war.»
Tarashajs Version davon hört sich etwas pointierter an: «Ich schnappte mir den Ball bei unserem Goalie, lief über das ganze Feld und schoss Tore.» Dieses Können hat er im Profifussball aber zu wenig oft zeigen können.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |