Es ist ein Abend zum Vergessen für Blerim Dzemaili. In der 78. Minute muss der FCZ-Leader vom Platz. Angeschlagen! Trotz Rückstand gegen das Schlusslicht kann der Rückkehrer in der Schlussphase nicht mehr mittun. Grund: Verdacht auf Adduktorenzerrung.
Der Frustpegel ist beim ehemaligen Nati-Mittelfeldmotor aber auch schon vor der Verletzung hoch. Das hat mit dem Spielverlauf zu tun. Aber auch mit der Gangart der Vaduzer. «Wohl gar niemand in der Liga spielt gerne gegen uns», meint Vaduz-Trainer Mario Frick nach dem 3:2-Erfolg hinterher. Was er meint? Die Liechtensteiner sind bissig, aggressiv, frech. Das bekommt Hekuran Kryeziu schon zehn Sekunden nach dem Anpfiff zu spüren, als es im Rheinpark gleich mal laut knallt, weil sich ihm Gabriel Lüchinger in den Weg stellt – und den Ball behauptet.
Dzemaili seinerseits ist nach einer Viertelstunde ein erstes Mal ausser sich. Er stellt Vaduz-Verteidiger Denis Simani zur Rede, weil dieser Aiyegun Tosin unsanft von den Beinen geholt hat. Später, in der 42. Minute, kann er es nicht fassen, dass Milan Gajic nach einem Zweikampf mit Marco Schönbächler nicht vom Platz fliegt. «Das ist Rot! Das ist Rot!», schreit er. Gajic habe «Schönbi» im Gesicht getroffen. Fähndrich aber gibt nur Gelb. Der VAR bleibt stumm.
Danach hätte Dzemaili das FCZ-Spiel, mit seiner guten Einleitung der 1:0-Führung kurz vor der Pause, eigentlich in vielversprechende Bahnen gelenkt. Wenn nach dem Seitenwechsel nicht der Zürcher Leistungseinbruch gekommen wäre, den Dzemaili erneut einige Male die Hände verwerfen lässt.
«Keine Ahnung, was uns durch die Köpfe ging»
Teamkollege Fidan Aliti sagt stellvertretend für Dzemaili und Co. bei Blue: «Diese zweite Halbzeit ist mir unerklärlich! Keine Ahnung, was da den Spielern durch die Köpfe ging.» Ähnliche Worte findet auch Trainer Massimo Rizzo.
Anstatt nach der Führung den Sieg konzentriert nach Hause zu spielen – und damit Platz drei zu festigen, läuft der FCZ abermals in die Blamage gegen das Schlusslicht. Elf Tage nach dem 0:1 im Letzi haben sich die Stadtzürcher vom unangenehmen Underdog erneut überrumpeln lassen.
Es ist die dritte FCZ-Pleite aus den bisherigen fünf Spielen im Jahr 2021. Und bestimmt die bitterste. (mpe)
Vaduz-Trainer Mario Frick nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Zürich im Kurz-Interview.
BLICK: Mario Frick, Ihr Joker hat gestochen. Matteo Di Giusto trifft zwei Minuten nach seiner Einwechslung gegen den FCZ.
Mario Frick: Ja, er hatte schon in den letzten Partien immer gute Leistungen abgerufen. Ich bin sehr glücklich für ihn, dass er gleich gegen seinen Ex-Verein, der ja nicht mehr auf ihn gezählt hat, sein erstes Super-League-Tor machen kann. Jetzt konnte er endlich mal seine Abschlussstärke unter Beweis stellen.
Der FC Vaduz bleibt zum vierten Mal in Serie ungeschlagen, fährt den zweiten Sieg gegen den FCZ innert elf Tagen ein. Ist der FCV nun angekommen in der Liga?
Wenn man mit nur sieben Punkten aus 14 Spielen startet, sieht es natürlich schwierig aus. Aber der Glaube, dass wir es auf diesem Niveau packen können, war bei uns immer da. Jetzt haben wir aus vier Spielen acht Punkte geholt. Das spricht für die Moral im Team. Und…
Ja?
Schon letzte Saison hatten wir eine ähnliche Situation. Wir sind ganz schlecht gestartet (im September noch Platz neun, d. Red.), sind am Ende aber über die Barrage aufgestiegen. Ich glaube schon, dass das noch in den Köpfen der Spieler ist. Und darum sind wir jetzt auch richtig heiss auf die nächste Partie: in Luzern.
Da gehts dann auch darum, den Rückstand nicht wieder anwachsen zu lassen. Zumal die Luzerner noch drei Spiele weniger auf dem Konto haben.
Ja, aber wir schauen nicht darauf, was Luzern macht. Wir sind auch an anderen Teams wieder näher dran. Grundsätzlich ist einfach wichtig, dass wir die jüngsten Leistungen bestätigen können. Wir spielen jetzt gegen jeden Gegner noch zweimal. Wenn wir so weitermachen, schaffen wir den Klassenerhalt.
Warum ist der FC Vaduz plötzlich so gut?
Ich glaube, es liegt daran, dass wir ein ganz lästiger Gegner sind. Wohl gar niemand in der Liga spielt gerne gegen uns. Wir sind aufsässig und aggressiv, spielen gefährliche Standards. Jetzt hoffen wir, dass wir unseren Lauf weiterführen können. (mpe)
Vaduz-Trainer Mario Frick nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Zürich im Kurz-Interview.
BLICK: Mario Frick, Ihr Joker hat gestochen. Matteo Di Giusto trifft zwei Minuten nach seiner Einwechslung gegen den FCZ.
Mario Frick: Ja, er hatte schon in den letzten Partien immer gute Leistungen abgerufen. Ich bin sehr glücklich für ihn, dass er gleich gegen seinen Ex-Verein, der ja nicht mehr auf ihn gezählt hat, sein erstes Super-League-Tor machen kann. Jetzt konnte er endlich mal seine Abschlussstärke unter Beweis stellen.
Der FC Vaduz bleibt zum vierten Mal in Serie ungeschlagen, fährt den zweiten Sieg gegen den FCZ innert elf Tagen ein. Ist der FCV nun angekommen in der Liga?
Wenn man mit nur sieben Punkten aus 14 Spielen startet, sieht es natürlich schwierig aus. Aber der Glaube, dass wir es auf diesem Niveau packen können, war bei uns immer da. Jetzt haben wir aus vier Spielen acht Punkte geholt. Das spricht für die Moral im Team. Und…
Ja?
Schon letzte Saison hatten wir eine ähnliche Situation. Wir sind ganz schlecht gestartet (im September noch Platz neun, d. Red.), sind am Ende aber über die Barrage aufgestiegen. Ich glaube schon, dass das noch in den Köpfen der Spieler ist. Und darum sind wir jetzt auch richtig heiss auf die nächste Partie: in Luzern.
Da gehts dann auch darum, den Rückstand nicht wieder anwachsen zu lassen. Zumal die Luzerner noch drei Spiele weniger auf dem Konto haben.
Ja, aber wir schauen nicht darauf, was Luzern macht. Wir sind auch an anderen Teams wieder näher dran. Grundsätzlich ist einfach wichtig, dass wir die jüngsten Leistungen bestätigen können. Wir spielen jetzt gegen jeden Gegner noch zweimal. Wenn wir so weitermachen, schaffen wir den Klassenerhalt.
Warum ist der FC Vaduz plötzlich so gut?
Ich glaube, es liegt daran, dass wir ein ganz lästiger Gegner sind. Wohl gar niemand in der Liga spielt gerne gegen uns. Wir sind aufsässig und aggressiv, spielen gefährliche Standards. Jetzt hoffen wir, dass wir unseren Lauf weiterführen können. (mpe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |