Die Verletzungshexe gastiert im Kybunpark
Sturmwarnung beim FC St. Gallen

Wie Peter Zeidler (60) sein verletztes Offensivtrio ersetzen will. Und wie die Stimmung auf dem Trainingsplatz ist.
Publiziert: 30.10.2022 um 10:57 Uhr
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Daumen hoch: Peter Zeidler.
Foto: keystone-sda.ch
Stefan Kreis

Falls Peter Zeidler mal genug vom Trainerjob hat, könnte er Hobbyschiedsrichter werden. An denen mangelt es im Amateurfussball derzeit an allen Ecken und Enden. Und Zeidler wäre eine gute Wahl. Weil er im abschliessenden Trainingsspiel nach einem klaren Foul instinktiv weiterlaufen lässt (statt wie vom Gefoulten gefordert Penalty zu pfeifen). Und weil Sekunden später der Treffer fällt.

Es ist eines der wenigen Tore, die dem FCSG in dieser Trainingseinheit gelingt. Mal hexen Watkowiak und Zigi, mal vergibt Randy Schneider eine Hundertprozentige, mal legt Noha Ndombasi elegant mit der Hacke ab, statt selber abzuschliessen.

Zeidler ist trotzdem zufrieden, lobt, muntert auf, pusht. Auf Deutsch. Auf Französisch. Und am Ende der Einheit führt er ein Einzelgespräch mit Chadrac Akolo. Der erwischte am vergangenen Sonntag beim 1:1 gegen Servette gar keinen guten Nachmittag, musste zur Pause raus. Am Sonntag auf der Schützenwiese gegen Winterthur aber dürfte der ehemalige Bundesliga-Profi trotzdem in der Startelf stehen.

Drei Offensive fehlen

Dies, weil die Verletzungshexe den FCSG im Schwitzkasten hat. Oder um es mit Zeidler zu sagen: «Es stimmt, dass ein paar nicht spielen können. Nicht nur Fabian Schubert, sondern auch Julian von Moos, Alessio Besio und Emmanuel Latte Lath.» Den erst 18-jährige Alessio Besio plagen Wachstumsbeschwerden, Von Moos hat sich erneut eine muskuläre Verletzung am Oberschenkel zugezogen und Latte Lath holte sich am Sonntag gegen Servette eine schmerzhafte Schulterverletzung ab.

Während Von Moos rund drei Wochen pausieren muss und in diesem Jahr wohl nicht mehr zum Einsatz kommt, stehen die Zeichen bei Latte Lath unter einem positiveren Licht. Für Sonntag gegen Winterthur aber reichts noch nicht.

Cavegn mit neun Toren

Wie Zeidler der Verletzungshexe trotzen will? «Wir haben den Vorteil, dass wir sehr eng mit unserer U21 zusammenarbeiten», sagt der FCSG-Coach. Und er nennt die Namen von Fabrizio Cavegn (20) und Noha Ndombasi (21). «Das werden die Nächsten sein, die zum Einsatz kommen.» Die Vorteile liegen beim Bündner Cavegn, der in der laufenden Promotion-League-Saison in elf Spielen bereits neun Tore buchte und zwei Kurzeinsätze in der Super League auf seiner Visitenkarte hat.

Für die Startelf gegen Winterthur aber reichts wohl noch nicht. So zumindest sind die Worte von Zeidler zu interpretieren. «Wir dürfen nicht vergessen, dass wir mit Akolo, Guillemenot und Alves gute Stürmer haben, die in der Lage sind, Tore zu machen.»

Damit die Sieglos-Serie von sechs Spielen bald ein Ende findet.

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