Die Blick-Flugparade
Welcher Trainer muss in dieser Saison zuerst gehen?

Am Samstag startet die Super League in die neue Saison. Welcher Trainer ist am ehesten gefährdet, seinen Job bald wieder los zu sein? Hier kommt die Blick-Flugparade.
Publiziert: 17.07.2024 um 01:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2024 um 13:48 Uhr
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Der dienstälteste Super-League-Trainer Mattia Croci-Torti scheint bei Lugano fest im Sattel zu sitzen.
Foto: Pius Koller

Nach dem Aufstieg von Sion ist der wackligste Trainerstuhl wieder zurück? Nicht in diesem Jahr, denn die Walliser haben dank Stabilität auch auf der Trainerbank die direkte Rückkehr in die Super League geschafft. Blick wagt die Prognose, wen es diesmal zuerst treffen könnte:

Platz 1: Thomas Häberli (50), Servette

Sollte Servettes Europacup-Abenteuer bereits im August enden und die Gruppenphase verpasst werden, befände sich Thomas Häberli von Anfang an in Schwierigkeiten und sein Vorgesetzter René Weiler müsste sich der Kritik stellen. Der Druck für Häberli ist also sofort da, denn performt er nicht, könnte Cupsieger Weiler bald wieder übernehmen.

Platz 2: Ludovic Magnin (45), Lausanne

Die Situation hat sich für Ludovic Magnin in diesem Sommer verändert, denn zum ersten Mal seit seiner Ankunft in Lausanne ist er nicht der einzige Verantwortliche, der den Schweizer Fussball kennt. Stéphane Henchoz kam, auch auf Initiative des Waadtländers, und hat nun bei technischen Diskussionen ein gewichtiges Wort mitzureden. Präsident Leen Heemskerk hat ein klares Ziel: die Top 6. Daran wird Magnin gemessen.

Platz 3: Mario Frick (49), Luzern

Der Liechtensteiner steht unter Druck. Wegen der verkorksten letzten Saison, in der alle Ziele verpasst wurden. Und weil es ein neues Team aufzubauen gilt. Die Aufgabe wird für Frick zur Bewährungsprobe. Resultate sind gefordert. Nur mit der Förderung der Eigengewächse werden sich Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf kaum zufriedengeben. Und eine weitere Cup-Blamage wie in Delémont werden sie kein zweites Mal goutieren.

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Platz 4: Ricardo Moniz (60), Zürich

Moniz passt mit seiner Erfahrung zum jungen FCZ-Team. Doch der 60-Jährige steht unter Druck: Mit einem ausgewechselten Team eine offensive, attraktive Spielweise umsetzen und damit den hohen Erwartungen des Klubs gerecht werden. Klappt der Saisonstart für den FCZ nicht wie gewünscht, dann ist Krisenmanagement gefragt. Bei seinen früheren Klubs scheiterte der Holländer meist daran. Und wie lange ist die Zündschnur von Sportchef Milos Malenovic (39)?

Platz 5: Alessandro Mangiarratti (45), Yverdon

Bisher scheint sich Yverdon nicht verstärkt zu haben, verlängerte aber mit mehreren Führungsspielern der letzten Saison sowie mit Trainer Mangiarratti, dessen Vertrag auslief. In Yverdon sind die Eigentümer Amerikaner, die Entscheidungsträger Italiener und sie haben bereits bewiesen, dass sie keine Gewissensbisse haben, als sie Marco Schällibaum ohne ersichtlichen Grund entlassen haben.

Platz 6: Didier Tholot (60), Sion

Als am 11. August 2016 Didier Tholots drittes Walliser Mandat endete, bekräftigte Christian Constantin mehrfach, dass Tholot nicht etwa entlassen wurde, sondern man gemeinsam zum Schluss gekommen sei, sich zu trennen. Bei anderen Coaches war CC weniger zimperlich. Das zeigt, wie hoch die Hemmschwelle für CC ist, seinen Aufstiegstrainer zu feuern. Sion muss abgeschlagen Letzter sein, damit CC diesen Schritt geht.

Platz 7: Enrico Maassen (40), St. Gallen

In Augsburg konnte Enrico Maassen bei den Fans mit seinem Offensivfussball punkten. Eigentlich bringt er damit die idealen Voraussetzungen mit, um in St. Gallen in die Fussstapfen von Peter Zeidler zu treten. Die Espen-Führung um Präsident Matthias Hüppi ist dafür bekannt, auf Kontinuität zu setzen. Die Verpflichtung von Maasen müsste sich schon als grosses Missverständnis herausstellen, damit die Verantwortlichen die Reissleine ziehen.

Platz 8: Marco Schällibaum (62), GC

Marco Schällibaum hat GC in der letzten Saison in extremis vor dem Abstieg bewahrt. Deshalb ist es keine Überraschung, dass die amerikanischen Besitzer ihn auf der Trainerbank bestätigt haben. Er sitzt vorerst fest im Sattel. Auch, weil er wie kein Zweiter weiss, wie man aus wenigen Mitteln viel herausholen kann. Und das muss ein GC-Trainer dieser Tage beherrschen, denn mehr als der Klassenerhalt darf man von diesem GC nicht erwarten.

Platz 9: Fabio Celestini (48), Basel

Seit Fabio Celestini in Basel übernommen hat, haben nur drei Teams mehr Punkte als der FCB geholt. Mit einer Amtszeit von 260 Tagen ist der Lausanner bereits jetzt der Trainer mit der längsten Amtszeit der gesamten Degen-Ära. Der FCB müsste schon erneut eine desaströse Saison hinlegen, damit FCB-Boss David Degen die Nerven verliert.

Platz 10: Ognjen Zaric (35), Winterthur

Die Wundertüte unter allen Super-League-Trainern. Für Zaric ist Winterthur die erste Station als Profi-Cheftrainer. Einen besseren Ort, um seine ersten Erfahrungen zu sammeln, gibt es eigentlich nicht. In der Eulachstadt wird man den ehemaligen Rahmen-Assistenten in Ruhe arbeiten lassen. Und auch nicht in Panik ausbrechen, sollte der Saisonstart nicht optimal gelingen.

Platz 11: Patrick Rahmen (55), YB

Spektakel-Fussball soll es also sein. Einfach nur zu gewinnen, reicht der gut geölten Berner Titelmaschine nicht mehr. Alles muss stilvoll passieren und die Menschen in den Lounges trefflich unterhalten. Ausser dem Erreichen der Königsklasse. Da geht es um zu viel Geld, als dass man da noch Stilnoten vergeben würde. Aber das Erreichen der Champions League garantiert kein langes Leben als YB-Trainer. Rahmen wird das Augenmerk auf die Spielweise seines Teams in der Meisterschaft richten. Bietet YB das geforderte Spektakel, können er und seine Bosse auch «trotz» Europa League gut leben.

Platz 12: Mattia Croci-Torti (42), Lugano

In der Sonnenstube ist jeder stolz darauf, dass mit Croci-Torti ausgerechnet ein Tessiner den besten Klub des Kantons so erfolgreich coacht. Auch im Management halten sie viel von ihrem «Crus», dessen Vertrag in einem Jahr endet. Am liebsten würden sie mit ihm noch heute verlängern. Doch wahrscheinlicher ist, dass sich dann die Wege bei entsprechenden Angeboten trennen. Bis dahin scheint sein Amt so sicher wie das Amen in der Kirche.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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