Der FCL schielt trotz Machtkampf nach oben
«Mit uns muss man rechnen»

Seit Monaten schwelt im FC Luzern der Konflikt zwischen den Aktionären Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri. Die Mannschaft lässt sich davon nicht beeinflussen.
Publiziert: 27.02.2023 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2023 um 18:29 Uhr
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Mario Frick will sich mit dem FCL nach oben orientieren.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Die Message am Sonntag vor dem Heimspiel gegen GC ist eindeutig. «Ech, ech, ech, de FCL interessiert dech ke Strech», heisst es auf einem der vielen Transparente. Oder: «S’Ganze Stadion stohd ii för de FCL – der escher ned emol e Onderschrift wärt». Der Zorn der Fans richtet sich gegen Bernhard Alpstaeg (77), den langjährigen FCL-Investor und Stadion-Besitzer. Auch jener des FCL-Fanblocks. «Häsch scho so de Zetteri, dass nömm chasch onderschriebe?»

Worauf die Fans anspielen: Bis nächsten Donnerstag muss der Klub bei der Liga die Lizenz für die neue Saison beantragen, Alpstaeg aber hat bislang die Unterschrift verweigert, ohne die der FCL nächste Saison eigentlich nicht mehr in der Swissporarena spielen kann. Und am Freitag beendete der Multi-Millionär die Zusammenarbeit der Wirtschaft «Schützenhaus» mit dem FCL, angeblich aus finanziellen Gründen. Es ist das jüngste Kapitel in dieser Schmierenkomödie.

Wie YB und der FCZ

Die Protagonisten auf dem Feld lassen die andauernden Querelen nicht an sich herankommen. «Wir haben uns daran gewöhnt. In der Garderobe ist dies kein Thema», sagt Verteidiger Denis Simani. Und Trainer Mario Frick ergänzt: «Wir fokussieren uns auf unsere Leistung.»

Mit Erfolg. Der FCL ist neben Leader YB und Meister Zürich das einzige Team, das in diesem Jahr in der Liga noch ungeschlagen ist. «Manchmal helfen auch dreckige Siege», so Frick – im Wissen, dass sein Team gegen GC für einmal spielerisch nicht überzeugt hat. «Aber der Fussball ist gerecht.» Bei den vier Remis in diesem Jahr stand der FCL dem Sieg eher näher, vor einer Woche gegen St. Gallen bekundete er Pech mit zwei umstrittenen VAR-Entscheiden.

Ein Grund für die starke Serie ist die gute konditionelle Verfassung der Mannschaft. «Hinten raus sind wir von der Physis her allen Gegnern überlegen», sagt Frick selbstbewusst. Verantwortlich dafür seien die gute Vorbereitung und Konditionstrainer Christian Schmidt. «Die Spieler müssen auch unter der Woche leiden. Aber wenn sie am Wochenende das Resultat sehen, nehmen sie das zähneknirschend hin.»

Top 3 im Visier

Dank des Sieges gegen GC ist klar: Der FCL orientiert sich in der Tabelle nach oben. Der Rückstand auf Servette und Platz 2 beträgt nur noch vier Punkte. «Wir sind voll dabei, mit uns muss man rechnen», sagt Frick, der hofft, dass der Sieg gegen GC und das Vorrücken auf Rang 4 der Mannschaft einen Schub verleiht. «Wir wussten, wenn wir verlieren, sind wir voll im Kuchen im Kampf gegen hinten – obwohl wir da nicht hingehören.»

Frick hat allen Grund zum Optimismus. Der FCL muss sich von keinem Team verstecken. Die schwache Torausbeute der Stürmer, die schlechte Heimbilanz oder auch der Ausfall von Stamm-Keeper Marius Müller: alles kein Problem. Das Team findet fast immer eine Lösung. Nur im Knatsch um die Besitzverhältnisse sind Frick und Co. die Hände gebunden. «Wir wissen, was läuft», so der Liechtensteiner. «Aber wir wissen auch, dass alles gut kommt.»

SFL sammelt für Erdbebenopfer

Die Swiss Football League ruft an diesem Wochenende in Zusammenarbeit mit der UNICEF zu einer Spendenaktion für die Erdbebenopfer in der syrisch-türkischen Grenzregion auf. Die SFL und seine Partner wollen mit dem gesammelten Geld ein breit abgestütztes Hilfsprojekt sowie Unterstützung organisieren.

«Ein kleiner Verzicht in unserem verhältnismässig sicheren und sorglosen Leben hilft Leben zu retten», so SFL-CEO Claudius Schäfer. Besonders prekär ist die Situation für Millionen von Kindern, jungen Menschen und deren Familien. Vor allen Partien der Super League und der Challenge League wird eine Gedenkminute abgehalten.

Die Swiss Football League ruft an diesem Wochenende in Zusammenarbeit mit der UNICEF zu einer Spendenaktion für die Erdbebenopfer in der syrisch-türkischen Grenzregion auf. Die SFL und seine Partner wollen mit dem gesammelten Geld ein breit abgestütztes Hilfsprojekt sowie Unterstützung organisieren.

«Ein kleiner Verzicht in unserem verhältnismässig sicheren und sorglosen Leben hilft Leben zu retten», so SFL-CEO Claudius Schäfer. Besonders prekär ist die Situation für Millionen von Kindern, jungen Menschen und deren Familien. Vor allen Partien der Super League und der Challenge League wird eine Gedenkminute abgehalten.

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FC Basel
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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14
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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FC Winterthur
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