Der FCB hatte ihn verschmäht
Der Name Nsame steht für den Basler Niedergang

Noch braucht Jean-Pierre Nsame einen Treffer, um Marco Streller als Rekordtorschütze der Super League zu überholen. Ironie des Schicksals: Als FCB-Sportchef hatte Streller den Kameruner falsch eingeschätzt.
Publiziert: 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 11:46 Uhr
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111 Super-League-Tore hat Jean-Pierre Nsame erzielt.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Stefan KreisReporter Fussball

Unter der Woche lässt der FC St. Gallen verlauten, dass Jean-Pierre Nsame (31) am Freitag an die Pressekonferenz kommen werde. Doch stattdessen sitzt Betim Fazliji (25) oben auf dem Podium. Weil Nsame sich im Training verletzt hat? «Nein», sagt Medienchef Remo Blumenthal. «Aber wir haben dermassen viele Medienanfragen, dass wir nun doch warten wollen, bis er den Rekord knackt.»

111 Super-League-Treffer hat Nsame bislang erzielt. Noch fehlt ein Tor, um Rekordhalter Marco Streller (43) zu überholen und Nsame Spitze zu werden.

Ironie des Schicksals: Streller selbst hätte dafür sorgen können, dass der Kameruner das grosse Mehr seiner Tore für den FCB und nicht für YB schiesst. Weil er als Sportchef des FC Basel Nsame hätte verpflichten können. Im Sommer 2017 wurde den Bebbi der damalige Servette-Angreifer empfohlen, Streller aber holte stattdessen Ricky van Wolfswinkel für über drei Millionen aus Holland.

Nsame wird zur YB-Ikone

Der Rest ist Geschichte. Nsame wird zur YB-Ikone, schiesst die Berner zum ersten Meistertitel nach über 30 Jahren, holt fünf Titel. Der FCB hingegen wartet seit 2017 auf seine 21. Meister-Trophäe.

Möglich, dass sich das in dieser Saison ändern wird. Weil die Basler in fast allen Statistiken die beste Mannschaft der Super League sind und mit Xherdan Shaqiri jenen Mann in ihren Reihen haben, der für den Unterschied im Meisterrennen sorgen kann.

Am Samstag kommts im ausverkauften Kybunpark zum ersten Aufeinandertreffen mit Nsame. Während Shaqiri in der Startelf stehen wird, ist ein Nsame-Einsatz von Beginn an weiter fraglich. FCSG-Coach Enrico Maassen sagt: «Man muss gucken, wie der Fitnessstand aussieht.» Dass Grün-Weiss sein 4-2-3-1-System umstellen und mit zwei Spitzen agieren wird, wie zu Beginn der Saison, ist auch deshalb unwahrscheinlich. «Die Frage ist, ob wir es uns leisten können, mit zwei Stürmern zu beginnen. Gegen ein spielstarkes Mittelfeld. Wir haben zuletzt wenig Tormöglichkeiten für den Gegner zugelassen. Und das ist die Basis», sagt Maassen.

Nsames Basel-Bilanz kann sich sehen lassen

Nur: Ohne Tore gibts auch keinen Sieg. Die 0:1-Niederlage am Wochenende gegen Yverdon lässt grüssen. Auf die Pleite angesprochen, sagt Maassen, dass es gegen den FCB ein völlig anderes Spiel geben werde. «Wir spielen zu Hause vor ausverkauftem Haus. Gegen eines der besten Teams der Super League. Wir haben gezeigt, dass wir Top-Teams schlagen können.» Gegen Basel aber gabs in dieser Saison in zwei Spielen erst einen Punkt.

Nsame hingegen hat gute Erinnerungen gegen die Bebbi. In 19 Duellen gabs zehn Siege und bloss eine Niederlage. Eine Bilanz, die sinnbildlich dafür steht, dass Nsame und Basels Niedergang zusammenhängen.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
24
9
42
2
FC Basel
FC Basel
24
25
41
3
FC Luzern
FC Luzern
24
5
39
4
Servette FC
Servette FC
24
4
39
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
25
10
37
6
FC Zürich
FC Zürich
25
-2
36
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
24
6
35
8
BSC Young Boys
BSC Young Boys
24
5
34
9
FC Sion
FC Sion
24
-4
30
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
25
-18
24
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
25
-10
23
12
FC Winterthur
FC Winterthur
24
-30
17
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