Keine Fasnacht, keine Herbstmesse und ein FCB, der im Moment einem ziemlichen Scherbenhaufen gleicht und seine Seele zu verlieren droht. Die Basler leiden, das gesellschaftliche und sportliche Leben ist in diesem vermaledeiten 2020 auf den Kopf gestellt worden.
«Z’Basel an mym Rhy, Jo, dert mecht i sy», heisst es in der Hymne der Stadt. Vergnügungsteuerpflichtig ist das im Moment aber nicht.
Im Dickicht des Machtkampfes um den FCB hat nun auch Alex Frei den Bettel hingeschmissen. Er reagiert damit trotzig darauf, dass ihm wohl gewisse Versprechungen gemacht wurden, er aber als Cheftrainer nun doch keine Option ist.
Es wiederholt sich die Geschichte von Marco Streller. Dass im unsensiblen Vorgehen und in der Kommunikation Fehler passiert sind, ist offensichtlich. Aber die beiden Integrationsfiguren, die immer wieder betonen, ein rot-blaues Herz zu haben, schaden am Ende nur dem FCB.
Genauso wie Mitbesitzer David Degen, der einen Einstieg von englischen Minderheitsaktionären blockiert. Und wie Ruedi Zbinden, der als Sportchef in viel zu grossen Schuhen stand.
Burgener gibt nicht nach
Klar ist: Boss Bernhard Burgener hat Fehler gemacht. Aber Burgener lebt nicht vom Applaus wie die einstigen Topfussballer. Er ist auch mit Liebesentzug nicht in die Knie zu zwingen. Und er reagiert auch nicht auf das Powerplay der Lokalpresse, die kein gutes Haar an ihm lässt. Im Gegenteil.
Wer die Verantwortung hat, wer den Klub besitzt, der hat das Sagen. Dass man intern Entscheidungen nicht besser vorbereitet und plant ist ein wiederkehrendes Versäumnis, bei dem nun erneut viel Geschirr zerschlagen wird.
Wenigstens schafft nun die jüngste Zäsur eine gewisse Klarheit. Burgener wird nicht klein beigeben. Zu wünschen ist es dem FCB, dass er nun mit einer neuen sportlichen Führung wieder in ruhigere Fahrwasser kommt. Dass man sich von der ganz grossen Ära lösen kann und man die nach wie vor grosse Erwartungshaltung den finanziellen Möglichkeiten anpasst. Neues Kapital ist existenziell.
Kommt neues Geld und Ruhe in den Verein, dann singen sie im Joggeli bald wieder: «Z’Basel an mym Rhy, Jo, dert mecht i sy!» Die Schnitzelbänkler jedenfalls haben schon jetzt Stoff für die nächsten zehn Jahre.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |