«Das alles vermisse ich bei Wagner»
Kubi rät YB zum Trainerwechsel

Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz optiert für einen Trainerwechsel bei YB. Weil diese Meisterschaft einer Bankrotterklärung gleichkomme. Und David Wagner der Hauptgrund dafür sei.
Publiziert: 05.03.2022 um 09:59 Uhr
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Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz.
Foto: TOTO MARTI

Ich bin hin- und hergerissen, ob nun die Spieler Hauptschuldige der Bankrotterklärungs-Saison von YB sind oder der Trainer. Unter dem Strich sind es die Spieler, welche den Hunger nach vier Titeln in Serie vermissen liessen. Und nicht der Coach. Und doch: Es ist David Wagner, der es nicht verstanden hat, dieses Feuer zum Lodern zu bringen. Einen unbändigen Hunger auf einen fünften Titel zu wecken.

Und mit der ersten Rückrunden-Niederlage ist YB noch mehr in Rücklage geraten. Gerade in solchen Situationen muss ein Trainer Emotionen wecken und neue Impulse setzen können. Dann muss er auch an der Linie initiativer werden. Das alles vermisse ich bei Wagner.

Bei YB läuft im Moment alles im gleichen gemütlichen Trott. Ob man gewinnt oder verliert. Wenn man siegt, ist es okay. Wenn man verliert, auch. Ausser Durchhalteparolen kommt da nichts.

Spycher ist auf dem Boden der Realität gelandet

So ist denn auch Sportchef Christoph Spycher hoch unzufrieden. Das lässt er im Interview mit Blick eindeutig durchschimmern. Natürlich spricht er auch das Verletzungspech und die vielen Wechsel in der Winterpause an. Aber Verletzungen hatte YB in den Meisterjahren auch. Und die Wechsel? Nun, man muss sich daran gewöhnen, dass in Zukunft im Winter immer mehr Transfers getätigt werden. Weil dann Löcher im Kader gestopft werden müssen. Die Eingewöhnungszeit von solchen «Notnägeln» ist naturgemäss länger. So wie bei YB mit den Fällen Racioppi, Niasse und Varga.

So schlecht ist die YB-Saison wirklich

Wie schlecht die YB-Saison ist, dokumentieren nicht nur die 13 Punkte Rückstand auf Leader FCZ. Sondern auch die Anzahl Niederlagen: fünf. Letztmals so viele Nuller nach 24 Runden hatte YB 2015 auf dem Konto gehabt. Der Trainer damals: Uli Forte. Eine Saison zuvor waren es gar acht Schlappen unter Forte gewesen. Ab 2016 und Adi Hütter gabs immer nur maximal vier Niederlagen nach 24 Runden. Meistens sogar bis Ende Saison! (aku)

Wie schlecht die YB-Saison ist, dokumentieren nicht nur die 13 Punkte Rückstand auf Leader FCZ. Sondern auch die Anzahl Niederlagen: fünf. Letztmals so viele Nuller nach 24 Runden hatte YB 2015 auf dem Konto gehabt. Der Trainer damals: Uli Forte. Eine Saison zuvor waren es gar acht Schlappen unter Forte gewesen. Ab 2016 und Adi Hütter gabs immer nur maximal vier Niederlagen nach 24 Runden. Meistens sogar bis Ende Saison! (aku)

Das ist auch für Spycher eine neue Erfahrung. Denn bisher wurde fast alles, was er anfasste, zu Gold. Nun hat er erstmals mit ernsthaften Widerständen zu kämpfen. Er ist auf dem Boden der Realität gelandet.

Bei Wagner kommt die fehlende Erfahrung im Führen eines Topteams hinzu, das sich gewohnt ist, zu gewinnen, und dessen Anspruch es ist, jedes nationale Spiel zu dominieren. Diese Erfahrung gemacht zu haben, ist für einen Trainer, der ein Spitzenteam trainieren will, fundamental.

Ein Wechsel jetzt bringt nichts

Und so bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, dass YB gut daran täte, den Trainer zu wechseln. Natürlich wird man nun einwenden, bei Adi Hütter habe man schliesslich auch Geduld bewiesen. Ja, aber damals war YB noch nicht vierfacher Meister mit dem Anspruch und dem Kader, es ein fünftes Mal zu werden. Logisch, dass die Geduld kleiner geworden ist und die Champions League nicht mehr reicht, um die miserable Meisterschaft zu kaschieren …

Ein sofortiger Wechsel bringt allerdings nichts. Wagner wird mit diesem Team Platz zwei holen. Das im Normalfall maximal Mögliche. Aber im Sommer muss ein neuer Übungsleiter her. Wenn der zurückhaltende Spycher explizit sagt, dass es im Fussball keine Garantien gebe, dann bedeutet das in Klartext konvertiert, dass die Zeit des Trainers abgelaufen ist. Es sei denn, YB will nochmals solch eine Bankrott-Meisterschaft erleben. Mit dreizehn Punkten Rückstand …

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