Es ist die Frage aller Fragen. Jene, die sich so manch ein junger, talentierter Fussballer irgendwann stellen muss. Was, wenn du 19 Jahre alt bist und ein europäischer Top-Klub anklopft? Was, wenn du, wie Darian Males, erst 19 Pflichtspiele für Luzern absolviert hast und trotzdem die Möglichkeit bekommst, zu Inter Mailand zu wechseln?
Der Teenager tut das, was viele tun, entscheidet sich fürs Abenteuer, unterschreibt in Mailand einen lukrativen Fünfjahresvertrag, setzt auf finanzielle Absicherung. Und Fabio Celestini hat auch acht Monate später noch einen dicken Hals. Im Interview mit der BaZ grätscht der FCL-Trainer seinem Ex-Spieler in die Beine: «Darian ist eine grosse Enttäuschung. Wenn es ein Beispiel gibt, wie man es nicht machen sollte, dann ist es Darian. Er hat nach 19 Spielen in der Super League bei Inter unterschrieben. Und dann forcierte er den Transfer auch noch. Er zeigte sich nicht einmal erkenntlich gegenüber seinem Club, bei dem er gross wurde.»
Dass der FCL dank dem Males-Deal etwas weniger als 4 Millionen Franken kassierte und zudem irgendwann auf Bonuszahlungen hoffen darf, erwähnt Celestini hingegen nicht. Dass dank dem Verkauf des 19-Jährigen Verstärkungen geholt werden konnten, ebenfalls nicht.
Celestini giesst Öl ins Feuer
Stattdessen giesst Celestini noch mehr Öl ins Feuer. Auf die Nachfrage, dass es für einen jungen Mann nicht einfach sei, Inter Mailand abzusagen, antwortet der langjährige Schweizer Nationalspieler. «Stimmt. Aber dann musst du dich anständig benehmen gegenüber deinen Trainern und deinem Club, die dir etwas gegeben haben. Wenn Inter anklopft, dann ist das ja auch deswegen, weil dir dein Jugendverein vertraut hat. Sonst wärst du nicht an diesem Punkt. Und dann fragst du deinen Verein, was er von einem solchen Transfer hält. Das Wichtigste für einen 19-Jährigen ist, dass er spielt. Darian hat grosses Potenzial. Aber er ist schon jetzt in einer absteigenden Phase seiner Karriere.»
Kurz nach seinem Wechsel zu Inter wird Males nach Genua ausgeliehen, dort aber spielt er keine Rolle, im Winter folgt der Leihwechsel zum FCB. Für Celestini ein No-Go: «Darian hat in einem Jahr vier Clubs erlebt. Das kannst du einem Jungen in diesem Alter nicht antun: keine Stabilität, keine Spielzeit, Desillusionierung, Verlust von Vertrauen.»
In Basel spürt Males derzeit das Vertrauen von Coach Ciriaco Sforza, spielte zuletzt dreimal in Folge von Beginn an, erzielte beim 1:1 gegen YB ein Traumtor. Ob er morgen auch gegen seinen Ex-Klub treffen wird? Klar ist: Celestinis Abrechnung dürfte den 19-Jährigen bis in die Haarspitzen motivieren.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |