GC ist mit der 0:1-Niederlage gegen Sion zurück im Abstiegskampf. Vor dem Knüller gegen die Walliser war bei den Zürcher Fans vom «wichtigsten Spiel der Saison» die Rede. Und weil Muttertag war, durften die Mamas auch noch gratis ins Stadion. Trotzdem fanden am Sonntag nur gerade 4400 Zuschauer den Weg in den Letzigrund. Insgesamt hat der Rekordmeister den drittschlechtesten Zuschauerschnitt der Super League – nur Lausanne und Lugano haben weniger Fans an Heimspielen.
Fehlt es GC also an Unterstützung? Vielleicht in der Schweiz. In China aber soll GC besonders beliebt sein. Das zumindest suggerieren Aussagen von Präsident Sky Sun. Dieser sah sich kürzlich in einem Interview mit der «NZZ» bemüssigt, die Einschaltquoten in China bei GC-Spielen hervorzuheben: «Fussball ist auch in China sehr populär, aus der Super League werden in jeder Runde drei Begegnungen live gezeigt. Und wenn ein GC-Spiel übertragen wird, sind die Einschaltquoten deutlich höher.»
Schweizer Spiele weltweit im Fernsehen bringen Geld
Eine GC-Fanbasis im mit 1,4 Milliarden Einwohner bevölkerungsreichsten Land der Welt? Dort, wo die Fussballfans auf Bayern, Real, Liverpool und PSG stehen? Fakt ist: Seit dieser Saison werden in China und in der ganzen Welt tatsächlich bis zu drei Super-League-Spiele pro Runde gezeigt. Die Swiss Football League (SFL) hat im Verbund mit anderen kleineren Fussballligen ihre TV-Rechte an das Konsortium Eleven und One Football verkauft. Diese Anbieter strahlen seither regelmässig ausgewählte Schweizer Spiele in aller Welt aus – meist via Livestream.
«Jede zusätzliche Ausstrahlung unserer Spiele fördert die weltweite Wahrnehmung des Schweizer Fussballs», sagt SFL-Sprecher Philippe Guggisberg zu Blick. Letztlich gehe es bei diesem TV-Deal natürlich auch ums Geld: «Diese neue Vereinbarung bringt dem Schweizer Fussball zusätzliche internationale Sichtbarkeit, aber auch zusätzliche finanzielle Erträge, die schliesslich vollumfänglich den Klubs zugutekommen.»
Einschaltquoten auf sehr tiefem Niveau
Zurück zu GC: Sind die Einschaltquoten in China tatsächlich «deutlich höher», wenn der Schweizer Rekordmeister spielt? Blick-Recherchen zeigen: Nur im Vergleich mit anderen Schweizer Klubs. Denn insgesamt bewegen sich die Zahlen auf sehr tiefem Niveau – lediglich 100 bis 500 Chinesinnen und Chinesen schauen sich die Spiele der Super League an. Auf die Einwohnerzahl Chinas gerechnet: 0,000036 Prozent – also praktisch gleich Null.
Angesprochen auf das in der Realität vernichtend kleine Interesse an GC-Spielen in China teilt GC mit: «Die Zahlen sind nicht nur in China, sondern weltweit nicht hoch. In Spielen, in denen Li Lei (Chinas GC-Profi; d.Red.) zum Einsatz gekommen ist, entspricht der dreistellige Betrag 20 bis 40 Prozent der weltweiten Gesamtzuschauerzahl. Deswegen können die Zahlen auch als hoch betrachtet werden.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |