Erst am Sonntag wird öffentlich, dass GC-Trainer Giorgio Contini (49) bereits am 17. Februar seine Kündigung eingereicht hat. Kurz nach dem Abgang von Sky Sun und der Schliessung des Transferfensters. Contini bestätigt gegenüber Blick die Meldung, sagt: «Ich habe es mir nicht leicht gemacht, bin aber zum Schluss gekommen, dass es das Beste ist.»
Die Gründe? Einerseits die wilde Transferpolitik unter Ex-Präsident Sky Sun. Transferfenster für Transferfenster wünschte sich Contini einen treffsicheren Stürmer, geholt hat man vorwiegend Defensivspieler. Leere Versprechungen sind aber nicht der einzige Grund für die Demission des Trainers.
Contini: «Mit welchen Spielern gehts weiter?»
Contini wollte mit seiner Kündigung die Führungs-Etage auch aufrütteln. Denn seit Wochen ist Stillstand auf dem GC-Campus: Es finden beispielsweise keine Vertragsverhandlungen statt. Contini: «Ich wollte ein Zeichen setzen. Ende Saison laufen 13 Verträge aus, bisher ist keine Bewegung in der Sache. Am 29. Mai ist das letzte Saisonspiel, ein paar Tage später startet schon die Vorbereitung zur neuen Saison. Aber mit welchen Spielern?»
Es komme hinzu, dass keiner aus der Führungscrew mehr da sei, die ihn im Sommer 2021 verpflichtet habe, so Contini weiter. Er hat sich damals eine sechsmonatige Kündigungsfrist vertraglich festschreiben lassen.
Continis Kündigung überrascht. Noch mehr überrascht aber die Tatsache, dass ein Trainer, der seine Kündigung eingereicht hat, einfach so weiterarbeiten darf. Contini, der seinen Entschluss Sportchef Bernt Haas und dem neuen VR-Mitglied und Fosun-Gesandten Bill Pan mitgeteilt hat, sagt, darauf angesprochen: «Man hat es zur Kenntnis genommen und mir mitgeteilt, dass ich weiterarbeiten soll.»
«Meine Kündigung hat nichts mit den Spielern zu tun»
Contini «überlebte» sogar die ersten beiden Spiele nach seiner Kündigung gegen den FCZ und den FC Luzern, die man beide verlor. Was wochenlang unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit gut gegangen ist (zuletzt gabs aus den Partien gegen Winterthur und Sion sechs Punkte), dürfte ab sofort schwieriger werden. Auch wenn Contini bereit ist, weiterhin Vollgas zu geben. «Solange ich hier bin, gebe ich alles für den Klub und die Spieler. Meine Kündigung hat nichts mit GC oder meinen Spielern zu tun.»
Nun darf man gespannt sein, wie die Spieler auf Continis Kündigung reagieren werden. Diese haben nach dem 2:1 im Wallis für zwei Tage frei gekriegt und wussten noch nichts vom Knall in Niederhasli. Contini bedauert es: «Mein Trainer-Team habe ich vor zwei, drei Wochen informiert. Die Spieler mussten es jetzt aus den Medien erfahren. Das ist sicher unglücklich.»
Wie lange wird Contini nun noch an der Seitenlinie stehen? Es würde nicht überraschen, wenn er die Saison noch fertig coacht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |