Es ist ein Begriff aus der Wirtschaftspolitik. Und er hat schon manch einen Fussballboss um den Schlaf gebracht: das strukturelle Defizit. Jene Summe, die fehlt, wenn ein Verein keine ausserordentlichen Einnahmen generiert. Ex-FCB-Präsident Bernhard Burgener kennt das Schreckgespenst ziemlich gut. Im Geschäftsjahr 2018 schrieben die Basler fast 20 Millionen Verlust. Weil man die Europa League verpasste und so gut wie keine Transfereinnahmen generierte.
Fünf Millionen für die Conference League
Auch für die neue Führung um David Degen wirds nicht einfach, das strukturelle Defizit zu bezwingen. Der Weg in die Conference League ist beschwerlich, drei Quali-Runden müssen die Basler überstehen. Schafft die Rahmen-Elf die Gruppenphase, kassiert der FCB insgesamt knapp 5 Millionen. Pro Sieg gibts eine halbe Million obendrauf. Summen, die zwar stattlich sind, aber nichts im Vergleich zu den Prämien der Champions League. Und, vorallem, Summen, die das strukturelle Defizit der Basler nicht decken werden.
Millionen für Cabral?
Aus diesem Grund sind die Einnahmen aus dem Transfergeschäft essentiell. Nur: Zig Spieler im FCB-Kader sind zu alt, um noch gewinnbringend veräussert zu werden, mit Valentin Stocker (32), Fabian Frei (32), Taulant Xhaka (30), Ricky van Wolfswinkel (32), Heinz Lindner (30) haben die Basler fünf Ü30-Spieler im Kader, auch Pajtim Kasami (28) und Silvan Widmer (28) werden auf dem Transfermarkt keine Wahnsinnssummen mehr bringen. Einziger Spieler, der derzeit für einen zweistelligen Millionenbetrag verkauft werden könnte, ist Stürmer Arthur Cabral (23). Auch Eray Cömert (23) und Edon Zhegrova (22) sind für ausländische Vereine interessant, andere Juwelen hatten in dieser Saison zu wenig Einsatzzeit, um auf sich aufmerksam zu machen.
Die goldenen Zeiten sind vorbei
Klar ist: Die Zeiten, als der FC Basel zweistellige Millionenbeträge für seine Spieler kassierte, sind derzeit vorbei. Damals, als Schalke über 25 Millionen für Breel Embolo bezahlte, als Xhaka, Shaqiri, Salah, Elneny und Co. für enorme Summen verkauft wurden. Als sich der FCB unter Heusler und Heitz Saison für Saison für die Champions League qualifizierte und Jahr für Jahr Gewinne schrieb. Und am Ende, im Sommer 2017, ein Eigenkapital von 60 Millionen Franken anhäufen konnte.
Das strukturelle Defizit? Kannte man in diesen Jahren nur vom Hörensagen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |