Strahlender Sonnenschein, 26 Grad, vom Meer weht ein leichter Wind ins Handymikrofon. Albert Bunjaku kommt gerade vom Hotelfrühstück, als BLICK ihn erreicht. Der frühere Nati-Stürmer – sechs Spiele unter Ottmar Hitzfeld, ehe er später zum Kosovo wechselte – weilt mit seiner Familie gerade auf Ibiza, gönnt sich dort ein paar Tage Erholung. Anfang Juli hat er mit Aufsteiger Viktoria Köln die 3. Liga-Saison auf Platz zwölf beendet.
Bunjakus Anteil am Klassenerhalt ist beträchtlich. Mit seinen 36 Jahren ist er einer der Leader im Team, fehlt in 38 Liga-Partien nur gerade zweimal – und macht 20 Tore! «So viele wie noch nie in einer Saison», hält Bunjaku mit Blick auf seine lange Karriere fest. Weder zu Beginn bei Schaffhausen noch später bei Paderborn, Rot-Weiss Erfurt, Nürnberg, Kaiserslautern, St. Gallen oder Erzgebirge Aue kam er auf solch einen Tor-Wert. «Es war eine Top-Saison, vor allem auch, weil ich das Glück hatte, verletzungsfrei zu bleiben», so Bunjaku.
Klare Ansage vom Sohnemann
Auch abgesehen vom Fussball fühle er sich in Köln pudelwohl. Mit Frau Arijeta, Sohn Dion (12) und Tochter Elina (7) bewohnt er in einem rechtsrheinischen Stadtteil ein Haus – und will dort eigentlich auch gar nicht mehr weg. Seine Frau hat sich mittlerweile selbstständig gemacht, die Kids gehen in Köln zur Schule. «Mein Sohn hat mir schon zu verstehen gegeben: ‹Wenn du noch einmal den Klub wechselst, dann kannst du alleine gehen!›», erzählt Bunjaku schmunzelnd.
Doch das hat der Routinier ohnehin nicht vor. Den Vertrag bei der Viktoria hat er erst gerade um ein Jahr verlängert – und er sagt: «Ich habe mich zuletzt sehr frisch gefühlt. So lange das so bleibt, kann ich mir vorstellen, noch ein paar Jahre weiterzuspielen.» Beim deutschen Drittligisten habe er alles, was er brauche: «Es ist ein kleiner, familiärer Verein, der einen guten Plan verfolgt. Das hat mir von Anfang an imponiert.»
Und die Kölner stehen auch auf ihn! Mit seinen Toren ist er rasch zum Liebling der Massen aufgestiegen. Wie früher in Nürnberg nennen ihn die Fans in der Karnevalstadt liebevoll «Prinz Knallbert». Erst gerade wurde er von den Anhängern zum «Spieler der Saison» gewählt.
Eine Rückkehr in die Schweiz ist vorerst ausgeschlossen. Wenn, dann nur mal zum Haus in Wittenbach SG, das die Familie nach wie vor besitzt. Verfolgen würde er das Geschehen auf den Schweizer Fussballplätzen aber nach wie vor, betont Bunjaku: «Es freut mich enorm, dass der FC St. Gallen eine derart gute Saison spielt. Beeindruckend, was da im Verein in den letzten Jahren aufgebaut wurde.»
Nur: Glaubt er noch ans St. Galler Meister-Wunder? Bunjaku: «Ich drücke den Espen weiter die Daumen. Der Titel wäre für die ganze Region unglaublich schön!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |