Bregy glaubt an Trainer-Knall
Verliert CC in der Abstiegs-Angst die Nerven?

In Sion ist nach dem 1:3 gegen den FC Luzern nichts mehr auszuschliessen. Nicht mal ein Trainerwechsel vor den beiden kapitalen Spielen in Lausanne und gegen Servette.
Publiziert: 12.05.2022 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2022 um 08:42 Uhr
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Der FC Sion steckt mitten im Abstiegskampf.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Es sind alles so kleine Indizien, die im Wallis den Weg in die Ungewissheit weisen. Eines ist: Wer trainiert den Klub?

Indizien wie: Der sonst immer aufgestellte Vizepräsident Gelson Fernandes wirkt in sich gekehrt und ungewöhnlich nachdenklich. Auch wenn er nicht an den Abstieg glaubt. Wäre für ihn ja auch ganz bitter, sollte die in seinem einzigen Walliser Amtsjahr passieren. Aber ob er noch voll an den Trainer glaubt?

Bregy glaubt an Trainerwechsel

Präsident Christian Constantin seinerseits ist lange nach Spielschluss noch im Stadion, blickt auf leere Zuschauerränge und ins Leere. Man sieht es ihm an: Fragen über Fragen schiessen durch seinen Kopf. Eine davon: Muss ich handeln und Paolo Tramezzani doch noch ersetzen, weil ich dann mit dem Abstieg zig Millionen verlieren würde? Weit mehr jedenfalls als ein Jahr Salär für den Italiener, das dann obsolet würde.

Und einer spricht Klartext. Ein Walliser Ex-Fussballer. Eine Legende. Georges Bregy, Blue-Experte. Der Mann aus Raron ist sich ziemlich sicher, dass CC handeln wird und vor den entscheidenden Spielen bei Absteiger Lausanne und zuhause gegen Servette für einen psychologischen Schock sorgen wird. Auch wenn Captain Kevin Fickentscher verspricht: «Glauben Sie mir: Sie werden in diesen beiden Spielen einen anderen FC Sion sehen!»

Tramezzani hat in 14 Runden 13 Punkte Vorsprung verspielt

Auch Bregy hat festgestellt und moniert, wie mutlos Tramezzani agiert. Wie er immer zuerst ans Réduit denkt, bevor es in die Offensive geht. Wie er immer und immer wieder auf dieselben Spieler vertraut, auch wenn sie einen fürchterlichen Stiefel zusammenspielen. Wie er viele Qualitätsspieler versauern lässt.

Guillaume Hoarau, den Sion-Retter der letzten Saison, hat er zum Beispiel zu einem nicht mehr einsetzbaren Auslaufmodell verkümmern lassen. Und wie er Wechsel scheut wie der Teufel das Weihwasser. Und wenn, dann in der drittletzten Minute. Als es schon seit 15 Minuten 3:0 steht, nimmt er endlich zwei Offensivwechsel vor. Das Spiel ist fast vorbei. Absurd!

Aber ja: Vielleicht gewinnt doch der Fan in CC, der Tramezzani mag. Ihn aber als Coach nur über die Punkte definiert. Dass Tramezzani-Fussball fürchterlich ist, weiss auch CC. Doch nun hat das mit den Punkten auch gekehrt. Anfang Februar, am 20. Spieltag, hatte Sion noch 14 Punkte Vorsprung auf Luzern. Mit anderen Worten: In 14 Runden hat Tramezzani 13 Punkte Vorsprung verspielt. Zu viel?

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