Der Sieg gegen ein schwaches GC ist in Luzern nicht das einzige Gesprächsthema zum Wochenstart. Nein, vielerorts geht es auch um Ardon Jashari (21). Die Überraschung ist gross, dass in den Startaufstellungen hinter seinem Namen plötzlich wieder das «C» für Captain aufgetaucht ist. «Esch das jetzt wahr oder esch das e Fehler?», fragt auf Instagram ein User. «Es stimmt», antwortet der Klub.
Eine Kehrtwende par excellence. Noch vor einem Monat gab Sportchef Remo Meyer (42) der Möglichkeit, dass Jashari die Binde bald wieder übernimmt, null Chance. «Vorläufig sicher nicht», sagte er damals im Gespräch mit Blick. Der Grund dafür lag auf der Hand. Der talentierte Mittelfeldmann wollte weg. Zum Rivalen FC Basel. Das machte Jashari in einem Interview eine Woche vor Saisonstart gegenüber der «Luzerner Zeitung» unmissverständlich klar: «Ich fordere, dass der FCL mit Basel spricht.»
Alles beim Alten
Gekommen ist es anders. «Ein Leistungsträger wechselt nicht zu einem Konkurrenten.» So begründete der FCL seinen Entscheid. Im selben Zug entbanden Meyer und Trainer Mario Frick ihren Spieler vom Captainamt und gaben das «Bändeli» Max Meyer (28). Ein starkes Zeichen, das allerdings mit Risiken behaftet war. So nahmen sie einerseits in Kauf, dass sie potenziell einen unzufriedenen Spieler mit viel Einfluss in der Kabine haben und andererseits, dass Jasharis Marktwert vorübergehend sinkt.
Nun, gut drei Monate später, ist alles wieder beim Alten. Jashari ist wieder Captain und Meyer ist wieder einfacher Leistungsträger. Die Begründung liegt diesmal im blamablen Auftritt in Délémont. «Wir haben uns intern lange unterhalten und nach Lösungen für unsere Situation gesucht. Ein Entscheid, den wir getroffen haben, war, Ardon wieder zum Captain zu machen», erklärt Sportchef Meyer am Montag zu Blick.
«Hochprofessionell aufgenommen»
Wie Frick glaubt auch Meyer nicht, dass sich die deutsche Nummer 7 und sein Namensvetter dabei degradiert fühlt. «Max ist und bleibt für uns ein ganz wichtiger Spieler. Er hat den Entscheid hochprofessionell aufgenommen.»
Von Jashari, den die sportliche Leitung als «geborene Leaderfigur» beschreibt, erhofft sie sich, dass seine Worte mit der Binde am Arm mehr Gewicht haben als ohne. Denn im Cup vermisste sie, dass sich die Führungsspieler gegenseitig wachrütteln. Dieser Job liegt ab sofort wie im Vorjahr in der Verantwortung von Jashari.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |