Basel-Keeper Marwin Hitz
«Ein Jahr bei uns würde Amdouni noch guttun»

Marwin Hitz (35) hatte in seiner ersten FCB-Saison grossen Anteil am Höhenflug in der Conference League. Der Keeper spricht im Blick-Interview über Trainer Timo Schultz und erklärt, warum Zeki Amdouni in Basel bleiben soll.
Publiziert: 13.07.2023 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2023 um 07:19 Uhr
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Marwin Hitz ist optimistisch für die neue Saison.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Blick: Marwin Hitz, in 10 Tagen beginnt die neue Saison. Wo steht der FCB?
Marwin Hitz: Schwierig zu sagen. Taktisch sind wir sicherlich weiter als im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Das Körperliche ist schwierig zu beurteilen. Aber wir haben einen guten Fitnesstrainer bekommen und es gibt ja Zahlen und Werte in diesem Bereich, die Klarheit schaffen.

Die Mannschaft wird nach den vielen Ab- und Zugängen ein anderes Gesicht erhalten. Macht das nervös?
Nervös nicht. Aber klar, es muss wieder etwas zusammenwachsen. Die Abgänge haben wir Stand jetzt gut ersetzt. Es ist bis jetzt keiner gegangen, den man nicht ersetzen kann. Und die drei Neuen sind einen Schritt weiter, als es unsere Neuen vor einem Jahr gewesen sind.

Im Sturm ist Andi Zeqiri bereits weg, bei Darian Males wurde die Kaufoption nicht gezogen. Auch bei Zeki Amdouni ist die Chance gross, dass er den Klub verlässt.
Wir haben mit Thierno Barry einen hoffnungsvollen Stürmer geholt, der lernwillig ist und eine gute Grösse hat. Mit Darian ist der Klub meines Wissens noch am Verhandeln. Falls Zeki gehen sollte, müsste der Klub natürlich reagieren.

Gibt es eine Chance, dass er doch noch bleibt?
Er hat noch einen Vertrag. Letztlich kommt es wohl auf die Summe an. Ich hoffe, er ist gut beraten, denn ich habe das Gefühl, dass ihm ein Jahr bei uns noch guttun würde und er nachher einen noch grösseren Schritt machen könnte. Meistens zahlt es sich aus, Geduld zu haben. Aber keine Frage, er hat super Anlagen.

Wer ersetzt Andy Diouf?
Andy war gegen Ende Saison ein wichtiger Spieler. Aber er ist keiner, der dir 12 Tore und 15 Assists garantiert. Dass der Klub diesen Transfer getätigt hat, war sicherlich vernünftig. Eins zu eins ersetzen kann man ihn zwar nicht, aber wir werden intern eine Lösung finden.

Was für einen Eindruck haben Sie vom neuen Trainer?
Er ist sehr fleissig und hat gute Ansichten. Aber wir haben bereits unter Heiko Vogel grosse Fortschritte gemacht, auch wenn wir es in der Liga aufgrund der hohen Belastung nicht immer zeigen konnten. Nach einem Trainerwechsel wacht jeder auf, jeder Spieler wittert seine Chance. Die spannende Phase kommt dann aber erst in ein paar Wochen, wenn sich erste Tendenzen abzeichnen.

Welche Rolle spielen dabei Sie als Routinier im Team, gerade wenn der eine oder andere unzufrieden sein sollte?
Meine Rolle ist nach einem Jahr sicher eine andere. Als ich neu gekommen bin, wollte ich mich etwas zurücknehmen, zuerst beobachten und schauen, wie der Verein funktioniert und was ich von meinen Mitspielern verlangen kann. Vielleicht habe ich teilweise zu viel erwartet und musste merken, dass das ein Spieler gar nicht liefern kann. Denn der Fussball in der Bundesliga ist schon ein anderer. Ich bin kein Lautsprecher, aber ich versuche, in ruhigem Ton und unter vier Augen meine Erfahrung einzubringen.

Marwin Hitz persönlich

Marwin Hitz kommt am 18. September 1987 in St. Gallen zur Welt. In seiner Jugend durchläuft er die Nachwuchsabteilung des FC St. Gallen und schliesst parallel eine KV-Lehre ab. Nach einer halben Saison bei Yverdon und Winterthur in der Challenge League wechselt er im Sommer 2008 überraschend zum VfL Wolfsburg mit Trainer Felix Magath. In seiner ersten Saison kommt er zwar in der Bundesliga nicht zum Einsatz, wird aber gleich mit dem VfL deutscher Meister. 2013 wechselt Hitz zu Augsburg, wo er Stammtorhüter wird. 2018 folgt der Wechsel zu Borussia Dortmund. Mit dem BVB gewinnt er 2021 den DFB-Pokal. Insgesamt bestreitet Hitz 181 Bundesliga-Spiele, ehe er 2022 zurück in die Schweiz zum FC Basel wechselt. Für die Nati absolviert er zwei Länderspiele und nimmt an der EM 2016 teil. Hitz ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Marwin Hitz kommt am 18. September 1987 in St. Gallen zur Welt. In seiner Jugend durchläuft er die Nachwuchsabteilung des FC St. Gallen und schliesst parallel eine KV-Lehre ab. Nach einer halben Saison bei Yverdon und Winterthur in der Challenge League wechselt er im Sommer 2008 überraschend zum VfL Wolfsburg mit Trainer Felix Magath. In seiner ersten Saison kommt er zwar in der Bundesliga nicht zum Einsatz, wird aber gleich mit dem VfL deutscher Meister. 2013 wechselt Hitz zu Augsburg, wo er Stammtorhüter wird. 2018 folgt der Wechsel zu Borussia Dortmund. Mit dem BVB gewinnt er 2021 den DFB-Pokal. Insgesamt bestreitet Hitz 181 Bundesliga-Spiele, ehe er 2022 zurück in die Schweiz zum FC Basel wechselt. Für die Nati absolviert er zwei Länderspiele und nimmt an der EM 2016 teil. Hitz ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Hat Sie das knappe Scheitern gegen Fiorentina noch lange beschäftigt?
Es hat sicherlich ein paar Tage länger gedauert als gewöhnlich. Und am Tag des Finals ist das Ganze dann auch wieder hochgekommen. Trotzdem war es ein grosser Erfolg, bei dem letztlich das i-Tüpfelchen gefehlt hat.

In der Meisterschaft resultierte nur Platz 5, das kann kaum der Anspruch des FC Basel sein.
Für mich ist die Liga – und das habe ich schon mehrfach betont – das Wichtigste. Ein Grossteil der Saison war in der Liga mit Frust und nur wenigen schönen Momenten verbunden. Ich hätte mir schon erhofft, dass wir näher dran sind an YB. In den Direktbegegnungen waren wir zwar nicht chancenlos, aber es war ein Unterschied da. Die 30-Punkte-Differenz holt man dann auch nicht in sechs Wochen auf, aber wir müssen besser sein als im letzten Jahr, das sind wir auch dem Umfeld schuldig. Wir haben ein Top-Publikum und müssen dafür sorgen, dass unsere Spiele auch in der Liga zu einem Fest werden und wir eine Euphorie entfachen können.

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Was wäre aus Ihrer Sicht eine gute Saison?
Wir müssen sehr bescheiden bleiben. Wir sind sicherlich weiter als letzte Saison, wozu es reichen wird, ist schwierig zu sagen. Aber ich bin positiv gestimmt, dass es besser wird.

Beim FCB ist immer etwas los, der Klub sorgt auch für die meisten Schlagzeilen. Wie gehen Sie damit um?
Natürlich ist alles eine Stufe kleiner, als ich es in Dortmund erlebt habe. Aber der FCB ist der spannendste Verein in der Schweiz, was auch der Grund ist, warum ich vor einem Jahr den Schritt gemacht habe, obwohl ich die Möglichkeit gehabt hätte, noch weiter im Ausland zu bleiben. Die Schweiz ist gerade auch mit Familie und Kindern ein wunderschönes Land mit einem guten Schulsystem, das man nach 14 Jahren im Ausland umso mehr zu schätzen weiss.

Hat Sie eine andere Destination im Ausland als die Bundesliga nie gereizt?
Mein grösster Traum wäre Italien gewesen, wegen des Landes und der Liga. Ich hatte auch Angebote, vor allem als ich ablösefrei war. Aber dann kam das Angebot aus Dortmund.

Für Aufsehen sorgte gegen Ende der letzten Saison Ihre Kritik an den Schiedsrichtern. Kam es einmal zu einer Aussprache? Schiri-Boss Wermelinger hat Ihnen und Heiko Vogel auch angeboten, einmal in der Sommerpause ein Amateurspiel zu pfeifen.
Nein. Ich bin kein Schiedsrichter, sondern Fussballer. Ich wollte damals auch niemanden persönlich angreifen, ich fand die Leistung einfach zu wenig gut. Ich behaupte auch nicht, dass ich es besser könnte. Es ist mir klar, dass auch die Schiedsrichter teilweise am Limit sind und ihren Job ja eigentlich gerne machen. Umso wichtiger wäre ein gutes Miteinander. Mir fiel die Kommunikation mit den Schiedsrichtern in Deutschland viel einfacher. Vielleicht habe ich mit meinen Aussagen etwas angestossen, denn wir sind sicher alle froh, wenn es besser wird.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
30
4
FC Luzern
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18
3
29
5
Servette FC
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18
2
29
6
FC Zürich
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18
-1
27
7
FC Sion
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18
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26
8
FC St. Gallen
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18
6
25
9
BSC Young Boys
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-4
23
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Yverdon Sport FC
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-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
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-24
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