Ein Punkt aus drei Spielen. 2:3 gegen Lugano, 2:2 gegen Servette und 0:1 gegen Zürich. Fabio Celestinis (47) Abenteuer als Sion-Trainer ist miserabel gestartet. Was derzeit wohl dem ungeduldigen Präsidenten Christian Constantin durch den Kopf geht?
Celestini selbst hat in jeder Partie bisher erstaunlich viel Positives gesehen. Deshalb spricht er nach der Pleite gegen den FCZ auch von den internationalen Plätzen. «Wir sind sechs Punkte von Europa entfernt. Das sind zwei Siege.» Dabei blendet er offensichtlich bewusst aus, dass Sion lediglich zwei Punkte mehr auf dem Konto hat als die Schlusslichter FCZ und Winterthur.
Gute Vorzeichen – triste Realität
Abstiegskampf statt Europa. So heisst die bittere Realität im Wallis. Dabei hat im Sommer vieles auf eine sorgenfreie Saison hingedeutet. Mit der Verpflichtung von Mario Balotelli hat sogar so etwas wie Aufbruchstimmung geherrscht. Doch davon ist nicht mehr viel übrig.
Seit Mitte Oktober zeigt der Trend der Walliser steil nach unten. Acht sieglose Spiele in Folge sind es mittlerweile. Celestini, der während der WM-Pause auf Paolo Tramezzani folgte, hätte das Ruder herumumreissen sollen. Die Vorzeichen waren erfolgversprechend. Schliesslich hat sich der Romand bei seinen bisherigen Stationen als Turbo-Starter einen Namen gemacht.
In Terracina (Italien, Serie D), Lausanne, Lugano und Luzern hat Celestini in seinen ersten drei Liga-Partien immer mindestens einen Sieg eingefahren. Am besten ist er in der Zentralschweiz gestartet, wo er sogar drei Dreier in Folge aneinandergereiht hat. Im Wallis aber scheint der ehemalige Nati-Spieler den Turbo-Knopf noch nicht gefunden zu haben.
Celestini braucht dringend Punkte
Trösten kann sich Celestini damit, dass es die neuen Trainer in Sion jüngst immer schwer hatten. Von den letzten fünf Trainern hat nur Paolo Tramezzani, während seiner letzten Amtszeit, eines der ersten drei Spiele gewonnen. Ansonsten sind allesamt zum Auftakt sieglos geblieben.
Anders wiederum sieht es aus, weitet man die Statistik um ein paar Jahre aus. Von den letzten sechzehn Trainern haben zehn mindestens eine der ersten drei Partien gewonnen. Celestini teilt sich in diesem Ranking mit nur einem Punkt den letzten Platz. Den besten Start legte Peter Zeidler mit zwei Siegen und einem Unentschieden hin.
Den Statistik-Spielereien zum Trotz: Celestini braucht dringend Punkte. Sollte er während seiner einjährigen Pause vom Trainergeschäft vom Turbo- auf einen Dieselmotor umgesattelt haben, wäre nun der Zeitpunkt gekommen, um einen Gang hochzuschalten. Denn am Samstagabend kommt es in Basel zum Krisenduell. Die Bebbi ihrerseits sind in der Super League seit sechs Spielen sieglos, zudem haben sie am Dienstag Alex Frei gefeuert. Wer dieses Spiel verliert, dem drohen gezwungenermassen ziemlich ungemütliche Tage.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |