Aus Protest nach Spielabsage
Muttenzerkurve will Bundesfeier in Luzern crashen

Die Luzerner Polizei hat der Partie Luzern – FCB vom Sonntag keine Bewilligung erteilt, weil die geplante Bundesfeier und die erwarteten Basler Fans ein zu grosses Risiko darstellen würden. Die Muttenzerkurve reagiert nun mit einem Protestaufruf.
Publiziert: 25.07.2022 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2022 um 14:57 Uhr
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Der FC Basel fährt am Sonntag nicht nach Luzern – dafür wollen das aber die Fans tun.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Verrückt: Der FC Luzern ist am kommenden Wochenende schon wieder spielfrei. In der ersten Runde haben der Einbau einer Rasenheizung in Luzern sowie ein Konzert der Toten Hosen in Zürich die Partie Luzern – GC verunmöglicht. Nun kann auch das Drittrundenspiel zwischen Luzern und dem FC Basel nicht stattfinden.

Schon im Juni hat die Luzerner Polizei dem für Sonntag, 31. Juli, geplanten Duell keine Bewilligung erteilt. Grund: Auf dem Europaplatz findet an diesem Tag auch die Bundesfeier für den 1. August statt. Die erwarteten FCB-Fans würden dabei ein zu grosses Risiko darstellen.

Nun folgt die Retourkutsche aus Basel: Die Muttenzerkurve macht in einem auf ihrer Webseite veröffentlichten Statement klar, dass sie die Begründung der Behörden «in vielerlei Hinsicht absurd» finde – und ruft zur Protestaktion auf: «Wir wollen ein Zeichen setzen: Trotz des verschobenen Spiels reisen wir nach Luzern – in diesem Fall halt an die Bundesfeier!»

«Nicht im Geringsten interessiert»

Die Muttenzerkurve stört sich «am angeblichen Grund, dass wir FCB-Fans uns vor dem Spiel in der Stadt aufhalten würden, was an diesem Tag zu einer Kollision mit der Bundesfeier auf dem Europaplatz führen würde».

Die Feierlichkeiten hätten die Basler Fans «nicht im Geringsten» interessiert, zudem seien diese geografisch auf den Platz vor dem KKL begrenzt, «mit einer vergleichsweise überschaubaren Anzahl Teilnehmenden».

Man habe sich in den letzten Jahren zudem nur einmal tatsächlich in der Stadt aufgehalten, womit die FCB-Anhänger die Vorfälle im Januar meinen, als Polizei und Fans nach der Partie aneinandergeraten sind. Damals war der Fanmarsch vom Bahnhof zur Swissporarena nicht gestattet worden.

«An der Bundesfeier ist jedermann willkommen»

Nun will die Muttenzerkurve «in zivil» oder «im Schwiiz-Liibli» auf den Europaplatz. Dort wird auch Bundesrat Alain Berset einen Auftritt haben. Dieser hatte sich erst kürzlich mit dem gesamten Bundesrat dafür ausgesprochen, Fussballfans noch härter anzufassen.

Droht am Sonntag nun eine Eskalation in der Stadt? Die Luzerner Polizei erklärt auf Blick-Anfrage, man habe Kenntnis vom Aufruf der Muttenzerkurve und stehe im Austausch mit dem Veranstalter der Bundesfeier. Dann lässt sie verlauten: «An der Bundesfeier ist jedermann willkommen. So lange die Feier friedlich verläuft und sich die Besucher anständig verhalten, haben wir von der Polizei keinen Anlass, einzuschreiten.»

Über das Polizeidispositiv geben die Behörden wie üblich keine Auskünfte. (red)

Warum wird nicht einfach in Basel gespielt?

Wann die Partie Luzern – Basel ausgetragen wird, bleibt weiter offen. Stand jetzt gibt es noch keinen Nachholtermin. Grund: Die Liga muss erst abwarten, wie weit es der FCB in der neuen Saison im Europacup schaffen wird. Laufen die Basler durch die Quali-Runden und sichern sich erneut das Ticket für die Gruppenphase der Conference League, dürfte es ganz schwierig werden, die Partie noch im Jahr 2022 auszutragen.

Dann bliebe wohl nur eine Woche im November, wobei dort die Achtelfinals im Schweizer Cup stattfinden würden. Scheidet der FCB europäisch früh aus, dürfte es kein Problem sein, im Spätsommer oder Herbst einen Termin zu finden.

Warum wird am 31. Juli aber nicht einfach statt in Luzern im St. Jakob Park gespielt? Hier stellt sich heraus, dass in Basel das gleiche Problem herrscht. Auf Blick-Anfrage heisst es vonseiten des FC Basel: «Der FCB hat aufgrund der Feierlichkeiten am 31. Juli in Basel-Stadt, wie jedes Jahr, dieses Datum als Sperrdatum bei der Liga eingegeben.»

Übrigens: Auch eine simple Verschiebung des Spiels Luzern – Basel auf Samstag, den 30. Juli war keine Option. Erstens spielt der FCB am Donnerstag noch in Nordirland gegen die Crusaders in der zweiten Quali-Runde für die Conference League. Zweitens bewilligt die Luzerner Polizei seit geraumer Zeit keine Samstagabend-Spiele mehr gegen Mannschaften mit grosser Anhängerschaft. (red)

Wann die Partie Luzern – Basel ausgetragen wird, bleibt weiter offen. Stand jetzt gibt es noch keinen Nachholtermin. Grund: Die Liga muss erst abwarten, wie weit es der FCB in der neuen Saison im Europacup schaffen wird. Laufen die Basler durch die Quali-Runden und sichern sich erneut das Ticket für die Gruppenphase der Conference League, dürfte es ganz schwierig werden, die Partie noch im Jahr 2022 auszutragen.

Dann bliebe wohl nur eine Woche im November, wobei dort die Achtelfinals im Schweizer Cup stattfinden würden. Scheidet der FCB europäisch früh aus, dürfte es kein Problem sein, im Spätsommer oder Herbst einen Termin zu finden.

Warum wird am 31. Juli aber nicht einfach statt in Luzern im St. Jakob Park gespielt? Hier stellt sich heraus, dass in Basel das gleiche Problem herrscht. Auf Blick-Anfrage heisst es vonseiten des FC Basel: «Der FCB hat aufgrund der Feierlichkeiten am 31. Juli in Basel-Stadt, wie jedes Jahr, dieses Datum als Sperrdatum bei der Liga eingegeben.»

Übrigens: Auch eine simple Verschiebung des Spiels Luzern – Basel auf Samstag, den 30. Juli war keine Option. Erstens spielt der FCB am Donnerstag noch in Nordirland gegen die Crusaders in der zweiten Quali-Runde für die Conference League. Zweitens bewilligt die Luzerner Polizei seit geraumer Zeit keine Samstagabend-Spiele mehr gegen Mannschaften mit grosser Anhängerschaft. (red)

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