Stadtzürcherin und FCB-Captain
Coumba Sow geht mit zwei Herzen in der Brust in den Cupfinal

Coumba Sow ist durch und durch Stadtzürcherin. Nun trifft die FCB-Spielführerin ausgerechnet im Trikot des Erzrivalen im Cupfinal in ihrer Stadt auf ihren geliebten FCZ. Die Sprüche ist sie sich inzwischen gewohnt.
Publiziert: 28.03.2025 um 19:40 Uhr
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Coumba Sow (l.) ist auf dem Platz eine absolute Leaderin.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Für eine ist der Cupfinal am Samstag ein ganz besonderes Spiel: Coumba Sow (30). Die 54-fache Nati-Spielerin ist in Zürich aufgewachsen, spielte jahrelang beim FCZ, wurde Meister und Cupsieger, machte in Oerlikon die Matur und ist auch heute noch dort zu Hause. Doch seit 2023 spielt sie für den FCB.

«Es kommen noch immer Sprüche wie ‹spiele nicht der Falschen den Ball zu› etc., aber damit kann ich umgehen.» Langsam hätten sich alle daran gewöhnt, dass sie in anderen Farben auflaufe, so Sow, die auch schon für Servette gespielt hat. Die Rivalität zwischen dem FCB und dem FCZ sei eine besondere. «Es ist ein bisschen mehr Feuer drin, man hat sich nicht gern, es kratzt am Stolz, wenn man verliert.» Auch deshalb sei es «mega speziell» für sie, mit dem FCB in Zürich zu spielen. «Denn mein Herz gehört inzwischen auch etwas nach Basel.»

Zu hoher Troponin-Wert

Sow und ihr Herz sind eine eigene Geschichte. Ob die Zürcherin beim ersten Saisonhighlight mittun kann, war vor knapp einem Monat noch fraglich. Wegen eines erhöhten Troponin-Wertes im Blut musste Sow ins Spital eingeliefert werden. Erinnerungen kamen hoch ans Jahr 2022, als sie wegen einer Herzmuskelentzündung ein dreimonatiges Sportverbot erhalten hatte und ihre Karriere auf der Kippe stand.

Rund 7000 Tickets abgesetzt

Für den Cupfinal am Samstag zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel im Letzigrund sind bis am Freitag laut SFV rund 7000 Tickets abgesetzt worden. Erstmals kommt in der von Schiedsrichterin Desirée Grundbacher geleiteten Partie auch der VAR in einem Frauen-Cupfinal zum Einsatz. Die beiden Duelle in der Liga entschied der FCZ knapp für sich (2:1, 1:0), allerdings schloss der FCB die Qualifikation auf Rang 2 ab, die Zürcherinnen starten von Rang 5 in die am 12. April beginnenden Playoffs. FCZ-Trainer Renato Gligoroski sagt: «Es ist eine 50:50-Partie. Von den sechs Top-Teams der Liga kann jeder jeden schlagen.»

Für den Cupfinal am Samstag zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel im Letzigrund sind bis am Freitag laut SFV rund 7000 Tickets abgesetzt worden. Erstmals kommt in der von Schiedsrichterin Desirée Grundbacher geleiteten Partie auch der VAR in einem Frauen-Cupfinal zum Einsatz. Die beiden Duelle in der Liga entschied der FCZ knapp für sich (2:1, 1:0), allerdings schloss der FCB die Qualifikation auf Rang 2 ab, die Zürcherinnen starten von Rang 5 in die am 12. April beginnenden Playoffs. FCZ-Trainer Renato Gligoroski sagt: «Es ist eine 50:50-Partie. Von den sechs Top-Teams der Liga kann jeder jeden schlagen.»

«Mir gingen 1000 Gedanken durch den Kopf», so Sow. «Es war ein merkwürdiges Gefühl. Ich durfte zwei Tage nicht aufstehen, obwohl ich mich gesund fühlte.» Doch diesmal hat sie Glück im Unglück, die Ärzte geben Entwarnung, weil ein MRI ein seltenes Phänomen zum Vorschein bringt: einen überdurchschnittlich hohen Troponin-Wert. «Sieben Ärzte begutachteten mich, weil es offensichtlich so ein spezieller Fall ist.» Ihrem Herzen gehe es aber gut.

Eine Leaderin, die Menschen verbinden kann

Der Spitalaufenthalt hatte auch ihr Gutes. Ihre Zimmerpartnerin zählt Sow heute zu ihrem Freundeskreis. «Die Pflegerin wollte immer den Vorhang schliessen, aber meine Bettnachbarin wollte das nicht, weil sie mich sehen wollte.» Die kleine Episode ist exemplarisch für Sows Charakter. «Einer ihrer grössten Stärken ist, dass sie sehr offen ist, auf Menschen zugehen und diese verbinden kann», sagt Kim Kulig (34).

Die FCB-Trainerin gerät ins Schwärmen, wenn sie über ihren Captain spricht. «Sie ist eine absolute Leaderin und bereichert täglich auch meine Arbeit.» Nun soll die Zusammenarbeit gekrönt werden. «Wenn wir unser Potenzial abrufen, gewinnen wir», sagt Sow. Ihre drei Cupfinals mit Zürich und Servette hat sie alle gewonnen.

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