Regeländerung beschlossen
Ball-Festhalten der Goalies wird künftig bestraft

Ab der nächsten Saison werden Torhüter für zu langes Festhalten des Balles härter bestraft. Schiri-Legende Pierluigi Collina ist begeistert.
Publiziert: 01.03.2025 um 18:14 Uhr
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Ab der neuen Saison dürfen die Goalies den Ball nicht mehr so lange in den Händen halten.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Neue Regel: Torhüter dürfen Ball maximal acht Sekunden halten
  • Schiedsrichter zeigen Fünf-Sekunden-Countdown mit einer Hand an
  • Pierluigi Collina berichtet von erfolgreichen Tests in Italien
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Dem Goalie-Zeitspiel geht es an den Kragen. Das International Football Association Board (IFAB) hat eine neue Regel bestätigt, die zur nächsten Saison 2025/26 eingeführt wird. Ab Sommer werden Torhüter, die den Ball länger als acht Sekunden in den Händen halten, mit einem Eckball für den Gegner bestraft.

Auf dem Papier ist das zwar eine Lockerung der Regel, da der Torwart den Ball aktuell nur sechs Sekunden festhalten darf – bei Nichteinhaltung wäre ein indirekter Freistoss fällig. Jedoch wurde diese Regel bis anhin so gut wie nie durchgesetzt. 

Beim IFAB handelt es sich um ein internationales Gremium, das über Regeländerungen im Fussball berät und entscheidet. Dabei besitzen die Verbände aus England, Schottland, Wales und Nordirland je eine Stimme, während die restlichen vier Stimmen auf den Weltverband Fifa entfallen. Für eine Regeländerung ist eine Dreiviertel-Mehrheit notwendig. Diese kam nun an der 139. Generalversammlung in Belfast (Nordirland) zu Stande.

Schiri-Legende Collina ist begeistert

Die Regel wurde in der laufenden Saison in Jugendligen in England und Italien sowie der ersten maltesischen Liga getestet. Die Schiedsrichter zeigten dabei mit einer Hand einen Fünf-Sekunden-Countdown an, damit die Torhüter wissen, wie lange sie noch Zeit haben. Laut der IFAB wurden in den über 400 Test-Partien vier Eckbälle vergeben. 

Schiri-Legende Pierluigi Collina (65) berichtete in Belfast von den Tests in der italienischen U20-Eliteliga (Primavera). Die neue Regel sei ein grosser Erfolg. In 80 Spielen hielten die Torhüter den Ball 856 Mal in den Händen. In 75 Prozent der Fälle gaben sie das Leder gar innert fünf Sekunden wieder frei. «Das ist viel besser als das, was wir in der Serie A und den anderen Top-Ligen sehen, wo sich die Torhüter 20 Sekunden oder länger Zeit lassen», erklärte Collina. Laut dem Italiener beginnt die Zeitmessung, wenn der Goalie den Ball «wirklich unter Kontrolle» hat.

Ab Juli gilt die neue Regel weltweit. An der Klub-WM, die vom 14. Juni bis zum 13. Juli in den USA stattfindet, gilt sie von Anfang an.

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