Corona-Wirrwarr im Schweizer Fussball unterhalb der Profi-Ligen!
In der Promotion League und in der 1. Liga kommt es zur absurden Situation, dass die U21-Teams von Basel, Zürich, Sion, YB, Luzern, GC, Winterthur und St. Gallen frischfröhlich die Vorbereitung gestartet sind und Testspiele austragen dürfen. Hingegen alle ihre Liga-Gegner daheim Däumchen drehen müssen!
Der Grund: Der Spitzen-Nachwuchssport ist als «überwiegend professionell» taxiert, was Trainings erlaubt. Selbst wenn diese U21-Teams in der Promotion League und in der 1. Liga dabei sind, die als Amateur-Ligen gelten und mit einem Trainingsverbot belegt sind.
«Geht in Richtung Wettbewerbsverzerrung»
Ex-FCL- und Aarau-Profi Markus Neumayr (34) hat Ende Jahr zusammen mit Ex-GC-Spieler Fabio Digenti (37) das Traineramt beim FC Linth übernommen. Er sagt zu BLICK: «Das ist ist schwierig nachzuvollziehen und geht in Richtung Wettbewerbsverzerrung. Es ist schade, dass es innerhalb der Liga zweierlei Mass gibt.»
In der 1.-Liga-Tabelle liegt Linth vor dem St. Galler und Winterthurer Nachwuchs. Doch wie lange noch? Je nachdem, wann der Re-Start kommt, werden die Profi-Junioren schon monatelang trainiert haben, während die Dorf-, Land- und Quartier-Klubs derselben Ligen mit einer dreiwöchigen Minimalvorbereitung auskommen müssen. Deshalb befürchtet Neumayr eine Verletzungsflut: «Unsere Spieler arbeiten tagsüber in ihren Jobs. Da wäre eine gute konditionelle Vorbereitung umso wichtiger, weil dann viele Spiele in kurzer Zeit kommen.»
Der Linth-Coach hofft auf eine Ausnahmeregelung: «Wir würden gerne auch mit Trainings ohne Körperkontakt loslegen. Auch das wäre viel besser als wenn jeder wie jetzt für sich trainieren muss.»
Das Ungleichgewicht dürfte bleiben
Beim SFV ist man sich bewusst, dass die Situation nicht ideal ist. Der Verband teilt gegenüber BLICK mit: «Dieser Zustand folgt aus Gesetzen und Verordnungen des Bundes. Für die Nachwuchsförderung gelten andere Regeln als für den (ambitionierten) Breitenfussball. Der Zustand ist nicht eigentlich in unserem Sinn, aber wir sind froh, kann wenigstens der Nachwuchs spielen und trainieren. Dieser alimentiert ja auch die Nachwuchs-Nationalteams und dient als Reserve für Klubs der Super und Challenge League.»
Das Ungleichgewicht dürfte aber wohl bleiben. Denn das Bundesamt für Sport hat kürzlich einen Vorstoss vom Teilverband Erste Liga, zumindest die Promotion League als überwiegend professionelle Liga anzuerkennen, abgelehnt.
Also bleibt es bei Linth und Co. beim Einzel-Joggen. Während Liga-Gegner St. Gallen in nächster Zeit gegen Zürich U21, Schaffhausen und Winterthur U21 ohne Einschränkungen testen kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Biel-Bienne | 17 | 14 | 36 | |
2 | SC Kriens | 17 | 10 | 32 | |
3 | FC Breitenrain | 17 | 8 | 30 | |
4 | FC Basel II | 16 | 9 | 29 | |
5 | FC Rapperswil-Jona | 17 | 9 | 29 | |
6 | FC Bulle | 17 | 1 | 27 | |
7 | Vevey-Sports | 16 | 0 | 24 | |
8 | FC Zürich II | 17 | 8 | 24 | |
9 | FC Luzern II | 17 | -1 | 23 | |
10 | FC Grand-Saconnex | 17 | 6 | 22 | |
11 | BSC Young Boys II | 15 | -1 | 21 | |
12 | SC Bruhl St Gallen | 17 | -11 | 21 | |
13 | SC Cham | 17 | -5 | 20 | |
14 | FC Baden | 17 | -9 | 17 | |
15 | FC Lugano II | 16 | -11 | 16 | |
16 | FC Bavois | 17 | -3 | 16 | |
17 | SR Delemont | 17 | -8 | 15 | |
18 | FC Paradiso | 16 | -16 | 12 |