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Tschechien
Tschechien
Beendet
2:1
Schweiz
Schweiz
Kuchta 11'
Sow 58' (ET)
Okafor 44'

1:2 in Prag
Klamauktore führen zu Nati-Fehlstart in der Nations League

In der Stadt des Schelms Schwejk verliert die Schweiz nach zwei Klamauk-Toren 1:2 gegen Tschechien. Nun steht sie vor dem Gang nach Lissabon schon mit dem Rücken zur Wand.
Publiziert: 02.06.2022 um 23:03 Uhr
|
Aktualisiert: 03.06.2022 um 14:02 Uhr
1/12
Embolo vergibt in der Startphase eine Grosschance.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz, Prag

Die Tschechen mögen ja Slapstick und Klamauk. Die berühmteste Figur ist der brave Soldat Schwejk aus dem gleichnamigen Schelmenroman. Schwejk ist in Prag omnipräsent. Da wollen die braven Schweizer nicht hintanstehen und schenken den Tschechen zwei Klamauk-Tore. Und so ist der Fehlstart in die Nations League gegen das wohl schwächste Team der Gruppe perfekt. Wie 2020 beim 1:2 in der Ukraine. Womit die Schweiz nach einem ungenügenden Auftritt vor dem schweren Gang nach Portugal bereits mit dem Rücken zur Wand steht.

Nati-Abwehr lässt sich gleich zweimal übertölpeln
0:32
Tschechien-Tore im Video:Nati-Abwehr lässt sich gleich zweimal übertölpeln

Die erste Halbzeit ist so ziemlich, was soll man sagen? Schlecht? Sicher. Gar miserabel? Ja. Es beginnt zwar gut. Vargas prüft Vaclik schon nach zwei Minuten. Vollgas? Scheinbar. Zumal Embolo nach einem tollen Pass von Okafor ganz allein auf den Ex-Basler zuläuft, aber scheitert.

Defensive Schnarchphasen

Dann ist fertig lustig mit Schweizer Offensivaktionen. Es beginnen die defensiven Schnarchphasen. Ganz schlimm jene, die zum Führungstreffer der Tschechen führt. Coufal wirft weit ein. Elvedi und Schär bringen es fertig, den Schneeball durchzulassen und Sommer derart zu irritieren, dass Kuchta bloss noch über die Linie drücken muss. Gute Nacht allerseits!

Das Chaos in der Innenverteidigung geht weiter. Und es ist einzig Sommer zu verdanken, dass die weit besser motiviert wirkenden Tschechen nicht erhöhen. Der Gladbach-Keeper hält gegen Jankto schlicht … unfassbar!

«Tschechien war sehr aggressiv – damit hatten wir Mühe»
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Sommer erklärt Strafraum-Chaos:«Tschechien war sehr aggressiv – damit hatten wir Mühe»

Wo ist Xhaka? Was macht Sow am Flügel? Rebellieren die Spieler gegen das selten angewandte 4-4-2? Was ist mit Schär und Elvedi los? Was ist aus der Schweizer Zweikampfstärke geworden? Irgendwann steht die Anzahl gewonnener Duelle nach einer guten halben Stunde bei 71 zu 30. Auch unfassbar!

Doch dann, aus heiterem Himmel: Ein guter Lauf von Freuler, ein Prellball, eine schnelle Reaktion von Sow – und ein kleiner Kurvenlauf von Okafor um die Tschechen-Abwehr herum. Und er zimmert das Leder unter die Latte. 1:1. Ein königlicher Lohn für diese 45 Minuten.

Slapstick auch in Halbzeit zwei

Nach der Pause: Das grosse Erwachen? Wieder hat Vargas eine ultrafrühe Chance. Doch dann reissen die Tschechen das Ruder wieder an sich. Hlozek – unfassbar zum Dritten – schiesst aus fünf Metern nebens Tor. Und Coufal prüft die Widerstandsfähigkeit des Aluminiums mit einem Gewaltsbumms aus 28 Metern. Es sind die Vorboten dessen, was in Minute 58 passiert. Einwurf Tschechien, diesmal kurz, Jankto flankt aus dem Halbfeld, Sow fälscht ab, Kuchta kommt zu spät. Dennoch geht die Kugel rein. Und diesmal sieht auch Sommer sehr suboptimal aus.

Danach hält Vaclik gegen Widmer. Schär verpasst per Kopf knapp. Shaqiri kommt. Embolo wirft sich vorne ins Getümmel, glücklos. Schiri Daniel Siebert muss Forfait geben. Harm Osmers, der vierte Offizielle, muss übernehmen. Es geht weiter in Slapstick-Stil in Böhmen … Und zu unguter Letzt verpasst Seferovic den Ausgleich. Es ist symptomatisch für diesen Abend in Prag.

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