Uefa-Erfindung hat sich gelohnt
Spektakel Nations League – aber die Nati absolviert biedere Tests

Erst war da die Skepsis über den neusten Furz, als die Uefa die Nations League 2018 einführte. Und dann die Kritik. Heute? Führt der Wettbewerb zu einer Art Mini-EM mit Viertelfinals voller Dramen und zum vielleicht besten europäischen Fussball überhaupt.
Publiziert: 24.03.2025 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2025 um 19:05 Uhr
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Drama und Tränen. Bei Kylian Mbappé sind es nach dem Elferschiessen gegen Kroatien solche des Glücks.
Foto: Getty Images
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Drama und Tränen. Bei Kylian Mbappé sind es nach dem Elferschiessen gegen Kroatien solche des Glücks.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Nations League bietet spektakuläre Spiele und wird von Teams ernst genommen
  • Frankreich und Spanien liefern dramatische Viertelfinals mit Elfmeterschiessen
  • 80'000 Fans machen das Stade de France zum Tollhaus
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Alain KunzReporter Fussball

Offene Visiere, Offensivfussball, viele Tore, Dramen ohne Ende. Die vier Viertelfinals der Nations League haben in diesen Tagen die vielleicht beste Fussballkost geboten, die man bei uns überhaupt konsumieren kann. Mit dabei: Die grössten europäischen Nationalmannschaften – nur England darbte in der Liga B und Belgien scheiterte in den Gruppenspielen an Frankreich und Italien.

Dabei hiess es vor nicht allzu langer Zeit noch: Unwichtig! Ein Rohrkrepierer. Geldmacherei. Zu grosse Belastung.

Die Kritik an der Uefa war riesig, als sie den Wettbewerb 2018 neu einführte. Gerade aus Deutschland. Dass die Nations League zu einem Segen werden könnte, weil die (meisten) Freundschaftsspiele damit der Vergangenheit angehörten, das hatte kaum jemand auf dem Plan.

Tollhaus Stade de France

Doch auf dem Platz geben die Teams eine klare Antwort: Spektakuläre Spiele, die alle mittlerweile wichtig nehmen. «Hey, es gibt einen Titel zu gewinnen. Wir gehen nun in dieses Final-Four-Turnier, um den Titel zu holen», sagte zum Beispiel Superstar Kylian Mbappé nach dem Penalty-Drama gegen Kroatien. «Deshalb wollten wir auch unbedingt Grosses leisten.» Gerade die unfassbare Weltauswahl der Franzosen, die nach dem 0:2 in Split massiv in Rücklage geriet, zeigt auf, welchen Stellenwert diese Liga mittlerweile hat.

80'000 Fans machen das Stade de France zum Tollhaus. Peitschen die Superstars der Bleus unablässig nach vorne. Es ist eine Stimmung, die kein Freundschaftsspiel der Welt generieren kann. Und am Ende der ultimative Showdown mit dem Elferschiessen. Luka Modrics versteinertes Gesicht, das dem eines Gespenst ähnelt, als die Seinen die beiden ersten Penaltys versemmeln. Der Wahnsinns-Jubel von Weltmeister-Trainer Didier Deschamps nach dem positiven Ausgang. «Das ist kompliziert für das Herz», sagt der Kommentator auf TF1. Wahrlich …

Auch das Mestalla kocht über

Dasselbe Drama im überkochenden Mestalla in Valencia. Ein 3:3 zwischen Spanien und Holland. Spektakel pur. Und auch hier: die Kurzentscheidung! Und die Bilder der jubelnden Spanier, die sich kaum von denen nach dem gegen England gewonnenen EM-Final unterscheiden.

Diese vier Viertelfinals sind eine Art Mini-EM. Nur mit dem Unterschied, dass es um ein kleines bisschen weniger geht als an der «richtigen» EM. Was zu diesen Offensivspektakeln ohnegleichen führt. Auch Deutschland gegen Italien. Vom 3:0 zum 3:3. Und fast in die Verlängerung. Football at its best!

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Totalausfall der Italiener:Irres Eckball-Tor von Musiala düpiert die Azzurri

Und wir? Haben Nordirland und Luxemburg

Und wir? Mühen uns in zwei Freundschaftsspielen ab. Sorry, Testspielen. Es wird ja getestet, was das Zeug hält. In Belfast gegen Nordirland (Nummer 71 der Weltrangliste). Und in St. Gallen gegen Luxemburg, die 92 im Fifa-Ranking. Glanz und Glamour und Mini-EM sehen anders aus.

Selber schuld. Denn nur schon der Zweitletzte der A-Liga spielt Playoffs um den Verbleib in der höchsten Klasse. So wie Serbien aus unserer Liga, das es gegen Österreich schafft, obwohl die Ösis in beiden Spielen besser sind. Nun trauern Letztere dem durch den Nichtaufstieg entgangenen Millionenregen nach.

Xhaka würde das nicht nochmals sagen

Dem Schweizer Verband entgeht dieser in der nächsten Nations League auch, wenn die Nati in der B-Liga ran muss. Vielleicht lernt man so, die Nations League wieder ein bisschen ernster zu nehmen. Die Folgen sind nämlich durchaus dramatisch: Die Spiele werden wohl unsexy sein - wie jene gegen Nordirland und Luxemburg. Aber auch die Setzung für die nächste EM-Qualifikations-Auslosung hat sich verschlechtert. «Gott sei Dank ist es nur die Nations League», hat Nati-Captain Granit Xhaka nach dem Abstieg gesagt. Wohl in Verkennung der genauen Umstände. Heute würde er das kaum mehr sagen.

Und in Deutschland freuen sie sich mittlerweile über die Nations League, denn das Final-Four-Turnier steigt mit dem Weiterkommen der Deutschen definitiv in Stuttgart und München.

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Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
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Portugal
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Kroatien
Kroatien
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Schottland
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Polen
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Frankreich
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Belgien
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Israel
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Playoffs
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Niederlande
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Ungarn
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Playoffs
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Dänemark
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Serbien
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Schweiz
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Estland
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Rumänien
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Kosovo
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