Spanien-Coach Luis Enrique kommandiert Spieler über Funk
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Befehle direkt im Nacken:Spanien-Coach Luis Enrique kommandiert Spieler über Funk

Spaniens Coach kommuniziert mit Funkgeräten während des Trainings
Luis Enrique ist der Daniel Düsentrieb der Trainer

Spaniens Coach Luis Enrique ist ein innovativer Coach. Für Trainings hat er sich schon mal einen Aussichtsturm errichten lassen. Seine neueste Erfindung: Funkkontakt mit jedem einzelnen Spieler.
Publiziert: 24.09.2022 um 11:49 Uhr
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Spaniens Coach Luis Enrique geht gerne neue Wege – im Training funkt er seinen Spielern zu.
Foto: Twitter
Alain Kunz

Der Turm, den Luis Enrique auf dem Trainingsgelände des spanischen Fussballverbands Las Rozas in Madrid hat installieren lassen, ist mittlerweile Kult. Die Idee dahinter: Das Training aus der Vogelperspektive beobachten. Und zuletzt liess er eine Grossleinwand neben dem Feld montieren, so dass er schnell und situativ Videoanalysen während des Trainings vornehmen konnte.

Den Coach permanent im Ohr ...

Doch weil ein Megafon (brauchte Enrique auch dann und wann …) suboptimal geeignet ist, um Instruktionen durchzugeben, brauchte es ein neues Tool. Dieses hat der Verband nun präsentiert: Lucho, wie sie ihn in Spanien nennen, liess in jeder Trainings-GPS-Weste einen Sender installieren, so dass er mit jedem einzelnen Spieler während des Trainings sprechen kann. Selbst, wenn er auf seinem Hochsitz thront. Im Video, das der spanische Verband veröffentlicht hat, sieht man, wie Enrique während eines Trainingsmätschlis mit den Spielern kommuniziert.

Was die Spieler wohl dazu sagen, den Coach permanent im Ohr zu haben?

Aufgebot auf dem Rad

Doch nicht nur Enriques Trainingsmethoden sind innovativ. Auch die Art und Weise, wie er seine Aufgebote kommuniziert. Dasjenige für die Spiele gegen die Schweiz und Portugal gibt er radfahrend bekannt. Als kleine Hommage an die Vuelta, die Spanien-Rundfahrt.

In diesem fehlen einige grosse Namen. So der lange verletzt gewesene Ansu Fati (Barcelona) und Chelsea-Keeper Kepa; aber vor allem jener von Sergio Ramos (36), dem Rekordnationalspieler Spaniens mit 180 Einsätzen. Enrique begründet das so: «Die besten Innenverteidiger, sind die, welche da sind.» Das wären: Neben dem mittlerweile arrivierten Pau Torres von Villarreal Barcelonas Eric Garcia, Diego Llorente von Leeds und Hugo Guillamon von Valencia. Allesamt Stammspieler. Wie aber auch Ramos, der alle elf Wettbewerbsspiele von PSG diese Saison gemacht hat. Schwierig, Entscheide als spanischer Nationaltrainer treffen zu müssen.

Öffentliches Gejaule nach den Aufgeboten

So gab es nach dem Aufgebot natürlich den üblichen Aufschrei in den spanischen Medien, zumal mit den verletzten Dani Olmo (Leipzig) Gerard Moreno (Villarreal) und Mikel Oyarzabal (Real Sociedad) drei Stammkräfte verletzungsbedingt fehlen und Thiago Alcantara (Liverpool), der eben erst von einer Leistenverletzung zurückgekommen ist und anscheinend für Jürgen Klopp wichtiger ist als für Enrique.

Ein mediales Gejaule hatte es schon nach dem Aufgebot für die EM 2021 gegeben, als Lucho bereits auf Ramos verzichtet hatte und Simon statt De Gea ins Tor stellte. Es verstummt erst, als sich Spanien gegen die Schweiz in der Viertelfinal-Penalty-Lotterie durchsetzt und in den Halbfinal kommt, wo die Furia Roja ihrerseits die Elfmeter-Kurzentscheidung gegen den späteren Europameister Italien verliert. Revanche nimmt Spanien im Oktober darauf in der Nations League mit dem 2:1-Halbfinal-Erfolg gegen die Azzurri. Den Final verlieren Enrique und Co dann 1:2 gegen Frankreich.

Diesmal will Enriques Spanien den Weg zu Ende gehen. In Nations League und WM. Dafür werden dem Daniel Düsentrieb des Fussballs sicher wieder neue Gimmicks einfallen.

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