Portugal-Startrainer Santos muss bei Ronaldo-Frage lachen
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Spielt CR7 gegen die Schweiz?Portugals Startrainer Santos muss bei Ronaldo-Frage lachen

Nati aufgepasst
Ronaldo ist sauer – und spielt heute von Beginn an

Wirtschaftlich klaffen zwischen Portugal und der Schweiz Welten! In einem Sektor aber haben die Lusitanier die Nase vorne: im Fussball. Auch dank einem momentan leicht frustrierten Cristiano Ronaldo.
Publiziert: 05.06.2022 um 13:55 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2022 um 20:12 Uhr
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Er ist der teuerste Spieler, der am Sonntag in Lissabon spielt: Manchester-United-Star Bruno Fernandes. Markwert: rund 90 Millionen Euro.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz und Sebastian Rieder, Lissabon

Dass die Schweiz eine Wirtschaftsmacht ist, wissen wir. Ihr Bruttoinlandprodukt pro Kopf ist das zweithöchste weltweit nach jenem von Luxemburg. Dass da der Direktvergleich mit einem Land mit nicht extrem mehr Einwohnern wie Portugal (Schweiz: 8,6; Portugal 10,3 Millionen) klar zugunsten der Schweiz ausfällt, verwundert deshalb nicht. Trotz der über doppelt so grossen Fläche von Portugal. Das Bruttoinlandprodukt 2020 lag in der Schweiz bei 748 Milliarden Franken, jenes von Portugal bei 231 Milliarden.

Im Fussball hat Portugal die Nase vorn

Doch es gibt eine Branche, da ist Portugal besser! Im Generieren von Weltklasse-Fussballern. Der Marktwert des 26-Mann-Kaders von Ronaldo und Co. wird bei Transfermarkt auf 825 Millionen Euro geschätzt, jenes der Schweiz auf 252. Der wertvollste Portugiese ist Manchester-United-Stürmer Bruno Fernandes (27) mit 90 Millionen, gefolgt von den beiden Manchester-Stadtrivalen von City, Bernardo Silva (27, 75 Mio.) und Rechtsverteidiger (!) João Cancelo (28) mit 60 Mio.

Es folgen neun weitere Portugiesen mit einem höheren Marktwert als der höchstdotierte Schweizer, unter ihnen die nicht mehr taufrische Legende Cristiano Ronaldo (37) mit 35 Millionen Franken. Die Schweizer Charts führt BVB-Verteidiger Manuel Akanji (26) mit 30 Mio. an, gefolgt von Atalantas Remo Freuler (30) mit 24 Mio. und Gladbachs Nico Elvedi (25) mit 23 Mio.

Zwei topbewertete Spieler fehlen

Zu beachten ist, dass in beiden Kadern einer der topdotierten Spieler verletzt fehlt. Bei Portugal ist es Stürmer João Felix (22), der nach seinen zehn La-Liga-Toren zum besten Atleti-Spieler der Saison und zu einem der fünf diesen Sommer auf dem Markt Unverhandelbaren ausgerufen wurde. Felix wird mit 70 Millionen Euro geführt. Auf Schweizer Seite fehlt Denis Zakaria (25) von Juventus Turin. Marktwert geschätzt: 27 Millionen Euro.

Die kumulierten 825 Portugal-Millionen zeigen sich am gestrigen Samstag so wie das Wetter: sonnig-launig. Es ist für Lissaboner Juni-Verhältnisse mit 22 Grad zwar immer noch zu kühl, aber wenigstens lacht nun die Sonne und nieselt nicht mehr ein fast schon englisch anmutender Regen wie in den Vortagen, als CR7 und Co. den Rasen des Trainingszentrums des portugiesischen Fussballverbands betreten. Die «Cidade do Futebol», die Stadt des Fussballs, in Caxias ist erst 2016 eröffnet worden und lässt keine Wünsche offen. Friede, Freude, Eierkuchen also? Gerade nach dem guten Punkt beim 1:1 gegen Erzrivale Spanien in Sevilla. Sollte man meinen. Aber dem ist nicht ganz so.

CR7 in Spanien nur Ersatz!

Auch bei Portugal sitzt der Haussegen zumindest ein bisschen schief. So ähnlich wie bei der Schweiz. Trainer Fernando Santos erdreistete sich, Ronaldo (37) gegen Spanien 62 Minuten auf der Bank schmoren zu lassen. Ungeheuerliches, das es seit fünf Jahren in einem Pflichtspiel nicht mehr gegeben hat. Mit entsprechend saurer Miene sass der Superstar, der eben erst das klare Bekenntnis abgegeben hat, bei Manchester United bleiben zu wollen, neben den weiteren Portugal-Reservisten. Die Leser der grössten portugiesischen Sportzeitung «A Bola» hingegen haben vollstes Verständnis für die Massnahme: 66 Prozent stimmen ihr zu.

Trainer Santos sieht natürlich kein Problem – wie sollte es auch anders sein? Er liess den Senior deshalb draussen, weil er Spieler wollte, die als Störenfriede versuchen sollten, das spanische Tiki-Taka schon hoch zu torpedieren. Und da müssen natürlich jüngere, laufstärkere ran wie Rafael Leão, Bruno Fernandes, Bernardo Silva oder Otavio. «Ich habe 26 Spieler hier», sagt Santos. «Und ich kann ausnahmslos alle auch einsetzen. Keiner ist nur hier zum Essen und Schlafen. Aber Fakt ist: Nur elf können von Beginn spielen. Und da kann es mal sein, dass es die Strategie erfordert, dass der beste Spieler der Welt nicht in der Startelf steht.»

Gegen die Schweiz dürfte Ronaldo beginnen

Das wird am Sonntag anders sein, wenn Portugal nicht mehr auf ein Team von Ballhaltespezialisten spielt. Die Schweiz spielt da schon mal schneller nach vorne, vertikaler. Da kann Ronaldo dann schnell mal die Räume vorfinden, die er so liebt. Dann kann es für die Schweiz ganz heiss werden!

«Xhaka darf auf Lieblingsposition ran»
2:38
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