Knorz zum EM-Auftakt
U21-Nati besiegt den Cluj-Fluch

Die U21-Nati will an der EM die Gruppenphase überstehen. Den ersten Sieg (2:1 gegen Norwegen) hat sie nun in der Tasche. Jetzt folgen die Hochkaräter Italien und Frankreich.

Publiziert: 22.06.2023 um 19:53 Uhr

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Aktualisiert: 23.06.2023 um 07:47 Uhr

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Beide treffen sie für die U21-Nati: Dan Ndoye (l.) und Kastriot Imeri.

Foto: TOTO MARTI

Sebastian Wendel und Toto Marti

Es ist der fünfte Anlauf für ein Schweizer Team. Bis zu unserem Auftaktspiel an der U21-EM hat noch keine Mannschaft aus der Schweiz in Cluj gewonnen. Die Berner Young Boys und der FC Basel kehrten je zwei Mal sieglos von Europacup-Auftritten aus der rumänischen Metropole zurück. Und vor dem Start der U21-Nati ins EM-Abenteuer ist klar: Um die Chancen aufs Überstehen der Gruppenphase zu wahren, braucht es gegen den schwächsten Gruppengegner Norwegen einen Sieg. Wobei man allerdings im letzten Herbst in einem Testspiel gegen die Wikinger als Verlierer vom Platz gegangen war.

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Unschönes Erwachen

Und tatsächlich: Die bösen Geister sind noch da. Statt Fussball furioso gibts ein unschönes Erwachen für die Schweizer Jungstars. Norwegen, dessen Kader nur knapp halb so viel wert ist wie der des Gegners, gibt den Ton an. Wirkt wach, mutig, spritzig, spielfreudig. Also genau so, wie sich eigentlich die Schweizer präsentieren wollen. Aber die Jungs von Trainer Patrick Rahmen schleppen sich über den Platz, als hätte ihnen jemand Schlaftabletten ins Mittagessen gerührt.

Und dann fehlt auch noch Zeki Amdouni: Der Shootingstar sitzt zu Beginn nur auf der Bank. Wird gemäss Rahmen geschont, weil die Erholungszeit nach den EM-Qualispielen mit der A-Nati zu kurz gewesen sei und man die Topform des FCB-Profis gegen die Gruppenfavoriten Italien und Frankreich brauche. Auch Amdouni habe das so gewollt. Trotzdem stellt sich die Frage: Kann sich die Schweiz das leisten? Im ersten Gruppenspiel, das gewonnen werden muss, auf das Offensiv-Ass zu verzichten?

Norweger lassen beste Chancen liegen

Nach vorne nämlich geht ohne Amdouni erst mal nichts. Und hinten schlängelt sich Emil Ceide in der 19. Minute an gleich fünf Schweizern vorbei, ehe er sehenswert zum 1:0 trifft. Statt aufzuwachen, fallen die Schweizer nach dem frühen Schock gar in den Tiefschlaf. Und haben Glück, dass die Skandinavier beste Chancen liegen lassen.

An der Seitenlinie schaut Rahmen mit grimmiger Miene zu – und schickt nach dem 0:1 gleich fünf (!) Spieler zum Warmmachen. Dieses Signal wirkt dann endlich: Rieder erobert im Zentrum den Ball, Imeri übernimmt und lanciert nach einem Energieanfall Ndoye – 1:1. Und dann ist Pause, in der aus Schweizer Sicht das Beste das Resultat ist.

Matchwinner Imeri

Nach dem Seitenwechsel folgt die beste Phase: Eine Viertelstunde lang schnüren die Schweizer die Norweger ein – und erzielen in der 55. Minute durch Imeri das 2:1. Tor und Assist – der YB-Genfer wird zum Matchwinner. Das gilt aus Schweizer Sicht auch ein bisschen für den norwegischen Goalie Mads Christiansen, der bei beiden Gegentoren alt aussieht – älter als U21...

Übrigens: Kurz nach dem 2:1 darf Amdouni doch noch ran, bleibt aber blass. Den Besten geschont und trotzdem den Cluj-Fluch besiegt: Mit etwas Glück geht Rahmens Rechnung auf.